Parasitenbefall

Madenwürmer bei Kindern: Das juckt uns!

Madenwürmer sind nicht schlimm, aber ziemlich unangenehm. Wenn es Kindern am Po juckt, haben sie sich wahrscheinlich mit den ansteckenden Parasiten infiziert. Und jetzt? Wir wissen, was zu tun ist.

Manchmal bringen die Kinder vom Wühlen im Dreck unliebsame Andenken wie Madenwürmer mit.© Foto: Getty Images/Mayte Torres
Manchmal bringen die Kinder vom Wühlen im Dreck unliebsame Andenken wie Madenwürmer mit.

Kratzt euer Kind sich ständig am Po? Hinter diesem Juckreiz können Madenwürmer (Oxyuren) stecken. So eklig es klingt, aber die Infektion durch diese harmlosen "Schmarotzer" gehört hierzulande zu den häufigsten Wurmerkrankungen und kommt in den besten Familien vor. Da die Ansteckung von Hand zu Mund erfolgt, sind meist Kinder im (Vor-)Schulalter betroffen. Die drei bis zwölf Millimeter kleinen weißen Parasiten nisten sich als fadenförmige Würmer im Darm ein – hier gerne im Blinddarm – und belagern die Schleimhaut, während die Weibchen ihre Eier in den Falten um den Darmausgang ablegen. Erstes Symptom ist ein unangenehmer Juckreiz am Po, der größtenteils nachts oder morgens auftritt.

Wie gefährlich sind Madenwürmer bei Kindern?

Die Bundeszentrale für Gesundheit (BZgA) erklärt den Befall mit Madenwürmern für nicht gefährlich. Oft werden die Parasiten gar nicht erst bemerkt. Allerdings kann es durch den anhaltenden Juckreiz zu Schlafstörungen kommen, der dann tagsüber zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führt. Selten verursachen Madenwürmer Entzündungen der Darmschleimhaut und bei starkem Befall Bauchkrämpfe. Allerdings kann das Kratzen zu Wunden und Entzündungen führen, die bei Mädchen sogar auf die Scheide übergehen können.

Mit Madenwürmern in die Kita oder Schule?

Kleine weiße Würmer im Stuhl sind ein sicheres Anzeichen einer Wurminfektion. Auch wenn die Diagnose damit  klar ist, solltet ihr trotzdem zum Arzt gehen.

Keine Sorge – auch wenn euch dieses Thema unangenehm ist: Für euren Arzt sind Madenwürmer absolute Routine! Im Übrigen sind diese Parasiten beim Gesundheitsamt nicht meldepflichtig. Betroffene Kinder dürfen also weiterhin und besuchen. Bei den Kleinsten kommen Würmer sehr selten vor. Findet ihr dennoch Würmer in Babys Windel, können sie eigentlich nur durch die Nahrung oder durch andere Infizierte in der Familie entstanden sein. Euer Arzt hilft euch, die Ursache und Therapie herauszufinden. 

Sind es wirklich Würmer? Der Tesa-Test gibt bei Kindern Aufschluss

Um die Parasiten nachzuweisen, gibt es einen einfachen Test zum Selbermachen. Morgens direkt nach dem Aufstehen noch vor dem Waschen klebt ihr in dem Bereich um den After eures Kleinen einen Tesafilmstreifen auf die Haut und nehmt ihn direkt wieder ab. Die genommene "Probe" dann auf den Objektträger geben, den ihr vom Arzt mit nach Hause bekommen habt. Bleiben Wurmeier auf dem Klebestreifen haften, kann der Arzt sie unter dem Mikroskop identifizieren.

Ursache von Madenwürmern: Woher kommen die Parasiten bei Kindern?

Über verseuchte Lebensmittel, Wasser, schmutzige Finger und Gegenstände nehmen die Kleinen Eier und Larven auf, aus denen dann im Darm die Madenwürmer entstehen. Zudem können Wurmeier auch über eingeatmete Staubpartikel in den Organismus gelangen. Wenn es am Po juckt und die Kinder sich kratzen, nehmen sie die Eier erneut unter den Fingernägeln auf. Gelangen die Finger dann wieder in den Mund, entsteht der unbeliebte Infektions-Kreislauf. Daher sind häufiges Händewaschen und generell gute Körperhygiene einfach wichtig.

Strikte Behandlung: Ein Medikament für alle

Bestätigt sich die Diagnose des Madenwurmbefalls, sollte aufgrund der extrem hohen Ansteckungsgefahr die ganze Familie eine Wurmkur machen. Nur so könnt ihr die Parasiten sicher wieder loswerden. Euer Arzt wird euch Tabletten verschreiben, die drei Tage lang und nach zehn Tagen noch einmal eingenommen werden müssen. Kleinkinder werden hingegen oft mit Saft therapiert.

Bei einem Wurmbefall des Kindes: Strenge Hygiene durchziehen

Eine gute Körperhygiene kann dazu beitragen, Parasiten zu bekämpfen und ihnen vorzubeugen. Die BZgA empfiehlt generell häufiges Händewaschen inklusive der Fingernägel, und zwar vor und nach jedem Toilettengang sowie vor dem Essen. Unterwäsche täglich und Bettwäsche häufig wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen. Unter kurzgeschnittenen Fingernägeln können sich weder Dreck noch Keime sammeln. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät dazu, Salat, Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Auch Spielzeug für draußen sollte regelmäßig in der Spülmaschine oder heiß mit Spülmittel gereinigt werden. Zudem ist eine regelmäßige Wurmkur bei Haustieren wie Hund oder Katze Pflicht. Bei einem Parasitenbefall unbedingt auch den Wickeltisch bzw. die Toilette desinfizieren.

Sauber bleiben, aber keine Panik schieben: Nach zügiger Diagnose und erfolgreicher Therapie ist bei einem Madenwurmbefall nichts zu befürchten!

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