Einen Ausflug wert

Wildparks in Deutschland – das sind die schönsten!

In Wildparks können wir – anders als in vielen Zoos – in erster Linie heimische Tiere bestaunen. Wir stellen euch die schönsten Wildparks in Deutschland vor. 

Zwei Wildschweine im Schlamm, die in die Kamera schauen.© iStock/Ivan Murauyou
In vielen Wildparks in Deutschland gibt es einheimische Wildschweine zu sehen.

Viele Wildparks unterscheiden sich von Zoos, indem sie oft naturnäher angelegt sind und die Tiere mehr Platz haben. Doch auch Tierparks können ähnlich weitläufig angelegt sein, strenge Richtlinien für die Bezeichnungen sind nicht festgelegt. Ein klares Unterscheidungskriterium ist jedoch, dass in Wildparks in der Regel ausschließlich einheimische Tiere zu finden sind, während in Zoos und Tierparks auch exotischere Tiere leben. Tatsächlich könnten sich aber auch Wildparks als Zoo bezeichnen ...

Wildparks in Deutschland – nach Bundesland

Wir haben uns umgeschaut und stellen euch hier einige wunderschöne Wildparks vor. Die Liste wird ständig erweitert, es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen. Euer Lieblings-Wildpark fehlt? Schreibt uns gerne! 

Übrigens: In den meisten Parks kann man auch Kindergeburtstage feiern und in einigen Parks extra Touren buchen. Viele haben auch einen Spielplatz dabei. 

 

Wildpark in Baden-Württemberg

Der Wildpark Bad Mergentheim ist einer der artenreichsten Wildparks in Europa und beheimatet mehr als 50 Tierarten von Braunbär bis Wanderratte. Ein besonderer Fokus liegt auf Natürlichkeit, ökologischer Verträglichkeit und artgerechter Tierhaltung. Als Freisichtanlagen naturnah gestaltet, nimmt man die Begrenzungen der Gehege kaum wahr. Auf Maschendraht, Käfige und Gitter wird größtenteils verzichtet. Wer mag, kann im "Wolfswagen", einem Tiny House mit Blick aufs Wolfgehege, übernachten (ab 350 Euro/Nacht inkl. Verpflegung).

Wildpark in Bayern

Der Wildpark Poing bei München beeindruckt unter anderem mit seinem Abenteuerspielplatz mit Westernstadt inklusive Postkutsche und zwei Wackelpferden und einem Dinosaurier-Wasserspielplatz. Also: Unbedingt Wechselkleidung mitnehmen! Die weitläufigen Gehege sind naturnah gestaltet und dem natürlichen Lebensraum nachempfunden. Auf einem vier Kilometer langen Wald- und Wiesenwanderweg könnt ihr Mufflons, Damhirsche, Luchse, Wölfe oder Greifvögel beobachten. Der Park wurde mit der Bayerischen Umweltmedaille ausgezeichnet.

Wildpark in Brandenburg

Der Wildpark Schorfheide hat einen besonderen Fokus auf Wölfe gelegt, die inzwischen auch in freier Wildbahn in Deutschland wieder häufiger vorkommen. Direkt an den Wildpark grenzt ein Kletterpark an. Täglich kann man vormittags der Luchs- und Fischotterfütterung beiwohnen (Luchse allerdings nicht dienstags). Für Frühaufsteher (los geht's um 8 Uhr) gibt es die Möglichkeit, beim "Wolfsfrühstück" (30 bis 45 Euro/Person) die Fütterung der Wisente, Wölfe und Elche zu erleben und sich hinterher bei einem Frühstück in der Kräuterküche zu stärken. Vor Ort kann man sich Bollerwagen ausleihen. Es gibt auch ein Dörfchen mit Feldbackofen und Lagerfeuerstelle.

Wildpark in Hessen

Der Wildtierpark Edersee gehört zum Nationalpark Kellerwald-Edersee. Hier erwartet euch ein Ziegen-Streichelgehege, eine Flugschau und das Buchenhaus mit interaktiver Ausstellung. 

Wildpark in Mecklenburg-Vorpommern

Der Wildpark-MV liegt in Güstrow zwischen Ostsee und Mecklenburgischer Seenplatte, direkt an der A19. Hier können Kinder auch mal einen Tag lang Tierpfleger sein oder den Kletterpfad in der Raubtier-WG besuchen. Besonderes Highlight: Der Aqua-Tunnel und eine 30 Meter lange Aquarienwand.

Wildparks in Niedersachsen

Im Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf/Hanstedt könnt ihr rund 1.200 Tiere und etwa 140 verschiedene Arten bestaunen. Damit ist dieser Park der artenreichste im Norden. Im angrenzenden Schäferdorf können Gäste sogar übernachten – in Ferienwohnungen oder im Schäferwagen. 

Der Wildpark Schwarze Berge liegt südlich von Hamburg und ist von Harburg aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Charakteristisch für diesen Park sind die frei herumlaufenden Hängebauchschweine – zur richtigen Jahreszeit auch mit Jungen. Und das Beste: Sie dürfen mit dem im Park angebotenen Wildfutter gefüttert werden. Neben der Fütterung von Zwergottern, Füchsen und Waschbären gibt es auch eine Flugschau mit Greifvögeln. Nachtwanderungen oder Führungen mit den Tierpflegern sind für Kids besonders spannend. Dabei wird Tierschutz groß geschrieben: Der Park nimmt kranke oder verunglückte Wildtiere auf, die in der freien Natur nicht mehr überlebensfähig wären.

Wildpark in Nordrhein-Westfalen

Der Wildwald Vosswinkel befindet sich im sauerländischen Lürwald. Es gibt einen Barfußpfad und auch ein Kletterwald ist angegliedert. Wer möchte, bucht eine Waldübernachtung in verschiedenen Unterkünften von Baumhaus bis Holzhütte (von April bis Oktober). Für Kinder werden unterschiedlichste Workshops, zum Beispiel Vögel beobachten, Schnitzen oder Spurensuche – geleitet von Waldpädagogen, angeboten.

Besondere Wildtierparks

Einige Parks legen einen besonderen Wert darauf, nachhaltig und tierfreundlich zu sein. Viele haben größere Gehege, als beispielsweise in Zoos oft üblich. Bestimmte Wildparks wollen vor allem vom Aussterben bedrohten Tierarten eine Heimat geben.

Es gibt auch alternative Wildtierparks in Deutschland, die verwahrloste oder gequälte Tiere aufnehmen.

Einige Wildgehege bieten sogar kostenfreien Eintritt und werden durch Fördergelder finanziert.

Wildpark in Rheinland-Pfalz

Direkt in der Eifel gelegen befindet sich der Wild- und Erlebnispark Daun. Affenschlucht, Falknerei und Sommerrodelbahn (Letztere, wie der Name sagt, nur im Sommer geöffnet) versprechen hier besondere Highlights. Der Abenteuerspielplatz ist das ganze Jahr über geöffnet.

Wildpark in Sachsen

Im Wildgehege Moritzburg haben Geburtstagskinder freien Eintritt. Von Meißen aus ist das Wildgehege bequem mit dem Bus zu erreichen. In einem Durchgangsgehege gibt es keinen Zaun zwischen Menschen und Tieren, die Tiere haben aber genügend Möglichkeiten, sich zurückzuziehen. Für Schulklassen und Kindergärten werden Führungen angeboten. Auch hier kann man Tierpatenschaften übernehmen. Im benachbarten Waldhochseilgarten kommen Sportliche auf ihre Kosten.

Wildpark in Schleswig-Holstein

Der Wildpark Eekholt in Großenaspe, gut 20 Kilometer von Bad Segeberg entfernt, gilt nach eigenen Angaben als Naturerlebnis- und Bildungsstätte. Immer wieder werden hier besondere Veranstaltungen angeboten, zum Beispiel zu den Themen Wikinger, Indianer, Bienen oder anderen Tieren. Beliebt sind aber auch die sogenannten "Dunkel-Munkel-Nächte" im Herbst. 

Wildpark in Thüringen

Der Alternative Bärenpark Worbis ist ein außerschulischer Lernort der "Stiftung für Bären". Der hier gelebte Wildtier- und Artenschutz will mit seiner Bildungsarbeit darauf hinwirken, dass "Wildtiere nicht mehr zur Schau gestellt oder zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden und ausschließlich in der freien Natur leben". Man kann hier auch Tierpatenschaften übernehmen und so eine besonders enge Verbindung zwischen Mensch und Tier aufbauen. 

Tipps für den Wildparkbesuch mit Kindern

  • Viele Wildparks sind ganzjährig geöffnet. Erkundigt euch aber besser vor eurem Besuch nach den Öffnungszeiten, um Enttäuschungen zu verhindern. 
     
  • Ein Wildparkbesuch mit Kindern ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Achtet aber immer darauf, dass ihr genug zu trinken dabei habt. Zwar bieten die meisten Parks auch Gastronomie mit an, doch die Preise sind oft recht hoch. Auch für ein Picknick sorgt ihr am besten selbst. Es bietet sich Fingerfood an, das sich jeder einfach mit den Händen aus Tupperdosen etc. herausnehmen kann. Nehmt möglichst auch feuchte Waschlappen oder Feuchttücher mit (haben die meisten Kleinkindeltern ja ohnehin dabei), damit ihr euch allesamt vorm (und ggf. nach dem) Essen die Hände abwischen könnt.
     
  • Achtet auf für die entsprechende Temperatur angemessene Kleidung, die auch ruhig schmutzig werden darf. Es gibt immer Bereiche, in denen Kinder gut toben können, und manchmal auch die Möglichkeit, Tiere zu streicheln. Im Winter denkt an Handschuhe, im Sommer an Sonnenschutz (vor allem eine Kopfbedeckung). Viele Parks sind bewaldet, sodass es auch mal kühl sein kann. 
     
  • Darf man die Tiere füttern? Haltet euch hier unbedingt an die Vorgaben im Park. Mitunter wird spezielles Wildfutter vor Ort zur Verfügung gestellt. Viele Tiere dürfen nicht gefüttert werden.