Eine Schwangere putzt sich die Nase. © Getty Images/vadimguzhva
Medikamente, dazu gehört auch Nasenspray, sollten in der Schwangerschaft nie ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.

Eine schwangere Leserin erreichte uns mit dieser Frage zu Nasenspray:

"Ich bin in der 15. Schwangerschaftswoche und habe einen ziemlich heftigen Schnupfen. Tagsüber mache ich Spülungen mit Kochsalz, aber sobald ich mich hinlege, verstopft meine Nase total. Um nachts einigermassen schlafen zu können, habe ich insgesamt zweimal das Nasenspray 'Triofan' mit folgenden Inhaltsstoffen angewandt:

  • Wirkstoffe: Xylometazolini hydrochloridum 1 mg/0,5 mg und Carbocisteinum 10 mg/5 mg. 
  • Hilfsstoffe: Konservierungsmittel: Benzalkonii chloridum, Alcohol benzylicus. 

Meinen Hausarzt hatte ich danach gefragt, ob nicht auch Schnupfensprays (wie fast alles) in der Schwangerschaft tabu seien. Er beruhigte mich, indem er mir erklärte, dass der Grund dafür keine Beeinträchtigung des Embryos/Fötus sei, sondern es lediglich den mütterlichen Blutdruck erhöhe und bei mir gegen eine sporadische Anwendung nichts spreche. Habe ich nun Grund, mir Sorgen zu machen?"

Ist Nasenspray in der Schwangerschaft gefährlich für das Baby?

Ute Lichte ist Pharmazeutin und weiß: "Es ist in der Tat unproblematisch, ein Schnupfenspray, also ein Spray mit einem gefäßverengenden Wirkstoff, insbesondere ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester einzunehmen. Achten Sie aber darauf, dass Sie es nur rund zwei Mal am Tag und auch nicht über mehr als fünf Tage hinweg anwenden. Wie Ihr Gynäkologe bereits festgestellt hat, kann ein Nasenspray in der Schwangerschaft in höheren Dosen und über längere Zeit hinweg eingenommen den Blutdruck erhöhen, was eine ungünstige Versorgung des Kindes zur Folge haben kann. Ihrem Kind direkt schadet es aber nicht. Am besten ist es immer, wenn Sie ein Präparat mit nur einem Wirkstoff einnehmen. Ihr Apotheker wird Sie dazu gerne beraten."

Bei Unsicherheit können Schwangere vor der Einnahme auch immer Rücksprache mit dem behandelnden Frauenarzt halten.

Kinder-Nasenspray in der Schwangerschaft – ist das okay?

Viele Frauenärzte geben grünes Licht für Nasensprays, die eigentlich für Säuglinge und Kleinkinder gedacht sind. Sie wirken in der Regel durch niedrig dosierte Mengen Oxymetazolin oder Xylometazolin, also auch mit abschwellenden Inhaltsstoffen. Aber auch diese dürfen meist nicht länger als fünf bis sieben Tage eingenommen werden. Checkt unbedingt den Beipackzettel. 

Ganz sicher gehen Schwangere mit Nasensprays, die mit Kochsalz oder Meerwasser auskommen. Diese können ohne jegliche Bedenken beim nächsten Schnupfen eingenommen werden. Auch für längere Zeit.

Alternativen zu Nasenspray für Schwangere

  • Mit Kamillentee inhalieren (am besten im Dampfinhalator) 
  • Nasendusche mit Salzwasserlösung
  • Luftbefeuchter aufstellen
  • Frische Luft (auch im Schlafzimmer!)
  • Kopf erhöht lagern beim Schlafen 
  • Ein warmes Bad