Fast wie ein Schokoriegel

Fruchtriegel im Test: Die sollten als Süßigkeit zählen!

Getrocknetes Obst in einen Riegel gepresst – damit können wir als Snack für unsere Kinder doch eigentlich nichts falsch machen, oder? Öko-Test hat Fruchtriegel unter die Lupe genommen ... Außerdem haben wir ein Rezept für euch.

Kleines Mädchen isst einen Fruchtriegel.© iStock/Alexeg84
Fruchtriegel sind beliebte Snacks. Aber sind sie überhaupt gesund? Ein Test.

Habt ihr es gewusst? Fruchtriegel dienen allemal als Alternative für andere Süßigkeiten, aber keinesfalls sollten sie frisches Obst ersetzen. Sie fallen auch nicht in die Kategorie "gesunde Ernährung" ...

Schwermetalle, Schimmelpilzgifte und zu viel Zucker in Fruchtriegeln

Neben hohen Zuckergehalten fanden die Öko-Tester (für die Ausgabe 5/2024) auch Schwermetalle und Schimmelpilzgifte in den Riegeln ... Also wahrlich keine gesunden Snacks und nichts, was wir unseren Kindern geben möchten ... Was bezüglich des Zuckergehalts vielleicht ebenfalls überrascht: Fruchtriegel enthalten fast so viel Zucker wie Schokoriegel. Zwar handelt es sich um Fruktose, doch auch diese kann zu Karies und Übergewicht führen und Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2 begünstigen. Ein Fruchtriegel (25 g) enthält rund 10 Gramm Zucker und schöpft damit bereits zwei Drittel der von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfohlenen täglich aufgenommenen Höchstmenge von Zucker bei Ein- bis Dreijährigen aus. Häufig verwendete Auslobungen wie "kein zugesetzter Zucker" sind irreführend, da sie ein gesundes Produkt suggerieren.

In drei der zwölf untersuchten Riegel fanden die Tester Schimmelpilzgifte, die schädigend auf die Verdauung, das Immun- und Nervensystem wirken können. In zwei Riegeln wurde ein erhöhter Bleigehalt gefunden. Blei kann ebenfalls das Nervensystem – gerade bei Kindern – schädigen.

Nachteile von Fruchtriegeln

  • Trockenfrüchte enthalten mehr Zucker als frisches Obst.
  • Fruchtriegel sind kein gesunder Zwischensnack, sondern allenfalls ein besserer Ersatz für Süßigkeiten.
  • Tester fanden auch Schimmelpilzgifte und Blei in manchen Produkten.

Fruchtriegel im Test – die Ergebnisse

Doch welche Fruchtriegel kann man denn nun essen, auch wenn sie als Süßigkeit und nicht als gesunde Zwischenmahlzeit gelten? Immerhin fünf Riegel schneiden bei Öko-Test mit der Gesamtnote "gut" ab. Die Testergebnisse könnt ihr euch hier bei Öko-Test direkt bestellen. Die beiden folgenden Riegel solltet ihr euren Kindern aber besser nicht reichen:

  • "Bebivita Fruchtriegel Apfel-Banane", Gesamtnote "ungenügend", unter anderem aufgrund seines Bleigehaltes und des zugesetzten Eisens
  • "Genuss Plus Kids Apfel Mango" von Rossmann, Gesamtnote "mangelhaft", unter anderem aufgrund von Schimmelpilzgiften

Zuckerfreie Fruchtriegel selber machen

Wenn ihr sichergehen wollt, was in den Fruchtriegeln für euer Kind drin ist, macht sie am besten selbst. Achtung: Natürlich enthalten auch diese Fruchtriegel Fruchtzucker und auch in Getreide ist natürlicherweise Zucker enthalten. Aber immerhin kein zugesetzter, raffinierter Industriezucker. Wie ihr Fruchtriegel selber macht, seht ihr ganz oben im Video. Hier noch einmal die Anleitung:

Ihr braucht

  • 100 ml Wasser
  • 4 Datteln
  • 30 g getrocknete Cranberries
  • 50 g Rosinen
  • 50 g feine Haferflocken
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 1 EL Pflanzenöl

So geht's

  1. Schneidet die Datteln und Cranberries in kleine Stückchen. 
  2. Gebt das Trockenobst zusammen mit dem Wasser in eine Schüssel und lasst es etwa 30 bis 45 Minuten einweichen.
  3. Mit einem Pürierstab grob pürieren. 
  4. Haferflocken im Standmixer zu Hafermehl zermahlen. 
  5. Hafermehl in eine Rührschüssel geben, Fruchtmischung dazugeben, ebenso die gemahlenen Mandeln und das Öl. Alles gut durchmischen.
  6. Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf verteilen.
  7. Bei 130 Grad Umluft etwa 25 bis 30 Minuten backen, anschließend etwas abkühlen lassen.
  8. Gebackenes in Streifen oder Stückchen schneiden und ausgekühlt servieren.