
Die Kinderärztin Dr. Celine rät in einem Instagram-Post von bestimmten Halsschmerzmitteln für Kinder ab. Warum, lest ihr hier.
Viele Halsschmerzmittel taugen nichts
Als ersten Punkt nennt Dr. Celine die unzureichende Studienlage für lokale Therapie bei Halsschmerzen, also Halsschmerzmittel, die direkt im Hals für Schmerzlinderung sorgen sollen. Von Mitteln mit dem lokalen Betäubungsmittel Benzocain rät sie ab, da es dadurch zu Bluterkrankungen kommen kann. Dieser Wirkstoff ist etwa in "Dolo Dobendan" und "Dorithricin" enthalten.
Auch lokale Desinfektionsmittel mit den Wirkstoffen Cetylpyridiniumchlorid, Hexamidin oder Dichlorbenzylalkohol sollte man nicht verwenden. Diese sind etwa in "Laryngomedin N", "Neo Angin" und "Chlorhexamed" enthalten. Die Wirkstoffe dringen nämlich nicht tief genug in die Schleimhäute ein, um die Erreger dort abzutöten. Stattdessen können sie aber gute Bakterien im Mundraum zerstören, so die Ärztin.
Lokale Antibiotika wie zum Beispiel Tyrothricin oder Dorithricin bringen nichts, da Halsschmerzen meist viral sind.
Schmerzmittel wie "Benzydamin", "Flurbiprofen", "Neo Angin", "Tantum Verde", "Tobenden direkt" wirken oft nicht, zudem können sie unangenehmen Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Taubheit und Übelkeit mit sich bringen.
Hier seht ihr Dr. Celines Reel dazu:
Das hilft Kindern bei Halsschmerzen wirklich
In einem weiteren Post weist die Kinderärztin darauf hin, was man bei Halsschmerzen tun kann. Statt also zu herkömmlichen Medikamenten aus der Apotheke zu greifen, rät Dr. Celine:
- ausreichend trinken, um die gereizten Schleimhäute in Mund und Hals feucht zu halten. Am besten Wasser und/oder ab dem 2. Lebensjahr auch Salbeitee mit Honig.
- mit Kochsalzlösung gurgeln. Dafür 1 TL Salz in einem halben Liter lauwarmem Wasser auflösen.
- zuckerfreie Lutschbonbons aus dem Supermarkt oder der Drogerie, zum Beispiel mit Salbei und/oder Honig. Saure Geschmacksrichtungen sorgen für mehr Speichelfluss.
- Isländisch Moos (aus der Apotheke) lutschen.
- ggf. Salbeispray
- Produkte mit Hyaluronsäure/Hydrogelkomplexen z. B. Gelo Revoice
Bei starken Schmerzen empfiehlt die Ärztin auch die Gabe von Ibuprofen, was in der Regel innerhalb von 24 Stunden hilft. Geht es eurem Kind sehr schlecht, trinkt es nicht oder vermutet ihr Scharlach, solltet ihr einen Arzt aufsuchen.
Dr. Celine weist noch darauf hin, dass Halsschmerzen meistens durch Viren bedingt sind und innerhalb einer Woche von selbst wieder verschwinden.
Hier seht ihr ein weiteres Instagram-Reel von Dr. Celine:
Unser Buch-Tipp
Ihr wollt mehr wissen? Dr. Celine hat ein Buch über Kindergesundheit mit hilfreichem Alltagswissen geschrieben: