H-U-N-G-E-R!

Warum manche Familien mit ihren Kindern schon vor 16 Uhr zu Abend essen

Ein Trend macht sich bemerkbar: Eltern, die ihren Kindern schon deutlich vor den Abendstunden das Dinner servieren. Die Gründe dafür? Nachvollziehbar – oder?

Ein Mädchen, das Spaghetti isst. © iStock/MarianVejcik
Spaghetti vor 16 Uhr? Ja, gern!

"Mama, Mamaaaa, ich hab Hunger! Können wir Snacks haben? Süßigkeiten?" Nur zu gut kenne ich diesen Nach-der-Kita-Jieper. Und der wird auch jetzt in der Grundschulzeit bei meinem Sohn nicht eklatant besser, wenn er nachmittags nach Hause kommt. Na klar brauchen diese kleinen noch wachsenden Körper dann ordentlich Energie. Voll verständlich! Aber dann Cracker, Kekse und Naschis auf den Tisch stellen? Die am Ende den Hunger gar nicht stillen ... Viele Eltern sparen sich die Snack-Time und ersetzen sie lieber direkt durch eine Hauptmahlzeit.

"Ich hatte es satt, meinen Kindern Snacks zu geben, die dann kein Abendessen mehr aßen", erzählt Paige Boyuk, die jeden Tag um 16:30 Uhr das Abendessen serviert, der Website TODAY.com

Die Zweifachmama aus den USA teilte ihre Erfahrung kürzlich in einem Tiktok-Clip mit dem Aufruf "Isst sonst noch jemand um 16:25 Uhr zu Abend, weil eure Kinder nach einem Snack gefragt haben und wenn sie einen Snack gehabt hätten, hätten sie nicht zu Abend gegessen, also servieren ihr ihnen einfach das Abendessen?" und erfuhr eine Welle an Sympathie und Verständnis. Knapp 160.000 Herzen erntete sie dafür. Offensichtlich geht es vielen Eltern ähnlich. Sie kommentierten fleißig und zustimmend: 

  • "Frühe Abendessen sind besser."
  • "Selbst meine Teenager sind nach der Schule ausgehungert. Frühes Abendessen, dann ein Snack am Abend."
  • "Es ist besser zu essen, wenn man hungrig ist, als wenn es eine gesellschaftliche Uhr es einem sagt."
  • "Ich sehe einen deutlichen Unterschied in ihrem Verhalten – sie streiten weniger und schlafen leichter ein."

Viele Eltern habe keine Lust mehr auf die ewige Snackerei. Und kochen also stattdessen lieber ein "richtiges" Abendessen. Spaghetti mit Tomatensauce, statt Salzstangen und Knabberbrezen. Und am Abend dann nur noch ein leichter Snack. Aber geht die Rechnung wirklich auf? Bei einigen ja, bei anderen auch nicht. Viele Kinder fragen dann trotzdem nach einem richtigen Abendbrot – weil es so gelernt ist, oder der Hunger wiederkommt. Andere Väter und Mütter müssen auch schlichtweg lange arbeiten und können gar nicht vorher eine gekochte Mahlzeit servieren. Wieder andere vermissen dann eine richtige Familienmahlzeit mit Mama, Papa und den Kids gemeinsam, wenn das warme Essen schon um 16 Uhr auf den Tisch kommt.

Wie bei so vielem, muss jede Familie, das beste Konzept für sich finden. Am Ende geht es auch um Rituale und Routinen, die brauchen manche Kinder mehr andere weniger. Einen Versuch kann es wert sein, das Abendessen einfach mal ein bisschen vorzuverlegen, wenn der Blutzucker beim Vierjährigen mal wieder ganz unten ist. Vor allem jetzt, wenn es wieder früher dunkler wird, kann ein zeitiges Abendessen ja auch gemütlich und praktisch sein. 

Oder: Wir nennen es einfach gar nicht frühes Abendessen, sondern zweites Mittagessen!?

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