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Eine Babyparty (oder oft auch Baby Shower genannt) gehört schon seit längerer Zeit auch in Deutschland zu einer Schwangerschaft einfach dazu. Nun gibt es mal wieder einen neuen Trend, der auf diversen Social-Media-Kanälen für Aufsehen sorgt – und mal wieder kommt er aus den USA. Jetzt feiern spirituelle Bald-Mamas den sogenannten "Blessing Way" und Wochenbettlerinnen das "Closing the Bones". Zwei unterschiedliche Rituale mit einer alten Tradition. Was dahintersteckt? Lest selbst …
Was ist Blessing Way?
Babypartys sind in den letzten Jahren zu einer beliebten Tradition geworden – auch in Deutschland. Bei uns noch wenig bekannt, aber in den USA schon sehr gehyped: der Blessing Way, oder auch Mama Blessing genannt. Eine schöne Alternative zur Babyparty. Der Begriff "Blessing Way" bezeichnet ein uraltes Ritual der amerikanischen Navajo-Ureinwohner (zweitgrößter Indianerstamm der USA). Die besondere Indianertradition feiert in Amerika gerade ihr Comeback und wird von vielen US-amerikanischen Frauen zelebriert. Zusammen mit den engsten Freundinnen und Familienmitgliedern, versteht sich. Anstelle einer Baby Shower. Doch was kann man sich genau darunter vorstellen?
Kurz gesagt: Das müsst ihr über den Blessing Way wissen …
- Einstimmung auf die bevorstehende Geburt
- spendet Frauen Kraft und positive Gedanken für die bevorstehende Geburt und Mutterschaft
- spirituelle Blessing-Way-Zeremonie im Kreise der Freundinnen, Mütter, Schwestern und anderer weiblicher Familienmitglieder
- Im Mittelpunkt des Blessing Way stehen die werdende Mama sowie ihre Emotionen und Gefühle.
- Manchmal kommen auch mehrere schwangere Freundinnen für das Ritual zusammen.
- Als Begleitung sind häufig auch Doulas oder Hebammen dabei.
- mit dabei: Kerzen, Blumen, Tücher, Perlenketten, Geburtskerze und Henna-Bemalungen.
So kann ein Blessing-Way-Ritual ablaufen
Beim Blessing Way treffen sich Frauen in einer gemütlichen Atmosphäre – zum Beispiel in einem passend dekorierten Raum oder in der Natur – und zelebrieren die werdende Mama und das wohl größte Wunder der Natur: die bevorstehende Geburt. Blumenkränze, Kerzen, kunterbunte Tücher, Räucherstäbchen (wer empfindlich darauf reagiert, lieber nur draußen verwenden) oder Fußbäder mit frischen Blüten dürfen dabei nicht fehlen. Doch im Fokus liegen generell die Gedanken und Gefühle der werdenden Mutter. Tiefgehende Gespräche sollen auch für Entspannung sorgen.
Der Tradition zufolge bringt jede Blessing-Way-Teilnehmerin ein bis zwei Perlen mit. Zusammen mit den Perlen der anderen Frauen werden sie zu einer Kette geknüpft. Das Ergebnis: ein selbst gebasteltes Schmuckstück, das der Mama während der Geburt Kraft spenden soll. Neben der Perlenkette stellt die Henna-Bemalung des Babybauches ebenfalls ein wichtiges Element des Blessing Way dar. Außerdem wird als weiterer Programmpunkt eine Geburtskerze herumgereicht. Wer die Kerze gerade in den Händen hält, der spricht einen Wunsch für die werdende Mutter aus. Mehr Rituale findet ihr weiter unten im Überblick.
Wichtig: Ein Mama Blessing rückt die Gefühle der werdenden Mutter in den Mittelpunkt. Deshalb sollte sie sich auch mit dem Ablauf der Zeremonie wohlfühlen. Gestaltet das Ritual also ganz nach den Wünschen der Mama.
Schaut euch dieses wundervolle Video von Yoni's Blessing Way an – Gänsehaut pur! So könnt ihr euch ein Mama Blessing in etwa vorstellen:
Mama Blessing und Baby Shower – darin besteht der Unterschied
Bei einer Babyparty steht das Warten auf das Baby sowie die Schwangerschaft im Fokus. Beim Blessing Way hingegen steht die werdende Mutter im Mittelpunkt des Geschehens. Es werden auf spirituelle Weise ihre Weiblichkeit und Gebärfähigkeit gesegnet, geehrt und gekräftigt.
Frauen aus dem engsten Freundes- und/oder dem Familienkreis kommen zusammen, und überschütten die werdende Mama mit Liebe und guten Wünschen. Das Ziel: Die Vermittlung einer gesunden Einstellung sowie ein Gefühl des Zusammenhalts. Lustige Spiele rund ums Baby sind hier also fehl am Platz. Auch Geschenke (z. B. Spielzeug oder Babykleidung) sind unerwünscht. Es geht vielmehr um eine geistige Verbindung sowie das große Miteinander.
Mögliche Blessing-Way-Rituale im Überblick
Wie bereits erwähnt: Es ist nichts in Stein gemeißelt. Entscheidet ganz individuell, wie ihr das bevorstehende Mama Blessing gestalten möchtet. Hier ein paar Inspirationen:
- Vorstellung der Teilnehmerinnen: Jede Frau stellt sich anfangs mit Namen vor und sagt auch die Namen ihrer weiblichen Vorfahren.
- Reinigung des Ortes und der Geister der Teilnehmerinnen: Hier kommen meist Räucherstäbchen oder anderes Räucherwerk zum Einsatz. Bei Unverträglichkeiten und in geschlossenen Räumen greift lieber zu Duftkerzen.
- Henna-Bemalung: Ein super schöner Brauch, wie wir finden: das Bemalen des Babybauches mit Henna-Farben. Es gehen auch Fingerfarben, falls die Schwangere eine Unverträglichkeit hat oder es lieber knallig-bunt mag.
- Geburtskerze: Ihr braucht eine lange Schnur, die ihr in viele armbandgerechte Teile schneidet. Dann legt sich jede Teilnehmerin ein Stück Schnur als Armband ans Handgelenk (oder Fußgelenk). Außerdem nimmt jede Frau eine Kerze mit nach Hause. Kommt das Baby zur Welt, so werden die Armbänder durchgeschnitten, die Kerze angezündet – und gleichzeitig positive Gedanken und Wünsche an die frischgebackene Mama geschickt.
- Family-and-Friends-Dinner: Ein gemeinsames Essen mit guten Gesprächen darf nicht fehlen. Ihr könnt zusammen kochen, Essen beim Caterer bestellen oder ein Büffet zusammenstellen, für das jeder etwas mitbringt.
- Perlenkette: Jede Teilnehmerin bringt ein bis zwei Perlen mit. Zusammen mit den anderen Frauen fädeln sie nun ein Armband oder eine Kette für die werdende Mama auf.
- Massagen und Fußbäder: Entspannung pur! Angereichert mit ein paar Blüten und etwas Blütenwasser auch ein echter Hingucker – aber in erster Linie natürlich Balsam für die Seele.
- Emotionale Gespräche: weniger ein Ritual, aber dennoch erwähnenswert. Denn hierum dreht es sich in erster Linie …
Nach der Wochenbettzeit folgt das "Closing-the-Bones-Ritual"
Bei Hebamme Sissi Rasche sind wir auf eine weitere Zeremonie gestoßen. Zauberhaft! Vor allem der Gedanke dahinter. Sie hat ihr Wochenbett mit einer Closing-the Bones-Zeremonie verabschiedet. Auf Instagram sagt sie in der Bildunterschrift ihres Postings: "Es war ein ganz besonderes Erlebnis und ich bin dankbar, so eine Zeremonie noch mal erleben zu haben."
Doch was genau ist eine Closing-the-Bones-Zeremonie?
- mexikanische und slawische Tradition mit der Bedeutung "Schließen der Knochen".
- Die Mutter wird nach der Wochenbettzeit fest in traditionelle Rebozo-Tücher (Schals) gewickelt.
- Im Zuge der Schwangerschaft wird der weibliche Körper weich und dehnbar. Schließlich wird dem Baby ordentlich Platz gemacht. Hinterher schließt der Körper (z. B. die Beckenknochen) sich nach und nach wieder. Und hier setzt das Ritual an: Der Vorgang des Schließens soll so unterstützt werden.
- Außerdem werden Kopf und Körper die Möglichkeit gegeben, das Geschehene hinter sich zu lassen und nach vorne zu schauen.
Hier gewährt Sissi einen kleinen Einblick in die intimen Zeremonien, mit wunderschönen Bildern …
Ablauf des Closing-the-Bones-Rituals
Ähnlich wie beim Mama Blessing kann und sollte die frischgebackene Mutter in jedem Fall mitentscheiden, wie das Ritual ablaufen soll. Hier eine Inspiration:
- Die Zeremonie kann mit einem entspannenden Kräuterbad beginnen.
- Ein gewählter Raum, in dem sich die Mama wohlfühlt (z. B. das Schlafzimmer) wird mit Blumen, Tüchern und Symbolen dekoriert. Es soll den Prozess des Loslassens unterstützen. Hinzu kommen auch Fotos oder anderen Erinnerungsstücke.
- Laut traditionellem Ritual wird die Frau dann fest in die vorbereiteten Tücher eingewickelt. Eingewickelt liegt sie bis zu 30 Minuten und lässt ihren inneren Prozessen freien Lauf.