Eine Mutter wechselt ihrem Baby die Windel. © Getty Images/skynesher
Das Baby ist skeptisch – macht Mama beim Wechseln der Windel auch alles richtig?

Wie wechselt man eine Windel? 

Nach dem Öffnen der Windel grobe Stuhlreste mit einem sauberen Teil der Windel abwischen und gleich mit entsorgen.

Der wichtigste Tipp beim Wickeln von Mädchen ist: Mit einem nassen, weichen Waschlappen oder dem Feuchttuch von vorn nach hinten reinigen. Wie bei erwachsenen Frauen auch, können ansonsten Darmbakterien in die Scheide gelangen und z.B. neben anderem Blasenentzündungen verursachen. Da sich häufig in den äusseren Schamlippen Stuhlgangreste befinden, sollte diese Region beim Reinigen nicht vergessen werden.

Beim Wickeln von Jungsempfiehlt sich ein Stofftuch auf den Penis zu legen - kalte Luft stimuliert den Harndrang! Besser nicht die Vorhaut säubern, da diese in aller Regel noch fest mit der Eichel verklebt ist und ein Zurückziehen zu Rissen oder Verletzungen führen kann. Sobald ein Kleinkind mit seinem Penis spielt, lösen sich Eichel und Vorhaut langsam voneinander ab. Wenn dies soweit ist, lagert sich das sogenannte Smegma aus Talg, Bakterien und Hautresten ab. Jetzt muss der Zwischenraum gereinigt werden, da sich ansonsten schnell eine Entzündung entwickelt.

Nach dem Reinigen die zarte Haut mit einem weichen Handtuch vorsichtig trocken tupfen, oder auf der niedrigsten Stufe mit dem Föhn trocknen. 

Neue Windel anlegen 

Po des Kindes sanft anheben und die Windel zur Hälfte unter das Baby schieben. Die andere Windelhälfte durch die Beine des Babys nach oben zum Bauch führen und mithilfe der beiden Klebestreifen an den Seiten schließen. Eine Windel sollte an allen Rändern gut anliegen, aber nicht einschnüren. Wenn zwei Finger von Mama oder Papa bequem oben in die Windel passen, sitzt die Windel perfekt. Für Säuglinge, deren Bauchnabel noch nicht vollständig abgeheilt ist, gibt es Neugeborenenwindeln, die die empfindliche Nabelregion nicht unnötig reizen.

Der richtige Griff zum Wickeln

Bitte niemals das Kind an den Füßen hochziehen – das belastet Gelenke und Wirbelsäule. 

  1. Mit der rechten Hand den linken Oberschenkel des Babys umfassen und im Hüftgelenk beugen, das andere Bein liegt auf deinem Unterarm (mit der linken Hand umgekehrt verfahren).
  2. So könnt ihr den Po leicht anheben und säubern, ohne dass Fuß- und Kniegelenke zu sehr belastet werden.

Gut zu wissen:
Bei allem, was ihr tut: Schaut das Baby an, sprecht mit ihm, erzählt ihm, was ihr gerade tut und haltet – wenn möglich – in der Bewegung Blickkontakt zum Baby.

Wichtig: Seid nicht übervorsichtig. Fasst das Baby mit sicherem Griff.

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Ist Wickeln ohne Feuchttücher besser?

Feuchttücher sind praktisch, aber lauwarmes Wasser und ein weicher Waschlappen tun es auch. Hebammen raten tatsächlich von den Tüchern ab, vor allem bei Neugeborenen: Feuchttücher reingen zwar sanft, aber enthalten auch Konservierungsstoffe, die teilweise in der Kritik stehen. Ohne Konservierungsstoffe geht es nicht. Sie sind notwendig, um beim Öffnen und Schließen der Packung Keime herauszuhalten. Würde man sie weglassen, wären Schimmel und Austrocknung die Folge. Unser Tipp: Warmes Wasser in einer Thermoskanne an den Wickeltisch stellen. Besonders für unterwegs sind Feuchttücher – ohne Parfüm und Alkohol, idealerweise von der Stiftung Warentest mit "sehr gut" oder "gut" bewerte – eine vernünftige Alternative.

Welche Kleidung ist beim Windelwechseln unkompliziert?

Bei neugeborenen Babys empfehlen sich Wickelbodys, denn die braucht man Babys nicht über den Kopf zu ziehen. Auch im Schritt aufknöpfbare Hosen und Overalls sind am Anfang total praktisch. Super easy: Strampler und Schlafanzüge mit Reißverschluss statt Knöpfen. Hier muss nur aufgepasst werden, dass die zarte Haut nicht eingeklemmt wird. 

Bei einer regelrechten Kacka-Explosion wissen Neu-Eltern meist gar nicht, wie sie die überquellende Windel nun am besten abnehmen sollen, ohne die braunen Überbleibsel überall zu verteilen. Bodys mit einem recht weiten Ausschnittt (man nennt das übrigens amerikanischen Ausschnitt) können helfen, wenn ihr wisst, dass euer Baby häufiger mal die Windel sprengt. In diesem Instagram-Video seht ihr, wie man diese Art von Bodys auch easy unten rum ausziehen kann, statt sie vollgeschmiert über den Kopf stülpen zu müssen:

Wie vermeide ich einen Sturz vom Wickeltisch?

Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt: Stürze vom Wickeltisch sind immer noch die häufigste Verletzungsursache von Säuglingen. In den ersten Lebensmonaten machen Babys sprunghafte Entwicklungs- und Wachstumsschübe, nach denen sie plötzlich mit neuen Fähigkeiten aufwarten und sich so von einer auf die anderen Sekunde ganz alleine auf den Bauch drehen können. Weil das auf dem Wickeltisch natürlich sehr gefährlich werden kann, beherzigt diese goldenen Regel: Immer eine Hand am Baby. Wenn das nicht geht, weil zum Beispiel etwas nicht in Reichweite ist, nehmt euer Baby auf den Arm. Lasst es nicht alleien auf dem Wickeltisch liegen! 

Wann wird es Zeit für eine neue Windel?

Man muss nur kurz die Hand in den Schritt des Kindes halten: Fühlt es sich dort klumpig oder schwer an, ist es Zeit für eine neue Windel. Oft kann man es natürlich auch riechen. Spätestens dann muss eine frische Windel her. In den ersten Wochen bis Monaten braucht man etwa sechs bis zehn Windeln pro Tag, wobei häufig auch nachts gewickelt wird. Später reichen meist um die vier bis sechs Windeln pro Tag. Und Eltern merken schnell, ob das nächtliche Wickeln noch sinnvoll ist – oder den wertvollen Babyschlaf eher stört.

Hilfreich: Windeln für Neugeborene haben oft noch einen Strich (Urin-Indikator), der anzeigt, ob die Windel voll ist. 

Was hilft bei einem wundem Popo?

Vorbeugend sollte man die Hautfalten immer sorgfältig säubern und trocknen, rät Dermatologin Barbara Kunz. Wenn die Haut schon gerötet ist, empfiehlt sie Zinksalbe, Zinkkupferhaltige Cremes oder das Abtupfen mit verdünnter Eichenrindenextrakt-Lösung. Vom Gebrauch von Puder zur Säuglingspflege rät sie wie auch das Bundesinstitut für Risikobewertung ab. Der Grund? "Es besteht die Gefahr, dass das Baby Puderpartikel einatmet, was zu akuter Atemnot führen kann“, so die Expertin. Ihr grundsätzlicher Tipp: "Es tut der Haut gut, wenn das Baby gelegentlich ohne Windel strampeln kann."

Im folgenden Video zeigen wir euch noch einmal Schritt für Schritt, wie ihr die Windeln eures Babys richtig wechselt:

Windeln wechseln bei großen Kindern

Je älter die Kinder werden, desto schwieriger kann es werden sie zu wickeln. Im folgenden Artikel geben wir euch viele hilfreiche Tipps, wie ihr auch größere Kinder möglichst stressfrei wickeln könnt.