
Kombucha ist ein fermentiertes Getränk, das aus Tee und einem sogenannten Kombucha-Pilz hergestellt wird. Unter Gesundheitsfanatikern ist es mehr als beliebt, doch wie sieht es eigentlich aus, wenn man schwanger ist? Kann man Kombucha bedenkenlos während der Schwangerschaft konsumieren? Wir haben bei einem Profi nachgefragt, denn die Meinungen gehen bei diesem Thema sehr stark auseinander …
Was ist Kombucha?
Klingt ja sehr exotisch, was steckt wohl dahinter? "Kombucha ist ein fermentiertes Teegetränk, das durch die Gärung von süßem Tee mithilfe von Hefen und Bakterienkulturen hergestellt wird", so Ernährungsexpertin Misava Macamo. Sie ist examinierte Diätassistentin (B. Sc. Diätetik), Frauen-Coach und Autorin des Buches "Blooming Mom".
Die grundlegenden Zutaten sind:
- Tee: Schwarzer oder grüner Tee wird häufig verwendet, aber andere Teesorten können ebenfalls verwendet werden.
- Zucker: Der Zucker dient als Nährstoff für die Hefen und Bakterien während des Fermentationsprozesses.
- Kombucha-Kultur: Eine Mischung aus Hefen und Bakterien, auch als SCOBY (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeast) bekannt, wird für die Fermentation verwendet.
- Flüssigkeit aus vorheriger Kombucha-Charge: Dies dient als Starter für den Fermentationsprozess.
So läuft die Kombucha-Herstellung ab
Die Teezubereitung läuft laut Ernährungsprofi Misava Macamo in etwa so ab: "Der Tee wird zunächst gebraut, dann Zucker hinzugefügt und diese Mischung wird dann abgekühlt." Dann folgt das Zusammenführen der Zutaten: Der abgekühlte Tee werde sodann mit der vorherigen Kombucha-Charge und der Kombucha-Kultur kombiniert.
Jetzt geht's an die Fermentation: "Die Mischung wird dann gut abgedeckt und an einem warmen Ort fermentiert. Während der Fermentation wandeln die Hefen den Zucker in Alkohol und die Bakterien den Alkohol in Essigsäure um", so Macamo. Nach einigen Wochen kann der Kombucha abgefüllt werden und weiterhin in Flaschen mit oder ohne Fruchtaromen fermentiert werden.
Kombucha in der Schwangerschaft – erlaubt oder verboten?
Die Sicherheit von Kombucha während der Schwangerschaft gilt tatsächlich als eher umstritten. Einige Gesundheitsexpert*innen raten dazu, es zu vermeiden, während andere es als sicher ansehen, wenn es in Maßen konsumiert wird. Grundsätzlich gebe es Expertin Misava Macamo zufolge zwei Hauptbedenken:
1. Alkoholgehalt: "Während der Fermentation entsteht Alkohol als Nebenprodukt. Der Alkoholgehalt von Kombucha kann variieren, aber er liegt normalerweise im Handel unter 0,5 %, was dem Alkoholgehalt von Fruchtsaft entspricht. Selbstgemachter Kombucha kann aber teils auch höhere Alkoholwerte erreichen."
2. Koffein: "Durch den grünen oder schwarzen Tee enthält Kombucha Koffein, welches in der Schwangerschaft nur in Maßen konsumiert werden sollte."
Zudem enthält Kombucha auch beispielsweise Essigsäure, die den Magen-Darm-Trakt reizen und zu Verdauungsproblemen führen kann. Da viele Frauen in der Schwangerschaft bereits mit Magenbeschwerden kämpfen, ist ein säurehaltiges Getränk wie Kombucha unter Umständen keine gute Idee.
"Meine Empfehlung: Gegen ab und an einen Kombucha aus dem Supermarkt spricht wohl nichts. Auf den regelmäßigen Konsum oder selbstgemachten würde ich eher verzichten", so die Expertin.
Welche Auswirkungen hat Kombucha auf den Körper?
Kombucha besitzt aufgrund der Essig- und Milchsäure eine leicht abführende und antibakterielle Wirkung. "Alle anderen Heilversprechen über Kombucha sind leider nicht wissenschaftlich bestätigt", sagt Macamo.
Es heißt, dass Kombucha eine hohe Dosis der Vitamine B1, B2, B6 und B12 enthält. Außerdem soll sich der Aufguss positiv auf die Darmflora sowie das Immunsystem auswirken und dem Konsument Energie spenden. Kombucha enthält auch probiotische Bakterien, die sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken können. Es ist oftmals sogar von einer blutdrucksenkenden und entgifteten Wirkung die Rede.
Doch es gibt auch negative Stimmen, die unter anderem von schweren Nebenwirkungen wie etwa Muskelentzündungen und/oder allergische Reaktionen berichten. Im Moment gibt es aber noch keine wissenschaftlichen Studien, die das nachweisen konnten.
Fazit: Kombucha in der Schwangerschaft
Es ist noch nicht bewiesen, dass Kombucha ein Heilmittel ist. Es handelt sich deswegen erstmal "nur" um ein fermentiertes Getränk. Dieses ist aufgrund des enthaltenden Alkohols nicht für Schwangere geeignet. Nach Geburt und Stillzeit kann unbedenklich wieder Kombucha konsumiert werden. Gegebenenfalls befragt euren Arzt oder eure Hebamme zu diesem Thema.