
Mal ehrlich: Wer in einer Familie mit Geschwistern aufgewachsen ist, fragt sich dann und wann, inwieweit sich diese Konstellation und Reihenfolge der Kinder auf den eigenen Werdegang ausgewirkt hat.
Und wenn man dann irgendwann selbst Kinder in diese Welt bringt, poppt die Frage erneut auf: Welchen Effekt hat unsere Geschwisterkonstellation auf die eigenen Kids? Tatsächlich gibt es nicht wenige Studien, die die Kausalität zwischen Geschwistern und ihren Lebenswegen belegen. Eine US-Studie zeigt auf, dass Sandwich-Kinder besonders häufig zu Verhaltensauffälligkeiten tendieren ...
Die Zweitgeborenen sind öfter die Unruhestifter
Lauter als die anderen? Störender? Und vielleicht im späteren Leben sogar anfälliger für Probleme ... Tatsächlich konnte eine groß angelegte Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Aarhus University unter Tausenden Familienherausstellen, dass Zweitgeborene häufiger die "Troublemaker" sind. Und zwar insbesondere die zweitgeborenen Söhne. Sie stellen uns vor die größten Herausforderungen – nicht nur familiär gesehen, sondern auch gesamtgesellschaftlich.
Die befragten Familien stammten aus Florida und Dänemark. In der Umfrage kam heraus: Zweitgeborene Söhne haben im Vergleich zu Erstgeborenen mit einer 20 bis 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit Probleme in der Schule, werden womöglich suspendiert und später einmal straffällig.
Was steckt dahinter?
Die Autoren der Studie erklären sich die Umstände so: Der Zeitaufwand der Eltern für ihre Erstgeborenen sei im Alter von zwei bis vier Jahren höher als für ihre zweitgeborenen Kinder. In der Regel erfahren sie eine ungeteilte Aufmerksamkeit. Laut Statistik wachsen die Zweiten also nicht so behütet auf. Nicht vergessen: Auf der anderen Seite kann das aber auch ihre Selbstständigkeit stärken.
Außerdem erklärt der amerikanische Wissenschaftler und Studienleiter Joseph Doyle gegenüber der News-Seite NPR: "Die Vorbilder von Erstgeborenen sind ihre Eltern. Zweitgeborene hingegen nehmen sich eher das irrationale zwei Jahre alte Geschwisterkind zum Vorbild."
Aha! Und dass da ein etwas wildes Vorbild entsteht – das wundert uns Eltern nicht. 😉
Wie sieht es bei euch aus? Wer ist der kleine "Störenfried" der Familie?