Mutter mit Baby und Einkaufswagen am Auto© iStock/Halfpoint
Eltern-Kind-Parkplätze können eine Unterstützung sein.

Eltern-Kind-Parkplätze – ein Thema mit Aufreger-Potenzial. Warum es sie gibt, wer sie eigentlich nutzen darf, wer sie tatsächlich nutzt und was stört ...

Warum gibt es Eltern-Kind-Parkplätze?

Eltern mit kleinen(!) Kindern haben oft alle Hände voll zu tun. Baby in der Trage, Kleinkind im Einkaufswagen, volle Einkaufstaschen ... Verständlich, dass man sich da freut, wenn man nicht so weit laufen muss. Dasselbe gilt für Hochschwangere. Aber: Manchmal ist zwar der Eltern-Kind-Parkplatz – häufig durch ein entsprechendes Hinweisschild mit dem Bild einer Frau und eines Kindes gekennzeichnet – nah am Eingang des Ladens, dafür ist aber die Einkaufswagenstation weiter weg. Auch unpraktisch. Und: Oft genug parken Menschen ohne kleine Kinder auf Eltern-Kind-Parkplätzen und blockieren diese. Wenn man sich dann auch noch einen Satz anhören muss, wie "Mütter sind nur zu faul zum Laufen", kann einen das verständlicherweise wütend bis fassungslos machen.

Ein Eltern-Kind-Parkplatz hat zwei wichtige Vorteile:

  1. Er ist breiter. So kann man besser die Türen ganz öffnen und ein Kind oder eine Babyschale leichter aus dem Auto heben. Auch für Hochschwangere ist das praktisch, wenn sie die Tür richtig öffnen können und sich nicht hinaus- und hineinzwängen müssen.
  2. Er befindet sich näher am Eingang des Geschäfts. Das verringert die Gefahr, dass ein Kleinkind zwischen fahrende Autos läuft.

Hinweis aus dem obigen Video: Achtet vor allem in Parkhäusern darauf, euer Kind nach dem Einkaufen so schnell wie möglich wieder ins Auto zu setzen, damit es nicht vor ein fahrendes Auto rennt.

Doch was ist mit älteren oder gehbehinderten Menschen, wenn es keine Behindertenparkplätze gibt oder diese belegt sind? Dürfen sie einen Eltern-Kind-Parkplatz nutzen?

Eltern-Kind-Parkplätze – die rechtliche Lage

Auf öffentlichen Parkplätzen bzw. in öffentlichen Parkhäusern gilt die Straßenverkehrsordnung (StVO). In ihr sind aber weder Frauen- noch Eltern-Kind-Parkplätze geregelt. Es gilt dann also nur als Vorschlag, nicht als Gebot. Das heißt, letztendlich kann sie jeder nutzen (das gilt nicht für Behindertenparkplätze, diese sind gesetzlich geregelt). Es gibt keine Buß- oder Verwarnungsgelder, wenn man auf öffentlichen Plätzen auf einem Eltern-Kind-Parkplatz steht, auch ohne Kind. 

Anders sieht das auf Privatparkplätzen aus. Supermarktinhaber oder Parkhausbetreiber können Regeln zur Parkplatznutzung festlegen und auf die Einhaltung dieser pochen. So können sie Hausverbot erteilen, wenn jemand dort unberechtigterweise parkt, oder das entsprechende Fahrzeug sogar auf Kosten des Halters abschleppen lassen. 

Meinungen unserer Facebook-User zu Eltern-Kindparkplätzen

So viel zu den Fakten. Dass das Thema emotional sehr aufgeladen ist, zeigen auch die zahlreichen Kommentare zu unserem Facebook-Post (siehe unten). Wir haben gefragt, ob ihr Eltern-Kind-Parkplätze nutzt und wenn ja, bis zu welchem Alter der Kinder. Hier ein paar Stimmen:

  • "Wenn sie nicht gerade von irgendwelchen Leuten, die zu faul sind, ein paar Schritte mehr zu laufen, besetzt sind, nutze ich sie gerne, da ich mein Kind vernünftig ins Auto bzw. rausheben und anschnallen oder abschnallen kann ...
    Und ja, tatsächlich habe ich auch schon Leute darauf angesprochen, wenn ich gesehen habe, dass sie dort ohne Kinder parken, und erklärt, warum diese Parkplätze mit Kind einfach so wichtig sind.
    Meine These mit dem 'zu faul zum Gehen' wird übrigens dadurch belegt, dass wenn die Eltern-Kind-Parkplätze weiter weg vom Eingang sind, diese tatsächlich meistens frei sind ..." 
     
  • "Jeder darf sie benutzen. Wenn sie frei sind, stelle ich mich da hin. Auch wenn meine Kinder schon 15 und 20 sind."
     
  • "Ich habe sie nur benutzt, als ich einen Maxi-Cosi hatte. Jetzt ist sie 6 und ich stell mich immer auf normale Parkplätze, weil ich denke, andere Muttis haben es nötiger, wenn sie Baby und Kleinkind vielleicht haben. Aber ich find's eine Frechheit, wenn ich sehe, dass sich auch welche draufstellen, die zu diesem Zeitpunkt gar kein Kind dabei, geschweige denn einen Sitz im Auto haben."
     
  • "Wir nutzen ihn mit unseren Kids, bis sie sich selbst zuverlässig anschnallen können. Wenn ich auf normalen Parkplätzen parke, komme ich nicht richtig ans Kind zum Anschnallen, da die Tür dann nicht ganz aufgeht. Die Gefahr, ein anderes Auto anzurempeln, ist mir zu groß."
     
  • "Wenn die Kids zur Sitzerhöhung wechseln, braucht man den nicht mehr. Meine Meinung. Da sie dann gut selbst ein- und aussteigen können und auch der Kopf so weit ist, dass sie wissen, dass sie nicht über den ganzen Parkplatz rennen dürfen. Bis dahin haben die es ja gelernt, dass man an der Seite lang läuft und ordentlich schauen muss."
     
  • "Nicht nur mit einer Babyschale braucht man mehr Platz. Ich brauche auch Platz, um mein Kind im Folgesitz und mein Kind im Reboarder vernünftig anzuschnallen. Ich habe schon öfter auf 'normalen' Parkplätzen geparkt und war so eingeparkt, dass ich meine Kinder nicht anschnallen konnte. Ich bin dann ein Stück rausgefahren, um die Türen öffnen zu können. Nachdem wir jetzt aber auf einem Parkplatz einen Unfall hatten, bei dem jemand unser Auto und das Auto hinter uns jeweils von seinem Parkplatz weggeschoben hat, lasse ich das Auto keinen Meter mehr rollen, ohne dass unsere Kinder angeschnallt sind."
     
  • "Aber ganz ehrlich, jeder kann da stehen, dieses Zeichen ist nicht geschützt wie ein Behindertenparkplatz. Von mir aus braucht man die Schilder gar nicht aufzustellen, weil wie gesagt da jeder parken kann. Kontrollieren tut es auch niemand und interessieren schon gar nicht."

Ihr habt eine andere Meinung? Kommentiert gerne unter unserem Post:

Quelle: allrecht.de