Zuckerfalle oder gesunder Snack?

Sind gefriergetrocknete Früchte gesund für Kinder?

Gefriergetrocknete Früchte sind klein, leicht und knusprig – und super beliebte Snacks für Kinder. Doch wie gesund sind sie eigentlich? Und wie viel Zucker enthalten sie? Diesen und anderen Fragen sind wir nachgegangen ... 

Nahaufnahme von gefriergetrockneten Erdbeeren © iStock/Vilsone
Gefriergetrocknete Früchte (wie etwa Erdbeeren) sind bei Kindern super beliebte Snacks.

Beim Gefriertrocknen handelt es sich um ein besonders schonendes Konservierungsverfahren, bei dem die Lebensmittel unmittelbar nach der Ernte tiefgekühlt und hinterher in einen Vakuumbehälter abgefüllt werden. Dort wird ihnen das Wasser entzogen, was sie schrumpfen lässt. Ansonsten gehen bei diesem Prozess aber keine wichtigen Inhaltsstoffe verloren. Gefriergetrocknete Früchte  sind also quasi frische Lebensmittel in konzentrierter Form – nur ohne Wasser.

Durch das Gefriertrocknen schrumpfen Banane, Mango und Erdbeeren zu kleinen knusprigen Fruchtchips. Ihre Farbe, ihr Aroma und der Geschmack sind dabei besonders intensiv – den Produkten werden daher für gewöhnlich keine Geschmacksverstärker, Aroma- oder Farbstoffe hinzugesetzt. Was so gut klingt, ist es tatsächlich auch. Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) kann man mit den Produkten sogar eine der fünf empfohlenen Portionen Obst und Gemüse am Tag erreichen. Als Faustregel gilt: Eine halbe Handvoll gefriergetrocknetes Obst oder Gemüse zählt als eine Portion frisches Obst oder Gemüse.

Gefriergetrocknete Früchte: Ungesund ist der hohe Zuckergehalt

Viele gefriergetrocknete Produkte werden mit Werbebotschaften wie "ohne zusätzlichen Zucker" angepriesen. Das mag stimmen, doch durch das Schrumpfen der Lebensmittel enthalten die Frucht- und Obstchips von sich aus einen sehr hohen Zucker- und Energiegehalt. In 100 Gramm gefriergetrockneten Erdbeeren stecken ca. 50 Gramm Zucker – also zehnmal so viel wie in 100 Gramm frischen Erdbeeren. Und eine Handvoll Erdbeerchips ist natürlich viel schneller weggeknuspert als ein paar frische Erdbeeren. Zum Vergleich: Auch 100 Gramm Gummibären enthalten 48 Gramm Zucker. Gefriergetrocknete Früchte sind daher per se gesund, sollten aber wie Süßigkeiten auch nur in Maßen verzehrt werden. 

Gefriergetrocknete Früchte können Karies fördern

Zudem kleben die Obst- und Früchtechips leider stark in den Zähnen – und das teilweise über Stunden. Durch ihren hohen Zuckergehalt gelten sie daher als kariogen, sprich: Sie unterstützen die Entwicklung von Karies. 

Ist gefriergetrocknetes Obst für Babys geeignet? 

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Babys im ersten Lebensjahr keinen Zucker bekommen. Da die gefriergetrockneten Produkte aber sehr viel Zucker enthalten, sollten sie daher nicht auf dem Speiseplan stehen. Bei Kleinkindern sollten Eltern so lange warten, bis die Kinder sie vernünftig kauen und sich nicht daran verschlucken können. Da Babys und Kinder das richtige Essen aber ja erst noch lernen müssen, ist richtiges Obst gefriergetrockneten Produkten immer vorzuziehen. 

Wenn Kinder ein wenig größer sind, können die gefriergetrockneten Produkte prima als Snacks verwendet werden. Am besten immer in Kombination mit gesunden Lebensmitteln. So lassen sich die Obst- und Früchtechips beispielsweise sehr gut in Joghurt oder Quark einrühren. Auch als Topping zu Müslis oder Haferflocken oder im Porridge kann man sie sehr gut einsetzen. Und natürlich spricht nichts dagegen, sie zwischendurch als Snack anzubieten oder in die Brotdose zu geben – halt immer in Maßen. Gefriergetrocknete Früchte sollten nicht als Ersatz für richtiges Obst angesehen werden. 

Das BZfE rät übrigens, zu den Produkten ausreichend Flüssigkeit anzubieten, da sie sehr ballaststoffreich sind und kein Wasser enthalten. So könnt ihr sicherstellen, dass eure Kinder von den Fruchtchips keine Verdauungsprobleme bekommen.