
Mysterium Kleinkind. Die Verhaltensweisen von kleinen Kindern scheinen manchmal unergründlich – und ziemlich genau das Gegenteil von rational. Gefühlt hundert Mal am Tag können sich Eltern einfach nur noch wundern. Manche Aktionen sind einfach nur witzig, andere wiederum verlangen uns eine ganz Menge Geduld ab. Doch auch wenn viele Dinge, die kleine Kinder machen oder sagen, einfach nur absurd auf Erwachsene wirken, steckt in Wahrheit doch ein Sinn dahinter. Es gilt nur, den Code zu knacken …
Hier sind die Erklärungen für 5 typische Kleinkind-Verhaltensweisen
1. "Ich habe einen imaginären Freund"
Zwischen etwa dem dritten und fünften Lebensjahr (oder auch darüber hinaus) befinden sich Kinder in der sogenannten magischen Phase. In diesem Entwicklungsabschnitt sprudelt die Fantasie regelrecht über, und Hexen, Monster oder Geister sind für Kinder völlig real. Auch imaginäre Spielgefährten können in Erscheinung treten. Das Kind lebt auf diese Weise seine Kreativität aus. Ein Anlass zur Sorge besteht in der Regel nicht.
2. "Ich will ein und dasselbe Buch immer und immer wieder lesen"
Gefangen in der Dauerschleife? Auch wenn Eltern alle Sätze aus dem Lieblingsbuch ihres Kindes irgendwann im Schlaf auswendig aufsagen könnten – Kindern helfen die dauernden Wiederholungen, neue Wörter und Geschichten zu lernen und abzuspeichern. Studien haben längst belegt, dass durch das wiederholte Lesen desselben Buches der Sprachaufbau gefördert wird und das Kind so auch eher unübliche Wörter in seinen Wortschatz aufnimmt. Außerdem geben Routinen Kindern Sicherheit und wirken ausgleichend. Das Durchhalten lohnt sich also – und irgendwann greifen Kinder schon ganz von allein zu einem anderen Buch.
3. "Manchmal will ich keinen Augenkontakt"
Während des zweiten und dritten Lebensjahrs fangen Kinder an, ein Schamgefühl zu entwickeln, das sich im Laufe der Jahre stark verändern wird. Wenn Kinder also den Blickkontakt vermeiden, kann es sein, dass dies aus Scham geschieht. Eltern sollten sich in diesen Situation respektvoll und mit den Schamzeichen ihrer Kinder sensibel umgehen, sie ernst nehmen und nicht lächerlich machen.
4. "Ich sage nein, nein, nein, nein, nein den lieben langen Tag"
Auf diese Weise bekommen Kinder ein Gefühl von Kontrolle. Wer den ganzen Tag nach den Regeln der Kita oder der Eltern spielen muss, möchte auch mal selbst Entscheidungen treffen und den Ton angeben. Das klappt am besten durch eine kategorische Verweigerungshaltung. Wenn Eltern spielerisch mit den ständigen Neins umgehen und überlegen, in welchen Situationen sie ihrem Kind mehr Mitbestimmungsrecht einräumen können, lässt sich das ein oder andere Nein schnell in ein JA umwandeln.
5. "Ich liebe es, mir Dinge in die Nase zu stecken"
Faszination Nasenloch. Egal ob Erbsen, Steckperlen oder Legosteine - Kinder legen eine erstaunliche Kreativität an den Tag, wenn es darum geht, Gegenstände zu finden, die sie sich in die Nase stecken können. Was es damit auf sich hat? Ganz einfach: Neugier. Kinder entdecken ihren eigenen Körper, und dazu gehört auch, auszutesten, was man damit alles anstellen kann.