Erziehung

Innere Motivation: 5 Sätze, die dein Kind nachhaltig antreiben

Kinder sind geborene Entdecker – und es ist an den Eltern, ihre Neugier und ihren Forschergeist zu stärken. Wie das am besten geht und welche Fehler es zu vermeiden gilt ...

Mutter umarmt Sohn am Strand.© iStock/monkeybusinessimages
Mit einfachen Sätzen können Eltern die Motivation ihrer Kinder stärken.

Es beginnt schon auf dem Wickeltisch. Bereits wenige Wochen alte Babys signalisieren deutlich, dass sie mit ihren Eltern kooperieren wollen. Sie helfen beim Anziehen regelrecht mit und sind hochmotiviert, dazuzulernen. Das stellte die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler bereits vor hundert Jahren fest. Doch sie merkte auch: Wenn Eltern die Bemühungen ihrer Kinder nicht wahrnehmen oder würdigen, stellen sie ihre Kooperationsbereitschaft ein.

Es gilt also schon von Anfang an: Aufmerksamkeit, Zuwendung und Wertschätzung sind das A und O, um die Motivation von Kindern zu stärken. In unserer schnelllebigen Zeit ist es umso wichtiger, dass Eltern sich Zeit nehmen, um sensibel auf ihre Kinder einzugehen.

Eigenmotivation bei Kindern fördern

Besonders wichtig ist es, die intrinsische Motivation – also die Motivation, die ganz natürlich aus dem Kind heraus kommt – zu fördern. Das bedeutet, dass ein Kind aus eigenem Antrieb Lust haben sollte, ein Bild zu malen oder klettern zu lernen – und nicht, weil es damit ein Ziel erreichen will, zum Beispiel gelobt zu werden. 

Die Eigenmotivation hat einen deutlich besseren Einfluss auf die soziale und emotionale Entwicklung eines Kindes. Es fühlt sich dadurch kompetenter, ausgeglichener und lernt, besser mit Rückschlägen umzugehen. Wenn wir Kinder bestärken, von innen heraus zu handeln, lernen sie ihre Stärken und Vorlieben auf spielerische Weise kennen.

Diese Fehler gilt es zu vermeiden

Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, sich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren und ihnen dabei Freiheiten lassen. Was der Eigenmotivation entgegenwirkt, ist zu viel Kontrolle. Stichwort: Helikopter-Eltern. Jeden Schritt des Kindes zu überwachen und jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen, kann Kindern das Gefühl geben, dass sie Probleme nicht allein lösen können. Ein absoluter Motivations-Killer! Perfektionsmus und Erfolgsdruck wirken ebenfalls kontraproduktiv.

Auch mit Belohnungen gilt es vorsichtig umzugehen: Tun Kinder etwas nur, wenn sie dafür belohnt werden, verlieren sie über kurz oder lang das Interesse.

Viel sinnvoller ist es, Erfolge gemeinsam zu feiern und nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Bemühung wertzuschätzen.

Mit diesen Sätzen steigern Eltern die innere Motivation ihres Kindes: 

Möchtest du mir zeigen, wie du das Bild gebastelt hast?

Aufrichtiges Interesse zu zeigen fördert die innere Motivation viel stärker als einfach nur zu loben, wie schön das Bild aussieht.

Was ist für dich das Wichtigste, wenn du darüber nachdenkst, was du heute machen möchtest?

Das Stellen von Fragen steigert die innere Motivation, denn das Kind kommt so in die Rolle, selbst Lösungen und Antworten zu finden, was seine Sebstkompetenz fördert.

Stell dir vor, wie gut es sich anfühlen wird, wenn du die Aufgabe erledigt hast.

Wer sich ein klares Ziel setzt, steigert dadurch die Motivation, dieses Ziel auch zu erreichen.

Du bist auf dem Klettergerüst bis ganz nach oben geklettert. Das hast du letzte Woche nicht geschafft. Du hast geübt, und jetzt hast du es ganz allein geschafft.

Unter motivierendem Loben versteht man, dass nicht das Ergebnis, sondern das Durchhaltevermögen gelobt wird. Wenn Kinder positives Feedback dafür bekommen, dass sie trotz Herausforderungen durchgehalten haben, stärkt dies ihr Selbstbewusstsein.

Du hast jeden Tag Fahrradfahren geübt und schaffst es jetzt schon bis zur Kita. Je mehr du übst, desto einfacher wird es.

Egal, wie klein der Fortschritt ist: Feiere mit deinem Kind jeden Erfolg und ganz besonders den Weg dahin. Das hilft ihm, auch kleine Fortschritte zu erkennen, und die Aussicht, eine Sache später zu schaffen, motiviert es, am Ball zu bleiben.