Ein "Best-of" kurioser Namen

Abgelehnte Vornamen: Warum Kinder nicht Atomfried, Bierstübl oder Verleihnix heißen dürfen

Kaum kündigt sich der Nachwuchs an, müssen Eltern sich auf einen Vornamen einigen. Doch einige sind – zum Glück – nicht erlaubt. Wir zeigen euch Namen, die vom Standesamt abgelehnt wurden. 

Ein Baby wird von seiner Mama geküsst und verdreht dabei die Augen. © Getty Images/Tuan Tran
Wie dieses Baby wohl heißt? Seestern und Regenbogen auf jeden Fall nicht, denn diese Namen wurden offiziell abgelehnt.

Jedes Jahr aufs Neue freue ich mich auf Vornamen, die von Standesämtern abgelehnt wurden. Denn zum Teil sind da wirklich die kuriosesten Namen dabei. Zu meinen All-Time-Favorites gehören: Atomfried, Bierstübl, McDonald, Satan, Verleihnix oder Nelkenheini. Wie um alles in der Welt kommen Eltern auf die Idee, ihr Kind so nennen zu wollen? Das ist mir einfach absolut unbegreiflich. 

Zum Teil werden vom Standesamt aber auch Namen bestätigt, die ich für meinen Teil sehr fragwürdig finde. Ein paar Beispiele: Matt-Eagle, Brain, Emilia-Extra, Laser, Magic, Maier, Pumuckl, Schokominza, Sheriff oder Solarfried sind in Deutschland und Österreich in den vergangenen Jahren erlaubt worden. Schwierig, schwierig – da sind Hänseleien meiner Meinung nach doch vorprogrammiert. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jemandem die Hand schütteln und sagen: "Hallo, ich bin Windsbraut Kalla", würde ich mir doch sehr seltsam vorkommen. Aber ja, auch Windsbraut ist ein genehmigter Vorname. 

Abgelehnte Vornamen 2023? Von wegen!

Kürzlich las ich einen Artikel und dachte: "Ah, das sind also die abgelehnten Vornamen 2023". Aber nichts da!! Die folgenden Namen wurden tatsächlich genehmigt: 


Kuriose Mädchennamen:

  1. Pearl
  2. Pepsi-Carola
  3. Champagna
  4. Princess
  5. Diamond
  6. Destiny
  7. Shanzay
  8. Polyxeni
  9. Schamira
  10. Sherilyn
  11. Ioana-Nectaria
Das einzige Buch, das du lesen solltest, bevor du deinem Kind einen Namen gibst© Junior Medien

Das einzige Buch, das Du lesen solltest, bevor Du Deinem Kind einen Namen gibst: Die besten Vornamen und ihre Bedeutung

Es ist eine Entscheidung, die unsere Kinder ihr Leben lang begleitet – deshalb fällt vielen werdenden Eltern die Wahl des Vornamens für ihr Baby unglaublich schwer. Jetzt gibt es das ultimative Buch, das jede:r gelesen haben sollte, bevor der Name für den Nachwuchs bestimmt wird. 

Denn hier werden nicht nur die schönsten Mädchen- und Jungennamen von A bis Z aufgelistet, es gibt auch Vorschläge für lange und kurze Namen, es werden Geschichten erzählt über solche, die nach 100 Jahren plötzlich wieder Trend sind, und solche, die nie aus der Mode kommen. Die, die "Sonne" oder "Schönheit" bedeuten – und auch über die mit extrem unangenehmen Hintergründen.

"Das einzige Buch, das Du lesen solltest, bevor Du Deinem Kind einen Namen gibst" (272 Seiten, 15,90 Euro, Junior Medien) jetzt überall im Handel!

Kuriose Jungennamen:

  1. King
  2. Nussi
  3. Kuba
  4. Walker
  5. Freerk
  6. Willibald
  7. Rosen
  8. Silas-Enzo
  9. Colt
  10. Spiridon

Abgelehnte Namen sollen Kinder schützen

Jedes Jahr haben die Behörden mit vielen kreativen Eltern zu tun. Letztlich hat das Standesamt das letzte Wort, ob ein Name zugelassen oder abgelehnt wird. Im Zweifelsfall wird meistens die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zu Rate gezogen. Dort wird nachgeforscht und geprüft, ob der gewünschte Name einem Kind zugemutet werden kann oder nicht. Im Vordergrund stehe dabei immer das Kindswohl. "Wir überlegen, ob sich das Kind – in welchem Kulturkreis auch immer – mit dem Namen wohlfühlt und nicht gehänselt wird", erklärte GfdS-Sprachberater Lutz Kuntzsch gegenüber der Bild-Zeitung.

Ablehnt wurde zum Beispiel der Name Decay. Er bedeutet im Englischen so viel wie Verfall. Ob sich die Eltern darüber wohl bewusst waren, als sie ihr Kind so nennen wollten? Für den Kleinen auf jeden Fall ein Glück, dass Standesämter hierzulande nicht alle Vornamen erlauben. 

Gründe für abgelehnte Kindernamen

In den letzten Jahren hat die Gesellschaft für deutsche Sprache mehr als 1000 seltene Namen bestätigt. Insgesamt fallen nur rund zehn Prozent der angefragten Namen durch. Grundsätzlich gibt es ein paar Kriterien, die zum Ausschluss eines Vornamens führen: 

  • Ortsnamen, Markennamen oder Titel gelten nicht als angemessene Vornamen (z. B. Borussia, Ferrari oder Kaiser)
  • Der Name darf das Kind nicht lächerlich machen (z. B. Batman, Popo oder Pinocchio)
  • Namen, die provozieren oder bösartige Assoziationen auslösen, dürfen nicht verwendet werden (z. B. Satan oder Lucifer)

Hier kommen noch mehr Namen, die Eltern ihren Kindern geben wollten, die aber (zum Glück) nicht erlaubt wurden:  

  • Waldmeister
  • Hummer
  • Grammophon
  • Junge
  • Gucci
  • Whisky
  • Superman
  • Jürgenson
  • Judas
  • Lenin
  • Rosenherz
  • Schroeder
  • Pain
  • Puppe
  • Seestern
  • Pillula
  • Agfa
  • Regenbogen
  • Voice
  • Ewert
  • Lord
  • O'Connor
  • Popcorn
  • Urmel
  • Eisenstein
  • Knirpsi
  • Lucifer
  • Pinocchio
  • vom Meer
  • Batman
  • Mickilauda
  • Chaotica
  • Großherzog
  • Kaiser
  • Graf
  • Lord
  • König
  • Peanut
  • TJ
  • Ohlove
  • Ferrari
  • Bandito
  • Shaggy
  • Wildchild
  • Westend 
  • Tom Tom
  • Holgerson 
  • Ronit
  • La Toya
  • Stone
  • Jenevje
  • Sonne
  • Heydrich
  • Frieden Mit Gott Allein Durch Jesus Christus
  • Megwanipiu
  • Borussia
  • Noah ben Abraham
  • Mechipchamueh
  • Schmitz 
  • Chaotica
  • Knirpsi
  • Eisenstein
  • Blitz

Übrigens gibt es keine offiziellen Listen abgelehnter Vornamen. Die GfdS gibt nur punktuell bekannt, welche Namen von ihnen keine Zulassung erhalten haben. Hoffentlich gibt es bald wieder Nachschub von lustigen verbotenen Vornamen ...