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Wie der Instinkt zu füttern Eltern im Griff hat
Das Bedürfnis, unseren Nachwuchs zu füttern, ist tief in uns verankert. Der Fütterungsinstinkt ist sowohl bei Tieren, als auch beim Menschen angeboren. So ist das Anbieten von Nahrung der erste Schritt, wenn das Baby zu quengeln beginnt. Auch in der Folgezeit bleibt dieses typische Verhalten bestehen: Um ihr Baby oder Kleinkind zum Essen zu bringen, wird so manche Mutter schonmal kreativ. In diesem Zusammenhang kommt dann gerne mal die innere Pilotin zum Vorschein, die mit dem Löffel im Landeanflug auf den Mund des Kindes zusteuert. Auch Abzähl-Spiele wie "Ein Löffel für die Mama, ein Löffel für Jonah" sind beliebt, immer in der Hoffnung der Tochter oder dem Sohn beim nächsten Lachen doch noch einen kleinen Happen unterjubeln zu können.
Realistisch bleiben: Isst dein Kind wirklich nichts?
Manchmal ist die Sorge um das Wohl des Kindes eher emotional als rational gesteuert. Sehen wir uns aber die Fakten an und schreiben beispielsweise einmal auf, was unser Baby oder Kind täglich zu sich nimmt, bringt das Klarheit. Ein Kind zwischen ein und drei Jahren benötigt täglich bis zu 1.100 Kalorien für gesundes Wachstum und Aktivität.
Dabei ist zu bedenken, dass diese Kalorien nicht nur über die Hauptmahlzeiten aufgenommen werden. Häufig spielen gerade kleinere Zwischenmahlzeiten und Snacks sowie Getränke eine Rolle, wenn dein Kind bei den Hauptmahlzeiten eben nicht allzu gut isst. Ein Stück Obst wie Banane oder Apfel sowie Kekse oder mal ein Stück Brot zwischendurch können für manche Kinder schon auf Sicht eine Mahlzeit ersetzen. Getränke wie Fruchtsäfte oder Milch stellen aus Elternsicht oft keine richtige Nahrung dar, enthalten aber meist Zucker oder Milchzucker und damit Energie. So gibt es Kinder, die sich auf das Trinken von Saft oder Milch beschränken und damit auf das Essen verzichten – auf diese Weise aber nicht hungern!
Unser Buch-Tipp

Autorin Josephie Schwar-Gerö setzt sich in ihre Buch "Baby, warum isst du nichts?" mit genau dieser Thematik auseinander. Sie setzt dabei schon im Babyalter an und versucht Eltern dafür zu sensibilisieren, worauf genau sie achten sollen, welche Signale ihr Kleines sendet, um so der Ursache für das scheinbar schlechte Essverhalten auf den Grund zu gehen.
Dein Kind isst nichts: Wann du dir wirklich Sorgen machen solltest
Ob dein Kind wirklich zu wenig Energie über das Essen und Trinken zu sich nimmt, erkennst du an seinem allgemeinen Zustand. Ist dein Baby oder Kleinkind schwach und blass, ständig müde und nimmt vielleicht sogar ab, so solltest du tatsächlich einen Arzt zu Rate ziehen. Die Appetitlosigkeit kann nämlich verschiedene Ursachen haben: Von Bakterienbefall, über Probleme im Magen-Darm-Trakt bis hin zu psychischen Auslösern. Viele Faktoren können für eine mangelhafte Ernährung verantwortlich sein. Daher ist es wichtig, das Essverhalten deines Kindes vor dem Arztbesuch genau zu beobachten und im besten Fall über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren. Der Kinderarzt hat damit eine bessere Basis für eine Diagnose.
Wenn dein Kind zwar wenig isst, es ihm ansonsten aber gut geht und keine Mangelerscheinungen zu beobachten sind, besteht dagegen kein Grund zu größerer Sorge. Um sicher zu gehen, kann es dennoch hilfreich sein, zu protokollieren, was dein Kind tagtäglich zu sich nimmt. Davon sollte der Nachwuchs aber möglichst nichts wissen, um psychischen Druck zu vermeiden.
Zwang kann zu Essstörungen führen
Unüberlegte Gängeleien und psychischer Druck auf das Kind sind nicht ganz ungefährlich. Vermeide Sätze, wie "Wer den Teller nicht leer isst, bekommt auch keinen Nachtisch". Das Kind sollte lernen, auf seinen Körper und sein Hungergefühl zu hören und so ein gutes Verhältnis zum Essen zu entwickeln. Andernfalls kann es passieren, dass dein Kind nicht mehr das isst, was es mag oder was sein wachsender Körper braucht. Gefühle für Sättigung und Hunger können verloren gehen.
Um die Kontrolle über den eigenen Körper zurückzuerlangen, verweigern oder übertreiben manche Kinder das Essen. Schlimmstenfalls kann sich schleichend eine Essstörung wie Bulimie oder Magersucht entwickeln. Auch Übergewicht kann eine Folge mangelnden Sättigungsgefühls sein. Doch keine Panik – das ist nicht die Regel!
Tipps für gesundes Essverhalten
1. Sich gemeinsam mit der Familie Zeit für das Essen nehmen.
2. Lieber kleine Portionen auf den Tellern verteilen und nachnehmen, wenn es schmeckt.
3. Kinder selbst bestimmen lassen, wann und wie viel sie essen möchten.
4. Schlechten Essern regelmäßig Mahlzeiten anbieten – ohne Druck und zwanglos.
5. Darauf vertrauen, dass dein Kind essen wird, wenn es hungrig ist.
Autorin: Jasmine Barendt