
Das richtige Baby- und Kinderbett zu finden ist (fast schon) eine Wissenschaft für sich. Wir haben Tipps – auch aus eigener Erfahrung – für euch zusammengestellt, was es zu beachten gilt.
Ein eigenes Bett? Theorie versus Praxis
Ich erinnere mich noch an die Babyzeit meines Sohnes (inzwischen ist er elf Jahre alt) und unsere Überlegungen bezüglich eines Babybettes. Es heißt ja immer, Kinder sollten nicht bei den Eltern im Bett schlafen, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen – angeblich könnten sie ersticken, wenn sie zu nah an den Eltern oder mit dem Gesicht in der Matratze liegen ... Und dennoch kenne ich kaum Familien, in denen das Baby nicht zumindest am Anfang dann doch oft mit im Elternbett geschlafen hat. Es ist ja auch einfach zu praktisch, wenn beide – Mama und Baby – beim oder nach dem Stillen (oder Fläschchengeben) im Idealfall gleich wieder einschlafen.
Doch so unterschiedlich, wie Babys sind, so unterschiedlich kann auch die Schlafsituation sein: Für manche Familien zeigt sich früh, dass alle besser zur Ruhe kommen, wenn der Mini in seinem eigenen Bett, möglicherweise sogar im eigenen Zimmer, schläft. Denn es gibt sowohl Eltern, als auch Kinder, die im Bett einfach ihren ganz eigenen Platz brauchen um ungestört zu schlummern.
Baby- und Kinderbett kaufen – die Qual der Wahl
Also zurück zu der Frage, was man bei der Wahl eines Baby- oder Kinderbettes beachten muss. Zunächst einmal: Es gibt diverse unterschiedliche Modelle auf dem Markt, die sicher alle ihre Daseinsberechtigung haben, beispielsweise Wiegen und Stubenwagen. Wir haben uns damals für ein Beistellbett entschieden, da es uns praktisch und vernünftig erschien, dass jeder seinen eigenen Platz haben würde, man das Kind aber zum Füttern ohne aufzustehen ins eigene Bett holen könnte. Letztendlich behielten wir das Bettchen keine zehn Monate – da war unser Sohn schon zu groß dafür, es passte ihm einfach nicht mehr. Für einen so kurzen Zeitraum doch eine recht hohe Investition. Zum Glück kann man hochwertige Babyausstattung aber erfahrungsgemäß gut auch gebraucht weiterverkaufen und tut so gleichzeitig noch etwas für die Nachhaltigkeit. Oder aber man schafft sich gleich ein mitwachsendes Babybett an, welches dann wesentlich länger in Benutzung bleibt.
Sobald ein Baby im eigenen Bett schläft, haben Eltern die Qual der Wahl. Es gibt wirklich ein fast unüberschaubares Angebot am Markt. Damit eure Entscheidung leichter fällt, findet ihr hier ein paar Aspekte für die Kaufentscheidung zusammengetragen.
Checkliste Babybett/Kinderbett
Darauf solltet ihr achten – ein Überblick
- sichere, GS-Geprüfte Konstruktion
- schadstoffgeprüfte Materialien
- keine losen Dinge wie Kuscheltiere, Kissen etc. im Babybett (Erstickungsgefahr) – auch keine Decken, dafür gibt es Schlafsäcke
- optimale Schlaftemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius. Vorm Schlafengehen lüften.
- Bettchen nicht zu nah an die Heizung oder ans Fenster stellen.
- Die Matratze sollte immer genau ins Bett passen, größere Lücken stellen eine Unfallgefahr dar.
- Die Gitterstäbe sollten einen Abstand von 4,5 bis 6,5 Zentimeter haben, damit das Köpfchen nicht hindurchpasst. Für Krabbel- und Kleinkinder kann man drei Stäbe entfernen, sodass sie eigenständig hinein- und hinauskönnen.
- Auf Umbaubarkeit achten: Lassen sich die Gitterstäbe entfernen, ist das Babybett mitwachsend und kann über mehrere Jahre genutzt werden.
Kinderbett und Nachhaltigkeit
Apropos Nachhaltigkeit: Im Nachhinein haben auch wir erkannt, dass es schlau gewesen wäre, von Anfang an auf ein Kinderbett zu setzen, das man für das größer werdende Kind quasi erweitern kann. Ein Gitterbett, bei dem man später die Seiten mit dem Gitter entfernen kann zum Beispiel. Oft sind diese Kinderbetten auch höhenverstellbar, was sehr praktisch ist. Babys, die noch nicht aufstehen, können dann höher liegen, damit man sie einfach herausheben kann. Wird das Kind mobiler, darf man allerdings nicht den Zeitpunkt verpassen, den Lattenrost mit der Matratze weiter runterzustellen, sonst kann das Kind irgendwann leicht übers Gitter klettern und herausfallen.
Kinderbett für größere Kinder und Jugendliche
Wie praktisch, wenn ein Bett sich immer wieder verändern lässt, man dabei aber dasselbe Gestell behalten kann. Ist das Kind groß genug, entfernt man einfach an allen Seiten das Gitter. Für größere Kinder gibt es dann Betten mit Bettkästen darunter oder einer zusätzlichen Matratze zum Herausziehen. Das kann sehr praktisch sein, wenn ein Elternteil öfter mit im Kinderzimmer schläft oder auch später für Übernachtungsbesuch von Freunden. Hochwertigen umgerüsteten Jugendbetten sieht man oft nicht mehr an, dass sie mal ein Kinderbett waren.
Unser Sohn hat nach dem Beistellbett übrigens ein Gitterbett bekommen und schläft mittlerweile im Hochbett. Das hätte man sicher einfacher und mit weniger Wechsel haben können 😉
Was ist mit der Matratze?
Viele Baby- und Kinderbetten werden gleich mit Matratze angeboten, oft kann man aber auch hier noch mal eine individuelle Wahl treffen. Vor allem wichtig: Alle Materialien, mit denen unsere Kleinen in Kontakt kommen, sollten streng schadstoffgeprüft und ökologisch unbedenklich sein. Die meisten Matratzen müssen anfangs erst mal etwas auslüften, aber bei einem zu starken Geruch ist Vorsicht angebracht. Bezüge sollten möglichst aus Naturmaterialien (z. B. Baumwolle) bestehen. Mehr zum Thema Babymatratzen lest ihr im folgenden Artikel: