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Sie sind absolut lästig, keine Frage: Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind (leider) keine seltene Begleiterscheinung. Besonders in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Die Ursachen sind aber meistens eher harmloser Natur. Dennoch sind viele Frauen verunsichert – und wissen nicht, welche Medikamente sie in ihrer Kugelzeit bedenkenlos einnehmen können.
1. Trimester: Kopfschmerzen in der Frühschwangerschaft
Kopfschmerzen können ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Denn insbesondere im ersten Trimester, meist sogar ganz am Anfang, verändert sich der Hormonhaushalt schlagartig. Übelkeit und Kreislaufprobleme werden dann nicht selten zum Problem. Genauso wie Kopfschmerzen. Die gute Nachricht: Diese Kopfschmerzen sind zwar unangenehm, jedoch harmlos. Meistens verschwinden sie am Ende des ersten Trimesters ganz von allein.
Mögliche Ursachen von Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Grundsätzlich kann es bei schwangeren Frauen zu jeder Art von Kopfschmerzen kommen – von Migräne über Spannungs- bis hin zu Clusterkopfschmerzen (Anhäufung von heftigen Kopfschmerzen, die bis zu achtmal am Tag auftreten können). Nicht selten dauern die Schmerzen schon einmal den ganzen Tag an. Betroffene fragen sich dann, woran es liegen könnte – und machen sich womöglich Sorgen ums Kind. "Kopfschmerzen in der Schwangerschaft können harmlose, aber auch ernsthafte Hintergründe haben", erklärt Hebamme Jasmin Treiber-Meier. Erstere lassen sich in der Regel gut selber behandeln.
Zu den harmloseren Ursachen zählen:
- Muskelverspannungen
- hormonellen Umstellungen
- niedriger Blutdruck
- Stress und körperliche Überanstrengung
- Ernährungsumstellungen (zum Beispiel die Reduktion von Kaffee bzw. Koffein)
- unausgewogene Ernährung (z. B. aufgrund von Übelkeit)
- Flüssigkeitsmangel
- zu wenig Bewegung an der frischen Luft (und der damit verbundene Sauerstoffmangel
- Schwächung der Nacken- und Rückenmuskulatur
Aber auch krankhafte Ursachen sind möglich und sollten IMMER durch den Frauenarzt abgeklärt werden.
Zu den krankhaften Ursachen gehören:
- Bluthochdruck
- Schwangerschaftsvergiftung
- Thrombosen (z.B. die Sinusvenenthrombose)
Migräne in der Schwangerschaft – das sollten Betroffene wissen
Wer vor der Schwangerschaft bereits unter Migräne gelitten hat, sollte jetzt die Ohren spitzen – oder besser gesagt: genau weiterlesen. Denn, es gibt Grund zur Hoffnung! Die schwangerschaftsbedingte Hormonumstellung kann sich positiv auf Stärke und Häufigkeit der Migräne-Attacken auswirken. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) berichtet, dass bei rund 70 Prozent der Frauen die Migräne in der Schwangerschaft zurückgeht. Spätestens gegen Ende des dritten Schwangerschaftsmonats, wenn die gestiegenen Östrogenspiegel zu einer entspannenden Wirkung führen.
Welche Hausmittel helfen bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft sollten Frauen lieber auf die Einnahme von Medikamenten verzichten. Aber euch können auch natürliche Hausmittel Linderung verschaffen. Laut der Expertin zählen folgende Dinge zu den sanften Hausmitteln gegen Kopfschmerzen:
- Wärmeanwendungen
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa 2-3 Liter Wasser täglich
- Alles, was Muskelverspannungen lockert: Schwangerschaftsgymnastik, Pilates, Yoga, Dehn- und Entspannungsübungen und Bewegung an der frischen Luft
- Meditation zur Reduktion von Stress
- Ausgewogene Ernährung
- Sanfte Massagen an den schmerzenden Kopfbereichen mit ätherischen Ölen, wie zum Beispiel Lavendel und Zitrone
- "Eine entsprechend befüllte Duftlampe oder ein Riechfläschchen helfen zusätzlich, die Kopfschmerzen zu lindern", rät Treiber-Meier.
Warum ist Tiger Balm verboten?
Die Verwendung von Tiger Balm in der Schwangerschaft mag auf den ersten Blick harmlos wirken. Allerdings solltet ihr darauf lieber verzichten. Im Tigerbalsam (weiß oder rot, egal in welcher Variante) stecken Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken können. Auch wenn der Balsam nur oberflächlich auf die Haut aufgetragen wird: Die Bestandteile werden dennoch vom Organismus aufgenommen. Folgende Inhaltsstoffe sind in der Schwangerschaft bedenklich:
- Kampfer: Es handelt sich um eine sehr starke, ätherische Substanz. Sie findet normalerweise bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen sowie zur allgemeinen Entspannung häufig Anwendung. Aber: Kampfer kann über die Haut schnell ins Blut vordringen – und aufgrund seiner gefäßweitenden Eigenschaften auch die Gebärmutter beeinflussen.
- Menthol: Als Hauptbestandteil der Pfefferminze gerät Menthol ebenfalls über die menschliche Haut direkt ins Blut. Die Wirkungsweise ähnelt dem Kampfer: Menthol kann entspannen und Gefäße erweitern. Also bitte nicht in der Schwangerschaft!
- Zimtöl: Gewonnen aus dem Zimtbaum, kann es Gefäße extrem weiten. In kleinen, überschaubaren Mengen ist es für Schwangere noch harmlos. Doch als Öl ist das Gewürz meist stark konzentriert und kann vorzeitige Wehen auslösen.
- Nelkenöl: Hergestellt aus Gewürznelken wirkt es sich ähnlich wie Zimtöl auf den Körper einer schwangeren Frau aus. Manche Hebammen wenden das Öl sogar an, um gezielt Wehen auszulösen. Zum Beispiel, wenn sich eine Frau schon nach ihrem errechnetem Termin befindet.
Der Tigerbalsam beinhaltet also viele Wirkstoffe, die zu Gebärmutterkontraktionen führen und unter Umständen sogar eine Frühgeburt auslösen können. Außerdem ist es möglich, dass vereinzelte Substanzen über das Blut das ungeborene Kind erreichen.
Welche Medikamente sind erlaubt?
Generell sollten Schwangere natürlich keinerlei Medikamente einnehmen, um das ungeborene Kind und dessen Entwicklung zu schützen. Doch bei sehr starken Kopfschmerzen und hinzukommenden Symptomen, kann der behandelnde Arzt unter Umständen ein geeignetes Präparat verordnen. Jasmin Treiber-Meier sagt: "Bei anhaltenden Schmerzen, sowie dem Hinzukommen von weiteren Symptomen wie Augenflimmern, Oberbauchschmerzen, Wassereinlagerungen oder Unwohlsein, muss unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen. In der Schwangerschaft können nach ärztlicher Rücksprache auch einige Schmerzmittel eingenommen werden." Dazu zählt zum Beispiel Paracetamol.
Wichtig: Die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft muss immer vorher mit dem Frauenarzt abgesprochen werden. Übrigens: Auf embryotox.de könnt ihr euch über in der Schwangerschaft unter Umständen "erlaubte" Medikamente informieren.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen – so geht’s
Ihr neigt sowieso schon zu Kopfschmerzen? Dann könntet ihr den unangenehmen Beschwerden eventuell aus dem Weg gehen und ein paar Dinge zur Vorbeugung beachten. "Mit ausreichend Schlaf, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist schon viel für die Vorbeugung getan", rät Jasmin Treiber-Meier. "Auch Entspannung und moderate Bewegung an der frischen Luft wirken sich positiv aus. Eine Stärkung der Nacken- und Rückenmuskulatur durch Yoga und leichte Schwangerschaftsgymnastik helfen dabei, Kopfschmerzen erst gar nicht aufkommen zu lassen."
Arzt aufsuchen bei ungewohnt starken Kopfschmerzen
Solltet ihr unter ungewöhnlich starken, anhaltenden Kopfschmerzen leiden, solltet ihr umgehend einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn ihr weitere Symptome wie zum Beispiel Schwindel oder Übelkeit wahrnehmt. Es könnten schwangerschaftsbedingte Krankheiten dahinterstecken – und diese gehören unbedingt ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls behandelt. Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind daher immer ein Grund, seinen Körper (noch) genauer zu beobachten.