
Der Babybauch wächst mit der Schwangerschaft kontinuierlich. Er kann zum Ende der Schwangerschaft einen Umfang von durchschnittlich 100 Zentimetern erreichen. Die Bauchmuskeln und die Bauchdecke dehnen sich dabei und so verändert sich auch der Bauchnabel mit. Wir fassen die Antworten auf die wichtigsten Fragen für euch zusammen ...
Der Bauchnabel "ploppt" in der Schwangerschaft – ist das normal?
Die meisten werdenden Mamas werden feststellen, dass sich nicht nur die Babykugel im Verlauf der Schwangerschaft immer weiter nach außen wölbt, sondern auch der Bauchnabel nach außen zu "ploppen" scheint. Was erst einmal etwas merkwürdig klingt, ist kein Grund zur Sorge: In der Fachsprache wird dieses Phänomen Nabelbruch genannt und ist in den allermeisten Fällen gänzlich unproblematisch.
Was versteht man unter dem Nabelbruch in der Schwangerschaft?
Der überwiegende Teil des Bauchnabels liegt meistens im Inneren des Körpers. Zum Ende der Schwangerschaft zeigt sich jedoch häufig eine deutliche Wölbung des Bauchnabels nach außen. Das ist ganz natürlich, da sich die Bauchdecke und Bauchmuskeln stark dehnen. Dabei kann ein Hohlraum in der Bauchwand entstehen, die sogenannte "Bruchpforte". Sie ist der Grund für diese Ausstülpung von Gewebe. Der medizinische Begriff dafür ist "Nabelbruch" oder auch "Nabelhernie".
"Ploppt" der Bauchnabel bei jeder Frau nach außen?
Nicht bei jeder werdenden Mama kommt ein Nabelbruch vor. Bei einigen Frauen "verstreicht" der Nabel lediglich, das bedeutet, die Nabelvertiefung verschwindet.
Was begünstigt einen Nabelbruch in der Schwangerschaft?
Zunächst ist die starke Dehnung des Bauchgewebes dafür verantwortlich, dass sich der Bauchnabel nach außen wölbt. Es gibt aber noch drei weitere Faktoren, die einen Nabelbruch begünstigen:
- Übergewicht: Die Festigkeit des Bindegewebes spielt eine Rolle.
- Starke körperliche Belastung.
- Vergangene Nabelbrüche begünstigen eine erneute Nabelhernie.
Ab wann kommt der Bauchnabel in der Schwangerschaft raus?
Ob der Bauchnabel sich tatsächlich wölbt oder lediglich "verstreicht" ist bei jeder schwangeren Frau individuell. Falls sich ein Nabelbruch ausbildet und der Bauchnabel also "ploppt", passiert das meistens zwischen der 20. und der 37. Schwangerschaftswoche. Allerdings ist auch das bei jeder werdenden Mama unterschiedlich.
Bereitet der Bauchnabel in der Schwangerschaft Schmerzen?
Die meisten werdenden Mamas bemerken gar nicht, wie sich der Bauchnabel nach außen stülpt und entdecken mehr zufällig, dass sich der Nabel verändert hat. Schmerzen bereitet der Bauchnabel auch bei einem Nabelbruch in der Regel nicht – nur eine leichte Druckempfindlichkeit an der weichen Stelle kann vorkommen.
Kann ich in der Schwangerschaft den Bauchnabel tapen?
Stülpt sich der Bauchnabel nach außen, kann ein Arzt oder eine Hebamme durch Ertasten diagnostizieren, wie stark der Nabelbruch ausgeprägt ist. Die Mehrzahl der Brüche ist harmlos und ungefährlich und mit einem Tape oder eine Bandage kann der Nabel versorgt werden.
Tipp: Reibt der Bauchnabel unangenehm an der Kleidung, könnt ihr auch selbst ein großflächiges Pflaster über den Nabel kleben oder eine locker gebundene Bandage um den Babybauch anlegen.
Wenn der Bauchnabel in der Schwangerschaft dunkel wird, ist das gefährlich?
Es gibt den Mythos, dass eine bläuliche Verfärbung des Bauchnabels ein Hinweis darauf ist, dass das Ungeborene einen Mangel an Sauerstoff hat – das stimmt nicht!
Dennoch: Sobald ihr eine solche Verfärbung feststellt, solltet ihr einen Arzt aufsuchen, da es sich um eine Einklemmung von Darmgewebe in Folge eines Nabelbruchs handeln könnte. In diesem Fall muss umgehend operiert werden – das Baby ist dabei aber nicht gefährdet. Eine solche Einklemmung tritt nur sehr selten auf, etwa bei drei bis fünf Prozent aller Nabelbrüche.
Kann ein Bauchnabelpiercing in der Schwangerschaft einen gefährlichen Nabelbruch verursachen?
Ein Piercing durch den Bauchnabel stört im Beginn der Schwangerschaft zunächst nicht, auch einen Bruch – geschweige denn einen gefährlichen Nabelbruch – wird es nicht verursachen. Dennoch kann die Einstichstelle bei zunehmender Babykugel schmerzhaft einreißen, weshalb ihr ihn zum späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft sicherheitshalber entfernen oder auswechseln solltet.
Wie ihr mit einem Bauchnabelpiercing in der Schwangerschaft am besten umgehen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel:
Pflege für Babybauch und Bauchnabel in der Schwangerschaft
Den Bauchnabel könnt ihr während der Schwangerschaft sanft mit ein wenig Mandelöl oder Olivenöl pflegen. Insgesamt reagiert die Haut im Bauchbereich auf die zunehmende Dehnung während der Schwangerschaft oft mit einem Spannen oder einem Juckreiz, erst recht, wenn Ihr zu trockener Haut neigt. Das Öl könnt ihr also ruhig auf dem ganzen Bauch einmassieren und mit leichtem Zupfen der Bauchhaut die entspannende Wirkung verstärken ...
So geht’s: Greift kleine Partien mit Daumen und Zeigefinger und zieht sie leicht hoch, bis sich die Haut rötet. Das fördert die Durchblutung. Aber bitte nicht rupfen oder reißen.
Tipp: Wenn ihr eurem Partner diese kleine Massage überlasst, kann er dabei bereits jetzt wunderbar die Vater-Kind-Bindung stärken.
Weitere Tipps bei Hautproblemen in der Schwangerschaft findet ihr in diesem Artikel:
Die Bauchnabel-Veränderung nach der Geburt
Viele Veränderungen des Körpers bleiben nach der Geburt zumindest noch für eine Weile. Die Wölbung des Bauchnabels wird nach und nach von ganz alleine wieder verschwinden. Nach einigen Monaten wird vermutlich nichts mehr davon zu sehen sein. Gezielte Rückbildungsübungen – zum Beispiel das Trainieren der schrägen Bauchmuskeln – helfen jedoch, die Rückbildung des Bauchnabels zu unterstützen.
Der Bauchnabel geht nach der Schwangerschaft nicht nach innen zurück
Falls der Bauchnabel sich nach der Geburt nicht von alleine wieder zurückzieht – oder sogar schmerzt, solltet ihr das vorsichtshalber von einem Arzt abklären lassen. Manchmal hilft bereits eine stützende Bandage, die auch eure Hebamme anlegen kann.
Bei einem sehr starken Nabelbruch ist manchmal auch ein operativer Eingriff zu empfehlen, damit es bei folgenden Schwangerschaften nicht zu Komplikationen kommt.
Fazit zum Bauchnabel in der Schwangerschaft
- Zum Ende der Schwangerschaft dehnt sich das Bauchgewebe stark, wodurch sich bei den meisten werdenden Mamas der Bauchnabel nach außen wölbt.
- Dieser Nabelbruch ist in den meisten Fällen harmlos.
- Schmerzen und Verfärbungen zeigen einen Notfall an, der behandelt werden muss.
- Ein gefährlicher Nabelbruch ist selten und ungefährlich für das Baby.
- Eine Ölmassage tut dem Babybauch und Nabel gut.
- Pflaster, Tapes oder Bandagen helfen gegen ein unangenehmes Reibegefühl.
- Der Bruch geht nach der Geburt von alleine zurück, Rückbildungsübungen helfen aber.