Verstopfte Nase

Deshalb haben so viele Frauen mit Schwangerschaftsschnupfen zu kämpfen

Habt ihr in der Schwangerschaft auch mit Dauerschnupfen und einer anhaltend verstopften Nase zu kämpfen? Das ist eine weniger bekannte, aber dennoch häufige Begleiterscheinung der Kugelzeit. Der sogenannte "Schwangerschaftsschnupfen" lässt sich jedoch gut behandeln.

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Chronischer Schnupfen kann eine lästige Begleiterscheinung einer Schwangerschaft sein.

Nicht nur Morgenübelkeit, Sodbrennen oder Kurzatmigkeit können Schwangere plagen. Auch eine verstopfte Nase kann (nicht selten) zur lästigen Schwangerschaftsbeschwerde werden. Zu einem Schwangerschaftsschnupfen kommt es sogar bei einem Drittel aller schwangeren Frauen. Er erschwert das Atmen durch die Nase und ist einfach nur nervig. Doch auch, wenn in der Schwangerschaft Medikamente tabu sind, lässt sich eine Schwangerschaftsrhinitis gut behandeln. Alles, was ihr darüber wissen müsst!

Was ist ein Schwangerschaftsschnupfen bzw. eine Schwangerschaftsrhinitis?

Schwangerschaftsschnupfen (auch Schwangerschaftsrhinitis genannt) ist eine besondere Art des Schnupfens, die zwar sehr unangenehm werden kann, jedoch keineswegs gefährlich ist. Durch die Veränderung des Hormonhaushaltes während der Schwangerschaft schwellen die Schleimhäute stärker an. Damit zusammenhängend spielt auch die schwangerschaftsbedingte Erweiterung der Gefäße eine Rolle. Es fließt mehr Blut in bestimmte Bereiche des Körpers. Auch in die Nase! Dort befinden sich besonders viele Schleimhäute, doch die Nasenlöcher sind recht klein, weshalb das Anschwellen schnell unangenehm werden kann. Die Folge: eine verstopfte Nase. Ihr bekommt schlechter Luft. 

Schwangerschaftsschnupfen: Ab wann kommt es dazu? 

In der Regel zeigt sich der Schwangerschaftsschnupfen ab dem zweiten Trimester. Wenn ihr länger als sechs Wochen unter den Beschwerden leidet, spricht man von Schwangerschaftsschnupfen. Einige Betroffene haben sogar die gesamte Schwangerschaft über damit zu kämpfen.

Das sind die Symptome vom Schwangerschaftsschnupfen

Gut zu wissen: Eine Schwangerschaftsrhinitis ist zwar lästig, aber nicht gefährlich. Doch woran merkt man, dass es sich nicht bloß um eine normale Erkältung mit Schnupfen oder allergischem Schnupfen handelt? Diese Begleiterscheinungen können darauf hinweisen: 

  • Atemprobleme: Es kann bei besonderer Anstrengung oder ausgeübtem Sport zu (starker) Kurzatmigkeit kommen. Dazu kommt es, weil ihr aufgrund der verstopften Nase die ganze Zeit durch den Mund atmet.
  • Nasenbluten: Bei einer verstopften Nase tendieren wir dazu, häufiger und kräftig auszuschnupfen. Doch dadurch kann es zu Nasenbluten kommen. Mikroverletzungen entstehen schneller, denn die Schleimhäute sind hormonell bedingt stark angeschwollen und stärker durchblutet als sonst. Das Bluten hört allerdings meistens von selbst wieder auf und ist harmlos.
  • Schnarchen: Euer Partner hat es vielleicht schon bemerkt. Viele Frauen mit Schwangerschaftsschnupfen schnarchen nachts auf einmal was das Zeug hält. Das liegt an der erschwerten Atmung. Gerade in der Nacht kann das lästig werden und auch häufiges Luftschnappen oder trockenen Husten hervorrufen.

Wie unterscheidet sich der Schwangerschaftsschnupfen von einer Erkältung?

Der Hauptunterschied besteht darin, dass es bei einem Schwangerschaftsschnupfen keine anderen Begleiterscheinungen gibt. Also zum Beispiel keinen Husten, keine Kopfschmerzen, kein Fieber und auch keine Gliederschmerzen. Es wird auch nur ganz wenig Nasensekret sichtbar werden, ein richtiger Fließschnupfen liegt also auch nicht vor. Ein allergischen Schnupfen geht meistens mit Symptomen wie tränenden, juckenden Augen oder häufigem Niesen einher. Die Unterscheidung gelingt demnach recht gut.

Behandlung: Schwangerschaftsschnupfen – was tun? 

Ihr wisst es ja wahrscheinlich schon: Medikamente sind in der Schwangerschaft verboten. Aber es gibt auch natürliche Hilfsmittel und Tricks, die euch bei einer Schwangerschaftsrhinitis weiterhelfen können. Dazu zählen beispielsweise: 

  • Hypertone Meerwasser-Nasensprays: Abschwellende Nasenspray gehen nicht, aber ihr könnt durchaus ab und zu zu Meerwasser-Alternativen greifen, die die Nasenschleimhaut befeuchten. Auch Kochsalzlösung oder Salzwasserspülungen können die Schwellung vermindern.

  • Nasenöle: Super! Nasenöle besitzen keinerlei Nebenwirkungen und machen die Nasenschleimhäute schön glatt.

  • Erhöht liegen: Gerade nachts kann die erschwerte Nasenatmung unangenehm werden und den Nachtschlaf erheblich stören. Deshalb: Kümmert euch um eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers (zum Beispiel durch ein großes Kissen oder eine leichte Erhöhung des Kopfteils am Bett). Wenn ihr erhöht liegt, könnt ihr besser schlafen und atmen.

  • Nasenpflaster: Verwendet ein Nasenpflaster vor dem Schlafengehen, denn es weitet die Nase, unterstützt die freie Atmung und ihr könnt vielleicht besser schlafen.

  • Heizungsluft vermeiden: Trockene Luft macht das Ganze noch schlimmer. Lüftet deshalb gut und häufig durch und schlaft (wenn möglich) mit offenem Fenster. Auch das Befeuchten der Raumluft durch feuchte Handtücher im Schlafzimmer kann helfen.

  • Viel trinken: In der Schwangerschaft ist eine ausreichende Trinkmenge sowieso essenziell wichtig. Aber mit Schwangerschaftsschnupfen noch viel mehr. Etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag sind angesagt!
  • Engelwurzbalsam: Viele Frauen schwören bei Schwangerschaftsschnupfen auf Engelwurzbalsam (hier im Kombi-Pack zusammen mit Thymianbalsam mit Myrthe). Er macht die Nase frei. Beide Produkte helfen später auch eurem kleinen Schatz und gehören unbedingt in die Kinder-Apotheke.

  • Kompressen: Warm-feuchte Tücher mit frischen Zitronenscheiben, die ihr auf die Nase legt, können abschwellend wirken.

  • Nasensalben: Salben mit Panthenol (z. B. Bepanthen) können die durch das häufige Ausschnupfen gereizte Haut am Naseneingang beruhigen.

  • Inhalationen: Inhaliert mit heißem Wasserdampf, denn das dient der Entspannung der angeschwollenen Nasenhäute. Eine bessere Befeuchtung der Nasenschleimhäute gelingt durch den Zusatz von Emser-Salz.
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