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Es war einmal eine blauäugige Erstlings-Mama. Sie dachte, dass die Eingewöhnung nur vier Wochen dauert. Dass ihr Kind jeden Morgen vor Freude in die Kita stürmt. Und dass sich schnell eine Routine einstellt. Pustekuchen. Noch mal Pustekuchen. Und nochmal mehr Pustekuchen. Diese Mama bin ich. Hinterher ist man immer schlauer, oder wie heißt es noch so schön? Mal abgesehen von den übrigen Punkten bringt mich der Krankheitsmarathon, den mein Sohn und wir Eltern in den letzten Monaten durchlaufen, ganz schön zum Verzweifeln. Kaum ist die Grippe überstanden, steckt sich der Mini sofort mit Magen-Darm an – und natürlich uns. Eine Woche zurück in der Kita: Drei-Tage-Fieber. Und so weiter und so fort. Da ist die Bindehautentzündung zwischendrin schon das geringere Übel (aber auch die kann wirklich nervig und schmerzhaft sein). Da blutet das Mama-Herz ordentlich mit.
Deshalb an dieser Stelle: An alle Mütter und Väter da draußen, denen eine Kita-Eingewöhnung bevorsteht. Macht euch schon mal schlau. Denn sie werden kommen. Die Bakterien und Viren, die unsere kleinen Abenteurer leider nacheinander umhauen. Blöde Sache! Aber es soll ja besser werden nach circa einem Jahr. Also: Augen zu und durch! Hier kommen die häufigsten Kita-Krankheiten im Überblick …
Juhu! Jede Woche eine neue Kita-Krankheitsmeldung
Beinahe jede Woche muss unsere Kita-Leitung neue Rundmails in die Elternrunden senden. Das Gute für sie: Es gibt sowas wie Copy-and-paste! Denn die News wiederholen sich regelmäßig. Bitter. Ein paar Beispiele: "Es gab einen Läuse-Fall in der blauen Krippen-Gruppe, bitte suchen Sie den Kopf ihres Kindes nach Schema x ab" oder (auch sehr schön) "Bei zwei Kindern im Elementarbereich sind Würmer aufgetreten. Bitte untersuchen Sie den Stuhlgang ihres Kindes sehr genau!". YAY! Das sind Nachrichten, über die man sich freut. Besonders, wenn man gerade die nächste Krankheitswelle mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht hat. Und, schwups, kommt da schon die nächste Gefahr um die Ecke. Die folgenden Krankheiten gehören eigentlich verboten, sind aber leider häufig die Regel im Kindergarten.
Diese Kindergarten-Krankheiten sollten Eltern kennen*
- Brechdurchfall (Magen-Darm-Infekt)
- Drei-Tage-Fieber
- Kopfläuse
- (Maden-)Würmer
- Hand-Fuß-Mund
- Borkenflechte
- Bindehautentzündung
* Und wo sind Erkältung und Grippe geblieben? Nun, diese Klassiker lassen wir hier außen vor. Das ist vor allem im Herbst/Winter ja Dauerzustand ;-)
Brechdurchfall (Magen-Darm-Infekt)
Noroviren und Rotaviren sind für den Großteil der virusbedingten Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich. Sie werden von Groß und Klein gefürchtet – und sind wirklich hochansteckend. Die Symptome sind ziemlich unangenehm, obwohl die Dauer der Infektion kurz ist.
Wichtig: Euer Kind sollte mindestens 24 Stunden symptomfrei sein, (normal) essen und trinken und wieder fröhlich spielen. Die fiesen Viren können noch eine ganze Weile über den Stuhl ausgeschieden werden – auch, wenn sich das Kind schon besser fühlt. Im Zweifel lasst euren Sprössling lieber etwas länger zu Hause.
Gewusst? Eltern sind dazu verpflichtet, jeden Magen-Darm-Infekt bei Kindern unter sechs Jahren unverzüglich der Betreuungseinrichtung zu melden. So kann die Kita ggf. verstärkte Hygienemaßnahmen einleiten.
Hier erfahrt ihr mehr zum Thema Brechdurchfall.
Drei-Tage-Fieber
Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum/Roseola infantum) ist eine hochansteckende, aber weitgehend harmlose Viruserkrankung. Auslöser ist der humane Herpes-Virus 6. Die Erreger werden in der Regel über eine Tröpfcheninfektion – zum Beispiel beim Niesen, Sprechen oder Husten – übertragen. Charakteristisch fürs Drei-Tage-Fieber: plötzlich auftretendes Fieber, das bis zu vier Tage andauern kann. Typisch ist auch ein anschließender Hautausschlag, der aber nach wenigen Tagen wieder besser wird. Betroffen sind meistens Säuglinge und Kleinkinder bis 3 Jahre. Es kann aber auch ältere Kids treffen!
Gewusst? Zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem Start des Drei-Tage-Fiebers können bis zu 17 Tage vergehen (Inkubationszeit).
Kopfläuse
Sie wandern in der Kita-Garderobe von Kragen zu Kragen oder von Mütze zu Mütze: Kopfläuse. Von Groß und Klein gefürchtet. Zurecht. Denn wer sie hat, muss starke Nerven haben. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Bekanntschaft mit Läusen in meiner Kindheit. Unschön. Vor allem mit ellenlangen Haaren.
Viele Menschen denken, dass Kopfläuse mit mangelnder Hygiene zusammenhängen. Aber, das stimmt nicht. Im Gegenteil: Die Blutsauger präferieren sogar frisch gewaschene Haare. Und wie erkennt man die kleinen Dinger? Nun, die Läuse selbst sind kaum zu erkennen. Es sind kleine bewegliche dunkle Punkte auf der Kopfhaut. Und ihre Nissen (Eier) sehen aus wie Haarschuppen – doch sie lassen sich nicht abschütteln. Saugen Läuse alle zwei bis drei Stunden Blut, so können sie durchaus unangenehmen Juckreiz auslösen.
Wichtig: Möglichst schnell behandeln und sofort zum Kinderarzt. Je früher die Behandlung startet, desto leichter verziehen sie sich auch wieder. Es gibt etwa verschreibungspflichtige Gels oder Emulsionen, die die Läuse abtöten. Um die Eier aus den Haaren zu entfernen, hilft ein spezieller Nissenkamm.
(Maden-)Würmer
Häufiges Kratzen am Po und im Stuhlgang eures Kindes sind kleine weiße Würmer sichtbar? Nicht besonders appetitlich. Aber ein Wurmbefall bei Kindern ist (leider) keine Seltenheit. Das Gute: Würmer sind eher harmlos. Meistens liegt eine Infektion mit Madenwürmern (Oxyuren) vor. Sie können unsere Kleinen ganz schön ärgern, denn der Juckreiz, den die Parasiten am After auslösen können, ist wirklich unangenehm. Die Infektion geschieht meistens über verseuchte Lebensmittel, Wasser, schmutzige Finger und Gegenstände. Darüber nehmen die Kinder Eier und Larven auf, aus denen dann im Darm die Madenwürmer entstehen.
Handelt es sich hingegen um Spul- oder Bandwürmer, so zeigen sich andere Symptome: allgemeines Unwohlsein, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust oder Heißhunger. Allerdings sind Spulwürmer eher selten. Die Fieslinge wandern vom Darm über Leber und Lunge erneut in den Darm und entwickeln sich dann zu "reifen" Spulwürmern. Ebenfalls selten infizieren sich Kinder über den Verzehr von rohem oder unzureichend gebratenem Fleisch oder das Streicheln von infizierten Tieren mit Bandwürmern. Diese wachsen dann im Dünndarm des Kindes heran.
Hier könnt ihr noch mehr über das Thema "Madenwürmer bei Kindern" erfahren!
Hand-Fuß-Mund
Ein Klassiker unter Kita-Kindern: die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Viele Eltern berichten davon, gleich mehrmals die Bekanntschaft damit gemacht zu haben. Selbst innerhalb einer Saison. Denn: Auslöser können unterschiedliche Viren-Typen sein. Die ersten Krankheitszeichen? Üblicherweise Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen. Rund zwei Tage nach dem Beginn des Fiebers nehmen Betroffene meistens kleine rote Flecken an der Mundschleimhaut wahr – insbesondere an Zunge und Zahnfleisch und um den Mund herum. Daraus entwickeln sich im weiteren Verlauf schmerzhafte Bläschen. Ein paar Tage später vermehren sich die roten Flecken meistens noch. Sie zeigen sich dann vor allem an Handflächen und Fußsohlen. Auch der Po, der Genitalbereich, die Knie oder Ellenbogen können betroffen sein. Die Infektion kann aber auch komplett ohne Flecken ablaufen und ist in seltenen Fällen auch auf Erwachsene übertragbar. Normalerweise ist der Verlauf der Hand-Fuß-Mund-Krankheit als eher mild zu bezeichnen. Achtung: Im Anschluss an die überstandene Erkrankung kann es zum Ausfall der Fuß- und Fingernägel kommen.
Hier findet ihr noch mehr Informationen rund um die Hand-Fuß-Mund-Erkrankung bei Kindern.
Borkenflechte
Bei der Borkenflechte (auch Impetigo contagiosa oder Grindflechte genannt) handelt es sich um eine stark ansteckende, bakterielle Erkrankung der Haut. Meistens zeigt sie sich im Gesicht, auf der Kopfhaut oder an Armen oder Beinen. Doch auch der Gehörgang oder die Nasenschleimhaut können betroffen sein. Leider stürzen sich die Erreger dieser Hautkrankheit vor allem auf Kleinkinder.
Zunächst ist das betroffene Hautareal nur leicht gerötet. Dann bilden sich eitergefüllte Bläschen – und diese können rasch aufplatzen. Daraufhin kommt es zur Bildung vom typischen gelben Schorf. Die bakteriellen Erreger der Borkenflechte gehören zur Familie der Streptokokken oder der Staphylokokken. Oftmals kommt es aber auch zu Infektionen mit beiden Erregern gleichzeitig.
Übertragen werden sie schon durch ein simples Berühren (z. B. ein kleines Tätscheln am Arm). Die Übertragung kann aber auch über Gegenstände geschehen, die mit den Erregern auf der Haut der Erkrankten in Berührung gekommen sind (z. B. durch Spielzeug, Kämme, Kleidung oder Handtücher). Aus diesem Grund stecken sich Kita-Kinder auch so schnell damit an. Zwei bis zehn Tage nach Ansteckung klingen die Symptome üblicherweise wieder ab.
Bindehautentzündung
Sehr häufig ziehen sich Kleinkinder und auch schon Babys eine Bindehautentzündung zu. Aber warum sind Kinder eigentlich so anfällig dafür? Die kindlichen Augen reagieren schneller und intensiver auf Umwelteinflüsse als unsere Augen. Der Grund dafür ist relativ einfach: Ihr natürlicher Eigenschutz sowie ihr Immunsystem entwickeln sich erst nach und nach. Aus diesem Grund reagiert die Bindehaut auf äußere Einflüsse wie beispielsweise Zugluft, Kälte, grelles Licht und Krankheitserreger extrem empfindlich. Aus einer Bindehautreizung wird ohne schnelles Handeln (auch bei Babys) schnell eine unangenehme Bindehautentzündung. Die Ursachen können vielfältig sein. Dazu zählen zum Beispiel bei Kleinkindern und Babys: Bakterien und Viren, physikalische Reize wie Zugluft oder Rauch, chemische Reize wie Chlorwasser im Schwimmbad oder eine allergische Reaktion (z. B. Heuschnupfen).
Zu den typischen Symptomen einer Bindehautentzündung bei Kindern zählen:
- Rötung der Augen
- Das Kind reibt sich häufig die Augen
- Brennen, Jucken und Tränen der Augen
- "Fremdkörper-Gefühl" im Auge
- Morgens sind die Augenlider verklebt (eitriges oder schleimiges Sekret)
- Die Lidränder sind geschwollen
- Lichtempfindlichkeit
Hier erfahrt ihr mehr über "Bindehautentzündungen bei Kindern".