Herausforderung für alle

Trennung der Eltern? Diese Regeln sind jetzt wichtig!

Eine Trennung der Eltern ist wohl in keinem Alter leicht für die Kinder. Doch es gibt etwas, worauf ihr auf jeden Fall achten solltet. 

Eine Trennung der Eltern belastet auch die Kinder© iStock/Nadezhda1906
Eine Trennung der Eltern belastet auch die Kinder.

Auch wenn man gerade sehr stark mit sich selbst (und ggf. dem Ex-Partner) beschäftigt ist, ist eins für Kinder in einer Trennungssituation unheimlich wichtig: Sicherheit. Und als Eltern ist es unsere Aufgabe, sie unseren Kindern zu vermitteln, egal, wie turbulent die eigene Situation gerade ist. 

Das solltet ihr bei einer Trennung unbedingt beachten

Im Eifer des Gefechts kann es leicht mal passieren, dass wir ganz grundlegende und wichtige Dinge (vorübergehend) aus den Augen verlieren. Doch eins sollte uns immer klar sein, wenn wir mit Kindern durch eine Trennung gehen: Kinder sind (zum Glück) sensibel und brauchen verlässliche Ansprechpartner und Menschen, die ihnen Halt und Trost bieten. Viele ehemalige Paare halten daher sogar schriftlich fest, dass sie auch in Zukunft bei Entscheidungen, die die Familie betreffen, immer das Wohl des Kindes an erste Stelle setzen wollen. 

Liste der Dinge, die nach einer Trennung für Kinder wichtig sind

Die folgende Liste fasst wichtige Aspekte zusammen, die ihr bei und nach einer Trennung nach Möglichkeit beachten solltet, um die Situation für die Kinder nicht schwerer zu machen, als sie ohnehin ist.

  1. Den Kindern klar sagen, was Sache ist. Für sie ist Klarheit besser als ein Problem, das unterschwellig schwelt und nicht greifbar ist. Versucht, dabei möglichst altersgerecht vorzugehen. Die Kinder müssen und sollten nicht jedes Detail aus eurer Paarbeziehung kennen. Sagt lieber etwas wie "Wir verstehen uns nicht mehr so gut" statt "Wir lieben uns nicht mehr" – denn hier könnte das Kind auf die Idee kommen, dass ihr es vielleicht auch irgendwann einfach nicht mehr liebt.
     
  2. Sprecht nicht zu distanziert und sachlich über die Situation, auch wenn ihr verletzt seid. Eure Kinder dürfen und sollten merken, dass Gefühle involviert sind und dass diese nicht vertuscht werden. Ihr wollt ja euren Kindern auch vermitteln, dass sie ihre Gefühle haben und zeigen dürfen. 
     
  3. Ein wertschätzender Umgang in der Familie – auch mit dem Ex-Partner – ist wichtig, selbst wenn es eine Herausforderung ist. Die Vorbildfunktion von Eltern ist einfach nicht wegzudiskutieren. Gerade auch das Verhalten in Krisenzeiten kann für Kinder sehr prägend sein.
     
  4. Nicht über den anderen herziehen. Ihr wollt schließlich Vorbilder für eure Kinder sein und ihnen zeigen, dass eine Trennung nicht nur schlimm sein muss. Bemüht euch, trotz aller Schwierigkeiten respektvoll zu bleiben und nicht in Hasstiraden abzurutschen. 
     
  5. Probleme, die euch als (Ex-)Paar betreffen, nicht vor den Kindern besprechen. Wie bereits oben erwähnt, können zu viele Details Kinder auch überfordern. Schließlich sollen sie auch nicht in die Rolle rutschen, für ihr Eltern da sein zu müssen. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel über Parentifizierung.
     
  6. Auf die Bedürfnisse der Kinder achten. Das ist ganz entscheidend, damit die Kinder nicht zu sehr unter der Situation leiden, sondern immer das Vertrauen behalten, dass ihr im Optimalfall BEIDE für sie da seid und ihnen zuhört. Auch ihre Gefühle dürfen gefühlt und wenn das Kind das Bedürfnis danach hat, besprochen werden. Eure Kinder brauchen jetzt vor allem Sicherheit, Schutz und Geborgenheit.

Buch-Tipps zum Thema Trennung

Für Kinder

Eine Trennung ist ein hochemotionales Thema, vor allem die Kinder, die eine große Hilflosigkeit erleben, weil sie nichts an der Entscheidung der Eltern ändern können – und dennoch mittendrin sind. Im folgenden Artikel findet ihr Kinderbücher, die helfen können, die Situation zu verdauen und mit ihr umzugehen:

Für Eltern

In Krisensituationen und Phasen großer Veränderungen kann es auch Erwachsenen passieren, mal den Halt unter den Füßen zu verlieren. Bevor es zu schlimm wird, scheut euch bitte nicht, professionelle Hilfe anzunehmen und einen Psychologen aufzusuchen. Auch Familienberatungsstellen oder der Hausarzt können eine erste Anlaufstelle sein. Einigen reicht es auch schon, sich mit guten Freunden auszutauschen oder ein Buch zu lesen – vielleicht eines der folgenden:

Die Autorin von "Eltern bleiben nach der Trennung: Was Ex-Partner für sich und ihre Kinder wissen sollten" ist eine erfahrene Familienpsychologin. Sie hat ein einfühlsames Buch mit kompetenten Tipps geschrieben, wie man es schafft, dass die Kinder gestärkt aus einer Trennung herauskommen. Sie schildert verständnisvoll und persönlich, wie Eltern der Opferrolle entkommen und trotz turbulenter Gefühle handlungsfähig bleiben. Und auch wie Eltern trotz Trennung ein Team bleiben können.

Das Buch "Glückliche Scheidungskinder: Was Kinder nach der Trennung brauchen" behandelt anhand von Lebensgeschichten entscheidende Fragen. Und vermittelt eine wichtige Botschaft: Das Wohl der Kinder hängt nicht von der Familienform ab, sondern davon, wie die Eltern auf ihre Bedürfnisse eingehen und in Zukunft ihre Beziehungen gestalten.

Im Buch "Geborgen und stark: Wie Eltern in Trennung Orientierung und Halt geben" gibt der renommierte Familientherapeut Jesper Juul kompetente Antworten auf Fragen, die Trennungseltern beschäftigen. Mit authentischen Tipps hilft er ihnen, einfühlsam zu bleiben und einen neuen Alltag zu gestalten, in dem Kinder weiterhin geborgen und gehalten sind und so zu gesunden und starken Persönlichkeiten heranwachsen können.