
Wer schon mal mit einem Schnorchel unterwegs war, weiß: An der Wasseroberfläche verliert man schnell das Gefühl für Zeit und Raum und könnte stundenlang so vor sich hinpaddeln, fasziniert von allem, was so an einem vorbeihuscht oder unter einem wohnt, schwimmt, gedeiht. Auch für Kinder ist es eine großartige Möglichkeit, der Natur ein kleines Stück näher zu kommen – aber bitte unter bestimmten Voraussetzungen. Denn sonst wird das Schnorchelabenteuer für die Kleinen leider schnell zur Lebensgefahr.
Pendelatmung – Gefahr durch zu große Schnorchel
Das gute alte Modell kennen wir noch aus unseren Kindheitstagen: Taucherbrille plus angeklemmten Schnorchel. Dagegen ist im Prinzip auch nichts einzuwenden, wenn dieser passt.
Ganz wichtig zu wissen: Kinder haben ein geringeres Lungenvolumen und sollten demnach keine Schnorchel für Erwachsene benutzen. Mit einem zu großen bzw. zu langen Schnorchel kann es zur sogenannten Pendelatmung kommen:
Ist das Volumen des Schnorchels größer als das des Atemzugs, wird demnach nicht genügend Sauerstoff eingeatmet, sondern zu viel bereits ausgeatmetes CO2. Das kann schon nach wenigen Atemzügen zu Schwindel, Orientierungslosigkeit und sogar Bewusstlosigkeit führen. Und das endet im Wasser im schlimmsten Fall im Ertrinken.
Schnorchelmasken werden immer beliebter
Immer beliebter geworden sind in den letzten Jahren Schnorchelmasken, die auch Vollgesichtsmasken genannt werden, weil sie das komplette Gesicht abdecken. Der Schnorchel liegt praktischerweise oben an der Stirn. Auch schon Kindern lieben dieses Modell, und im Urlaub sieht man die Kleinen im Pool, aber auch im Mittelmeer damit herumschwimmen. Eine gute Idee?
Ab wann sind Schnorchelmasken geeignet?
Es sollte die Altersempfehlung der Hersteller beachtet werden. Einige der Modelle werden erst ab 10 Jahren empfohlen. Es gibt aber auch Masken, die laut Hersteller schon für Kinder ab 5 Jahren geeignet sind. Noch wichtiger ist aber die Passform selbst zu checken. Sie sollte immer stimmen und dicht am Gesicht abschließen. Die Maske muss ohne Festhalten am Gesicht haften bleiben und es darf keine Luft seitlich am Silikonrand ein- oder austreten.
Überlebenswichtig: Das Zwei-Kammern-System
Neben der Passform gibt es aber noch ein zweites lebenswichtiges Kriterium für Vollgesichtsmasken zum Schnorcheln: Sie müssen über ein intaktes Zwei-Kammern-System verfügen. Bedeutet: Sie verfügen über getrennte Kanäle zum Ein- und Ausatmen, so dass der Sauerstoffaustausch gewährleistet ist und eine Pendelatmung somit ausgeschlossen werden kann.
Die Gefahr lauert vor allem bei billig produzierten Produkten, ohne TÜV-, CE-Siegel oder andere gleichwertige Prüfzertifikate. Geht also auf Nummer Sicher und kauft im Zweifel lieber ein hochwertiges und teureres Qualitätsprodukt.
Übrigens kann die Pendelatmung auch für Erwachsene gefährlich werden.
Auf was ihr noch beim Schnorcheln mit euren Kindern achten solltet:
- Nur sichere Schwimmer sollten Schnorcheln. Noch kein Seepferdchen? Dann übt lieber erstmal das Schwimmen, bevor ihr mit dem Schnorcheln beginnt.
- Das gleichmäßige Ein- und Ausatmen ist die Basis fürs Schnorcheln, am besten vorher an Land ausprobieren!
- Auch kleine Freischwimmer sollten beim Schnorcheln nicht aus den Augen gelassen werden, vor allem im Meer. Hier können z.B. unerwartete Strömungen euer Kind gefährden.
- Im Wasser wird die Sonneneinstrahlung nochmal verstärkt. Achtet auf wasserfesten Sonnenschutz, am besten tragen die Kids ein langärmliges UV-Shirt.
- Andersherum können Kinder im Wasser auch unterkühlen, achtet auf Anzeichen wie Zittern und bläulich verfärbte Lippen.
- Nach 30 Minuten sollten auch die passioniertesten Schnorchler mal eine Verschnaufpause einlegen.