
Diese Neuerung könnte viele Betroffene (zumindest etwas) beruhigen: Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat jetzt zum ersten Mal einen Impfstoff gegen Dengue-Fieber empfohlen. Und zwar handelt es sich um den neuen Impfstoff "Qdenga" – für Personen ab vier Jahren, die schon einmal eine labordiagnostisch bestätigte Infektion mit Dengue-Viren (DENV) erlebt haben. Eine Impfung mit diesem Wirkstoff könne vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko erfolgen. Zum Beispiel bei längeren Aufenthalten oder aktuellen Ausbrüchen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) teilte die STIKO dies kürzlich mit (Epidemiologisches Bulletin 48/2023).
Was ist das Dengue-Fieber?
Bei dem sogenannten "Dengue-Fieber" handelt es sich um eine Erkrankung, die durch das Dengue-Virus (DENV) verursacht wird. Dieses wird durch den Stich einer infizierten Stechmücke der spezifischen Gattung Aedes – hauptsächlich Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) oder Aedes albopictus (Tigermücke) – übertragen und weiter verbreitet. Die Auswirkungen des Klimawandels sorgen aber leider dafür, dass sich die Mücken und DENV auch außerhalb der bekannten tropischen und subtropischen Endemiegebiete ausbreiten können. Das solltet ihr noch darüber wissen:
- Eine Infektion äußert sich meistens als akute fiebrige Erkrankung, kann jedoch auch mit potenziell tödlichen Komplikationen einhergehen.
- Die Verbreitung von Dengue-Fieber ist in den letzten Jahrzehnten weltweit stark angestiegen.
- Das Dengue-Fieber ist typisch für tropischen und subtropischen Klimazonen auf der ganzen Welt, oftmals kommt es in städtischen Gebieten vor.
- Viele asiatische und lateinamerikanische Ländern kämpfen mit dem schweren Dengue-Syndrom. Es ist eine der Hauptursachen für schwere Erkrankungen und leider sogar Todesfällen bei Kindern.
- Schutz ist wichtig: Personen, die sich in gefährdeten Regionen aufhalten, sollten sich vor Moskitostichen entsprechend schützen.
- Seit Februar 2023 gibt es auch für touristisch Reisende eine Impfung.
STIKO empfiehlt erstmals Impfung gegen Dengue – nach vorheriger Infektion
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat erstmalig eine Empfehlung zur Impfung gegen Dengue-Fieber ausgesprochen. Diese Empfehlung gilt jedoch nur für Personen, die zuvor bereits eine Infektion mit dem Dengue-Virus durchgemacht haben.
Die Symptome können variieren und reichen von Fieber und Kopfschmerzen bis hin zu schweren Blutungen und Organversagen. Jährlich kämpfen weltweit Millionen Menschen mit dem Dengue-Fieber. Bisher gibt es keine spezifische antivirale Behandlung oder Heilung.
Zwei Impfstoffdosen als Grundimmunisierung
Die Grundimmunisierung sollte vor Beginn der Reise in ein entsprechendes Gebiet abgeschlossen sein. Sie besteht aus zwei subkutan zu verabreichenden Impfstoffdosen. Diese müssen im Abstand von drei Monaten gegeben werden. Wichtig: Schwangere, Stillende sowie Personen mit Immundefizienz dürfen den Impfstoff nicht verabreicht bekommen. Denn es handelt sich um einen Lebendimpfstoff.
Weitere Informationen zur Qdenga-Impfung
- Die Impfung könne gleichzeitig mit der Reiseimpfung gegen Hepatitis A oder gegen Gelbfieber erfolgen.
- Die Impfungen sollten an unterschiedlichen Gliedmaßen durchgeführt werden.
- Es sei aktuell laut der STIKO aktuell nicht möglich, abschließend zu bewerten, ob Auffrischimpfungen notwendig sind. Die damit zusammenhängenden Studien seien noch nicht abgeschlossen.
- Die STIKO rät davon ab, den Serostatus (das Vorhandensein oder Fehlen eines serologischen Markers im Blut) vor der Impfung zu erheben, denn eine ausreichend zuverlässige Diagnostik sei nicht überall möglich.
Risiko bei Zweitinfektion erhöht
Meistens verläuft die erste DENV-Infektion nahezusymptomfrei bzw. sehr mild. Doch anders sieht es bei einer Zweitinfektion aus. Hier ist das Risiko für einen schweren Verlauf immens erhöht. Der aktuellen Studienlage zufolge kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei Menschen, die noch keine (Erst-)Infektion durchgemacht haben, eine Infektion nach der Impfung mit einem schweren Krankheitsverlauf einhergeht. Aus diesem Grund spricht die STIKO auch vorerst keine allgemeine Impfempfehlung aus.