
Jedes Jahr aufs Neue freue ich mich auf Vornamen, die von Standesämtern abgelehnt wurden. Denn zum Teil sind da wirklich die kuriosesten Namen dabei. Zu meinen All-Time-Favorites gehören: Atomfried, Bierstübl, McDonald, Satan, Verleihnix oder Nelkenheini. Wie um alles in der Welt kommen Eltern auf die Idee, ihr Kind so nennen zu wollen? Das ist mir einfach absolut unbegreiflich.
Zum Teil werden vom Standesamt aber auch Namen bestätigt, die ich für meinen Teil sehr fragwürdig finde. Ein paar Beispiele: Matt-Eagle, Brain, Emilia-Extra, Laser, Magic, Maier, Pumuckl, Schokominza, Sheriff oder Solarfried sind in Deutschland und Österreich in den vergangenen Jahren erlaubt worden. Schwierig, schwierig – da sind Hänseleien meiner Meinung nach doch vorprogrammiert. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jemandem die Hand schütteln und sagen: "Hallo, ich bin Windsbraut Kalla", würde ich mir doch sehr seltsam vorkommen. Aber ja, auch Windsbraut ist ein genehmigter Vorname.
Von wegen abgelehnte Vornamen 2022
Kürzlich las ich einen Artikel und dachte: "Ah, das sind also die abgelehnten Vornamen 2022". Aber nichts da!! Die folgenden Namen wurden tatsächlich genehmigt:
Kuriose Mädchennamen:
- Pearl
- Princess
- Diamond
- Destiny
- Shanzay
- Iochebed
- Polyxeni
- Schamira
- Sherilyn
- Ioana-Nectaria
Kuriose Jungennamen:
- King
- Sultan
- Kuba
- Walker
- Freerk
- Willibald
- Rosen
- Silas-Enzo
- Colt
- Spiridon
Die Namen sind die Auswertung einer Studio von Babelli.de: 123.381 Geburtsmeldungen (16 Prozent der Geburten bundesweit) aus Krankenhäusern und Geburtshäusern wurden im Zeitraum Anfang Januar bis Anfang Dezember 2022 analysiert. "Wir raten Eltern dringend davon ab, ihren Kindern Namen zu geben, die in irgendeiner Form Mobbing-Potenzial haben. Häufig hilft es schon, den Namen laut auszusprechen, zu googeln oder die Meinung Dritter einzuholen", so Patrick Konrad, Leiter der Vornamensstudie. Da kann ich ihm nur zustimmen ...
Abgelehnte Vornamen sollen Kinder schützen
Jedes Jahr haben die Behörden mit vielen kreativen Eltern zu tun. Letztlich hat das Standesamt das letzte Wort, ob ein Name zugelassen oder abgelehnt wird. Im Zweifelsfall wird meistens die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zu Rate gezogen. Dort wird nachgeforscht und geprüft, ob der gewünschte Name einem Kind zugemutet werden kann oder nicht. Im Vordergrund stehe dabei immer das Kindswohl. "Wir überlegen, ob sich das Kind – in welchem Kulturkreis auch immer – mit dem Namen wohlfühlt und nicht gehänselt wird", erklärte GfdS-Sprachberater Lutz Kuntzsch gegenüber der Bild-Zeitung.
Ablehnt wurde zum Beispiel der Name Decay. Er bedeutet im Englischen so viel wie Verfall. Ob sich die Eltern darüber wohl bewusst waren, als sie ihr Kind so nennen wollten? Für den Kleinen auf jeden Fall ein Glück, dass Standesämter hierzulande nicht alle Vornamen erlauben.
Noch nicht genug? Hier kommen noch mehr abgelehnte Kindernamen ...
In den letzten Jahren hat die Gesellschaft für deutsche Sprache mehr als 1000 seltene Namen bestätigt. Insgesamt fallen nur rund zehn Prozent der angefragten Namen durch. Grundsätzlich gibt es ein paar Kriterien, die zum Ausschluss eines Vornamens führen:
- Ortsnamen, Markennamen oder Titel gelten nicht als angemessene Vornamen (z. B. Borussia, Ferrari oder Kaiser)
- Der Name darf das Kind nicht lächerlich machen (z. B. Batman, Popo oder Pinocchio)
- Namen, die provozieren oder bösartige Assoziationen auslösen, dürfen nicht verwendet werden (z. B. Satan oder Lucifer)
Hier kommen noch mehr Namen, die Eltern ihren Kindern geben wollten, die aber (zum Glück) nicht erlaubt wurden:
- Seestern
- Regenbogen
- Voice
- Ewert
- Lord
- O'Connor
- Popcorn
- Urmel
- Eisenstein
- Knirpsi
- Lucifer
- Pinocchio
- vom Meer
- Batman
- Mickilauda
- Chaotica
- Großherzog
- Kaiser
- Graf
- Lord
- König
- Peanut
- TJ
- Ohlove
- Ferrari
- Bandito
- Shaggy
- Wildchild
- Westend
- Tom Tom
- Holgerson
- Ronit
- La Toya
- Stone
- Jenevje
- Sonne
- Heydrich
- Frieden Mit Gott Allein Durch Jesus Christus
- Megwanipiu
- Borussia
- Noah ben Abraham
- Mechipchamueh
- Schmitz
- Chaotica
- Knirpsi
- Eisenstein
- Blitz
Übrigens gibt es keine offiziellen Listen abgelehnter Vornamen. Die GfdS gibt nur punktuell bekannt, welche Namen von ihnen keine Zulassung erhalten haben. Hoffentlich gibt es bald wieder Nachschub ...