
Die ersten Wochen verbringt das Baby viel Zeit mit Schlafen. Fotos von so einem schlummernden Kind sind zuckersüß, aber noch bezaubernder sind die Bilder, wenn es aufgeweckt und neugierig in die Kamera strahlt. Bereits ab der fünften Lebenswoche fangen die Kleinen an zu lächeln. Ist euer Baby von Anfang an eine Kamera gewöhnt, wird es der ganzen Familie schöne Momente der Erinnerung in Form von Fotomotiven schenken.
Es ist übrigens ein himmelweiter Unterschied, welche Kamera ihr benutzt. Ein spontanes Smartphonefoto ist natürlich schön und praktisch, aber für langlebige, gut belichtete und hochauflösende Bilder mit Tiefenschärfe ist eine digitale Spiegelreflexkamera ideal. Gerade für Details oder um die Bilder zu vergrößern, ist eine professionelle Kamera einfach besser geeignet.
Alles ist Einstellungssache
Profi-Fotografen empfehlen als Grundeinstellung der Kamera das Porträt- oder Sport-Programm für Serienbilder. Um das Baby spontan in Szene zu setzen, nutzt am besten den Telebereich. Und fotografiert möglichst ohne Blitz, damit sich das Kleine nicht erschreckt. Zudem wird so der "Rote-Augen-Effekt" vermieden, der durch die Reflexion der großen, hellen Babyaugen verstärkt auftritt. Am besten ihr macht viele Fotos von einer Situation – später könnt ihr auf der Speicherkarte die besten Motive für eure Baby-Galerie auswählen.
Sollen Details im Fokus stehen, könnt ihr euren Mini idealerweise beim Schlafen fotografieren. Nahaufnahmen von Schmollmund, Händchen oder Gesicht gelingen mit der sensiblen Makro-Linse am besten. Wenn etwa die Füßchen groß rauskommen sollen, könnt ihr Beinchen und Bauch mit einem hellen Laken abdecken. Reduzierte Motive wirken stark und Makrobilder sind die Highlights in jedem Fotoalbum.
Das Spiel mit dem Licht
Weiches Tageslicht am Fenster ohne direkte Sonneneinstrahlung – damit kriegt ihr am besten helle und fröhliche Babyfotos auf die Speicherkarte. Weitere Tipps: Die Menüeinstellungen "Schatten" oder "Wolke" verhindern einen Blaustich. Im dunklen Zimmer lässt sich für einen natürlich-diffusen Eindruck helles Licht mit weißer Pappe reflektieren. Übrigens lässt eine leichte Überbelichtung (Blende +1) Kinderfotos noch frischer wirken. Die besten Bilder entstehen, wenn ihr euch in einem Raum auf Augenhöhe mit dem Kind begebt. Authentisch wird es, wenn ihr euch auf den Boden zu dem kleinen Vierfüßler legt.

Die Entwicklung festhalten
Die Kleinen werden so schnell groß. Also unbedingt jeden Fortschritt mit der Kamera dokumentieren. Von ungelenken Krabbelversuchen bis zum ersten Zahn: Bei Detailaufnahmen den Bildausschnitt begrenzen, eine längere Brennweite von ca. 100 Millimeter sowie einen neutralen Hintergrund wählen. Um die Aufmerksamkeit des Babys einzufangen, eignen sich farbenfrohe Gegenstände oder Geräusche wie von einer Rassel. Auch ein Hängespielzeug, unter dem das Kleine auf dem Rücken liegt, sorgt für gute Laune. Von oben fotografiert, entstehen perfekte Aufnahmen.
Eltern wollen am liebsten immer nur ihr Baby aufnehmen. Aber es ist auch schön, wenn ihr mit aufs Foto kommt. Sonst erinnern euch später kaum Fotos zu dritt an die erste Babyzeit. Bittet Verwandte oder Freunde, euch auch als Familie aufzunehmen.
Die besten Motive
Für ein richtiges Shooting haben Mama oder Papa vorher viele Babyposen im Kopf. Doch die schönsten Bilder entstehen meist spontan, inspiriert durch die Einzigartigkeit jedes Babys. Ob Grübchen, Haartolle oder Kulleraugen: Versucht die Besonderheit und Schönheit eures Babys zu inszenieren. Beobachtet und wartet auf den perfekten Augenblick. Fotos beim Planschen in der Wanne oder beim Babyschwimmen sind echte Hingucker: Achtet darauf, dass wegen der hohen Luftfeuchtigkeit das Objektiv nicht beschlägt. Das irritiert sonst den "Autofokus"-Automatismus und lässt Fotos neblig wirken. Ein Tipp: Die Linse vorsichtig mit einem weichen Tuch abwischen.
Wenn ihr das Kleine beim Essen aufnehmen möchtet, sollte es am besten jemand anderes füttern. Nutzt für spontane Situationen am besten den Telebereich der Kamera. Mit Lätzchen und abwaschbarer Unterlage könnt ihr vorbeugen, wenn das Kleine mit Brei spielt – denn so schnell könnt ihr gar nicht eingreifen. Ruft liebevoll den Namen eures Minis, und ihr erhaltet ein süßes Lächeln fürs Foto.
Bei gutem Wetter bezaubern Fotos in freier Natur. Nutzt die schöne Jahreszeit für sanfte Motive in warmem Licht: Das Kind in weißer Kleidung auf satt-grünem Rasen beim Spiel mit Seifenblasen. Bei unscharfem Hintergrund wird das Farbspiel durch eine offene Blende mit kleiner Blendenzahl unterstrichen. Auch das Baby in Fliegerpose vor blauem Himmel ist ein echter Hingucker.
Generell der Rat: Lasst das Baby sich möglichst natürlich verhalten, auf Posen verzichten. Nicht den Zauber des Moments stören und spontane Szenen mit Zoom aus Entfernung einfangen.
Das Baby ist der Boss
Baby-Shootings verlaufen nur selten nach Plan. Und am Ende bestimmt immer das Kleine – leichter wird es, wenn ihr euch von Anfang an darauf einstellt. Wartet auf den richtigen Moment und akzeptiert, wenn euer Baby keine Lust auf Action hat. Denkt immer dran, dass über jeder noch so niedlichen Pose die Sicherheit eures Kindes steht. Es darf auf keinen Fall in Gefahr geraten, nur damit das Bild gut aussieht. Achtet auch darauf, dass ihr selbst nicht stolpert oder womöglich von der Leiter fallt. Das Baby muss immer sicher liegen, sitzen und wohl behütet sein, bevor ihr auf den Auslöser drückt.
Und immer die Ruhe bewahren: Oft dauert es bei der Fotografie von Babys einfach länger, um die schönsten Bilder in den Kasten zu bekommen. Bleibt entspannt, achtet auf gutes Licht, fotografiert am richtigen Ort, arbeitet mit Liebe zum Detail, schafft mit Accessoires neue Situationen und unterhaltet euer Kleines für gute Laune am Set.