
Im Supermarktregal begegnen uns unzählige Produkte, die wie Fruchtsaft aussehen. Sie nennen sich Direktsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Smoothie, Nektar, Fruchtsaftgetränk oder Wellnessdrink. Diese Vielfalt kann beim Einkaufen verwirren: Welcher Saft ist am gesündesten? Wo gibt es versteckte Kalorien oder zu viel Zucker?
Entscheidend ist der Fruchtgehalt
Gut zu wissen: Für Geschmack und Qualität eines Saftes ist der Fruchtgehalt entscheidend. Fruchtsaft gibt es als Direktsaft oder aus Fruchtsaftkonzentrat. Beide enthalten 100 Prozent Fruchtanteil. Der Direktsaft wird unmittelbar aus dem Obst gewonnen, gefiltert und in Flaschen abgefüllt. Für Fruchtsaft aus Konzentrat wird dem frisch gepressten Saft das Wasser entzogen und das Konzentrat tiefgekühlt. Durch die spätere Verdünnung mit Trinkwasser entsteht wieder ein Fruchtsaft mit 100 Prozent Fruchtanteil. Eine dritte Kategorie der Fruchtsäfte bilden die sogenannten Smoothies. Für ihre Herstellung wird püriertes Fruchtfleisch mit Säften gemischt, bis die gewünschte cremige Konsistenz erreicht ist. Ein Glas entspricht einer Portion Obst und ist reich an Vitaminen und wertvollen Inhaltsstoffen.
Reine Fruchtsäfte sind allerdings sehr energiereich und zum Durstlöschen nur bedingt geeignet. Vielmehr können sie Ersatz sein für eine Obstmahlzeit zwischendurch dienen. Zum Trinken eignen sich dagegen Fruchtsaftschorlen im Verhältnis 2:1 oder 3:1 – also zwei oder drei Teile Wasser auf einen Teil Fruchtsaft.
In diesen Getränken lauert zu viel Zucker
Fruchtnektar: Da manche Früchte zu sauer oder zu dickflüssig sind, um sie als Saft zu trinken, werden Säfte und Fruchtmark mit Wasser gemischt. Der Fruchtgehalt variiert zwischen 25 (Limetten, Bananen) und 50 Prozent (z. B. Holunderbeeren oder Quitten). Vorsicht: Im Gegensatz zu Fruchtsäften enthält Fruchtnektar bis zu 20 Prozent Zucker.
Fruchtsaftgetränk: Fruchtsaftgetränke enthalten noch weniger Fruchtanteil als Nektar. Der Fruchtgehalt liegt zwischen sechs (Zitrusfrüchte) und 30 Prozent (Kernobst und Trauben). Auch Fruchtsaftgetränke enthalten viel Zucker.
Wellnessdrinks: Anders als ihr Name vermuten lässt, sind Wellness- oder Sportgetränke meist ganz und gar nicht gesund. Sie enthalten oft gar keinen Fruchtanteil und sind reich an Zucker, Farbstoffen und Aromen.
Tipp: Je höher der Fruchtanteil im Saft, umso weniger Zucker und umso mehr Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe sind enthalten. Und als Durstlöscher bietest du deinem Kind am besten Schorle oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee an. Oder gleich Wasser.
Bitte keinen Saft für Kinder unter einem Jahr
Kinderärzte empfehlen, Kindern unter einem Jahr keinen Fruchtsaft zu geben. Zu schnell sei das kleine Bäuchlein voll, was dann dazu führt, dass das Baby nicht mehr genügend Nährstoffe über die Milchnahrung aufnimmt.
Und auch ab dem Kleinkindalter lieber (abgekühlte) Tees oder stark verdünnte Schorlen trinken. Das klappt am besten, wenn Eltern es vorleben.