Baby liegt im Bett und lacht das über ihm hängende Mobile an. © iStock/Liudmila Chernetska
Mobiles sind zwar süß, aber nicht unbedingt immer eine gute Idee.

Ein Baby-Mobile ist oft das Erste, was sich Neu-Eltern anschaffen. Oder auch ein beliebtes Geschenk zur Geburt. Hach, die sehen aber auch super süß aus, drehen sich, haben so viele kleine Anhänger und spielen womöglich noch eine lustige Musik ab. Doch dass sie auch ein Problem darstellen können, damit rechnen erst mal wohl nur die wenigsten Eltern. Ich auch nicht. Als ich Mama wurde, bat ich meine Hebamme um Rat. Denn als mein Kleiner anfing, nach Dingen zu greifen, wollte ich ihm gerne einen Spielbogen kaufen. Doch sie meinte: "Kannst du machen, aber hänge erst mal nur eine Sache dran!" Jetzt verstehe ich, warum sie mir dazu riet. Dieselbe Kiste wie mit einem Mobile …

Babys Welt ist voller Reize

Jeden Tag sind wir unzähligen Reizen ausgesetzt. Sie prasseln nur so auf uns ein – von überall! Es sind nicht nur Geräusche, sondern auch Anblicke, Berührungen, Gerüche und Geschmack. Kommt ein Baby zur Welt, so ist alles neu. Alles. Denn schließlich hat es neun Monate lang sicher im Bauch der Mama verbracht. Lärm und Licht kamen durch diese Schutzbarriere nur abgeschwächt an. Dann ist es nicht verwunderlich, dass der plötzliche Wechsel in diese laute, grelle Welt verunsichern kann. So viele Reize brechen auf einmal über das kleine Leben herein – enormer Stress.

Bitte nicht überfordern

Und es ist nicht nur Lärm, der euer Kind überfordern kann. Auch optische Reize können ihm schnell zu viel werden. Und hier wird es natürlich knifflig: Denn schließlich wollt ihr eurem Baby die Welt zeigen – und das geht am Anfang natürlich eher nur über Bilderbücher oder eben über Spielzeuge wie ein Mobile. Lasst es lieber ruhig angehen und tastet euch langsam heran. Zu viele optische Reize können sich negativ auswirken, und euer Baby ist schnell überreizt, beziehungsweise überfordert. Wir merken es selbst nicht mehr, aber unsere Welt ist bunt, grell und laut. 

Nicht unterschätzen: Schlafprobleme durch Baby-Mobiles

Ein Mobile über dem Babybettchen, das eigentlich der Beruhigung dienen soll, nun, das kann leider eher ablenken. Ruhe spendet es ganz und gar nicht. Die sich drehenden Figuren ziehen die Aufmerksamkeit des Babys auf sich, lösen Reize aus und halten es ziemlich sicher davon ab, zur Ruhe zu kommen. Das Baby kann sich nicht auf den Schlaf vorbereiten, sondern es wird durch das Mobile wachgehalten. Das Einschlafen wird somit noch erschwert.

Überreizung ist für Schreibabys noch problematischer

Euer Kind schreit und weint viel? Egal, ob das zutrifft oder nicht – lebt das folgende Motto: Weniger ist bei Babys viel mehr! Insbesondere, wenn ihr ein Schreibaby habt. Macht die Welt um euer kleines Wunder nicht noch verwirrender. Mobiles mit tausend Anhängseln können das Ganze nämlich noch verstärken. 

Überstimulation und Schlafprobleme durch bunte Mobiles

Ein Mobile kann das Baby also ziemlich leicht überstimulieren. Besonders, wenn es bunte Farben und blinkende Lichter hat. Das alles kann zu viel sensorische Reizung für das Baby bedeuten. Bedenkt, dass das Gehirn des Babys noch gar nicht vollständig entwickelt ist und mit zu vielen visuellen Reizen überfordert werden kann. Viele Babys haben durch ein Mobile über dem Bett Probleme beim Schlafen. Mobiles können aus den oben genannten Gründen zu Unruhe und Schlafstörungen führen.

Weitere Gründe, warum Mobiles überm Bett keine gute Idee sein können

Sicherheitsrisiko

Ein Mobile über dem Bettchen kann auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wie das? Wenn euer Baby älter wird und damit beginnt, sich zu bewegen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es versucht, nach dem Mobile zu greifen – oder es sogar herunterzureißen. Das kann zu Verletzungen führen. Das Mobile kann herunterfallen oder aber es können sich Einzelteile lösen und auf euer Kind im Bett fallen.

Schlafassoziationen

Ein weiterer Grund, warum ein Mobile abends für das Baby keine gute Idee ist? Die potenziellen Schlafassoziationen, die damit verbunden sein können. Wenn euer Kind nur mit drehendem Mobile einschlafen kann, wird es irgendwann Probleme damit haben, ohne diese visuelle Stimulation einzuschlafen. Es entstehen Abhängigkeiten, die den Schlaf des Babys beeinträchtigen können.

Alternative Beruhigungsmethoden zum Mobile

Es gibt viele andere Beruhigungsmethoden, die besser für Babys sind als ein Mobile. Zum Beispiel könnt ihr eurem Liebling eine sanfte Massage geben, leise Musik abspielen oder es in einen gemütlichen Schlafsack einwickeln. Oder aber einfach ganz viel kuscheln. Denn bei Berührungen der Haut handelt es sich zwar auch um Reize, doch wenn es um das Kuscheln mit Mama oder Papa geht, dann handelt es sich einfach um eine magische Beruhigungsmethode, die keinerlei Stress bedeutet. Was Besseres gibt es sowieso nicht. Es ist also ratsam, auf alternative Beruhigungsmethoden zurückzugreifen, um dem Baby einen ruhigen und erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Wenn euer Kind viel schreit, dann hört nicht auf die gut gemeinten Ratschläge ("Häng doch ein Mobile zur Ablenkung auf!") – die sind nämlich meistens mehr als kontraproduktiv. 

Auch Babyschlafexpertin Sylvia Abendtum rät dazu, eine möglichst ruhige Schlafatmosphäre für Kinder zu schaffen: