
1. Notiert euch vorher, was euch schwerfallen könnte!
Die Schwelle zur Kindergartenzeit ist ein emotionaler Abschnitt im gemeinsamen Leben mit eurem Kind. Dabei ist jede Mutter und jeder Vater anders, und alle machen sich unterschiedliche Gedanken und Sorgen. Sich im Vorfeld klarzumachen, was für euch – und natürlich für euer Kind – schwierig werden könnte und dies an die Erzieher weiterzugeben, hat sich in der Zusammenarbeit mit vielen Eltern bewährt. Denn meistens lassen sich die Probleme schnell lösen, und die Störungen sind beseitigt. Am besten notiert ihr euch die Gedanken, damit nichts verloren geht.
2. Vertraut eurem Kind. Es kann mehr, als ihr denkt!
Ich habe mich oft gefragt, warum mir das Abgeben meiner Kinder eigentlich schwergefallen ist. Die Antwort ist logisch: Erst verbringt man 24/7 gemeinsam mit seinem Kind – und dann gibt man es plötzlich in vermeintlich fremde Hände. Wird es meinem Kind gut gehen? Wird es genauso gut betreut sein wie bei mir? Die Antwort lautet: Nein. Nirgendwo ist es (bestenfalls) so schön und sicher wie zu Hause. Aber: Der Kindergarten ist eine neue Chance auf einen wunderbaren Ort, an dem man spannende Dinge kennenlernen kann. Der Entwicklung eures Kindes kann genau dies sehr guttun. Selbst die ganz Kleinen können und schaffen oft deutlich mehr, als wir ihnen zutrauen.
3. Lasst die Erzieher machen. Sie sind für eure Kids – nicht gegen euch!
Sehen wir es so: Eltern und Erzieher befinden sich in einer Erziehungspartnerschaft. Diese basiert darauf, euren Kindern die bestmögliche Förderung zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu geben. Versteht die Hinweise der Erzieher also eher als eine Hilfestellung und weniger als Kritik. Nehmen wir alle die Herausforderungen an. Dadurch lernt und wächst man miteinander. Und wenn euch etwas quersitzt, sprecht es unbedingt und immer an. Auf Dauer bekommt man sonst Bauchweh.
4. Zeigt eurem Kind eine positive Haltung!
Unsere Kinder übernehmen unsere Gefühlslagen meist ungefiltert. Zeigt ihr ihnen also, dass das Neue, was kommen wird, beängstigend oder negativ sein könnte, werden sie dieses Gefühl ebenfalls mit sich tragen. Sprecht über neue Tagesabläufe, erzählt euren Kindern von ihren neuen Freunden, neuen Erziehern und den vielen spannenden Möglichkeiten, die auf sie warten. Nehmt ihnen eigene Ängste und besänftigt sie.
Übrigens: Oft gibt es auch die Möglichkeit, die Räumlichkeiten und die Mitarbeiter im Vorhinein kennenzulernen. Falls nicht – fragt danach!
5. Werdet Elternvertreter!
Zu Beginn der Kindergartenzeit werden auf den Elternabenden die Elternvertreter gewählt. Ja, richtig: Das ist der Zeitpunkt, an dem alle zu Boden schauen und warten, bis es vorbei ist ... Wer Lust und vor allem Zeit dazu hat, sollte sich unbedingt zu diesem Amt wählen lassen. Zum einen lernt ihr so all die anderen Eltern kennen, was man im normalen Alltag nicht immer schafft. Und zum anderen bekommt ihr die Möglichkeit eines Mitsprachrechts für die Elternschaft. Ganz nach dem Motto: Wer sich nicht bewegt, bewegt auch nichts – in beide Richtungen.
6. Mamas bleibt zu Hause – lasst die Papas ran!
Der Geheimtipp einer erfolgreichen Eingewöhnung lautet (symbolisch): Papa. Eher unbedarft erscheint dieser – meist kein Problem in irgendetwas sehend – jeden Morgen und absolviert den Parcour in gemeinsamer Arbeit mit dem Kind mit souverän halbierter Emotion. Erstaunlicherweise hilft es dem Nachwuchs ausnahmslos, sich in der neuen Umgebung mit ähnlich kindlicher Souveränität zurechtzufinden. Dieser Trick funktioniert selbstverständlich in jeder Familienkonstellation. Und schielen wir auf Punkt vier, wissen wir auch, warum das so ist ...
7. Nicht alles wird toll. Aber wo gibt es das schon?
Es wird Situationen geben, in denen euer Kind traurig ist und weint. Diese dauern meist nicht lange und sind schnell geklärt. Was aber, wenn eure Tränen kullern? Das ist ganz normal und oft sogar hilfreich, weil auch wir daran wachsen können.
Krank wird euer Kind sowieso, denn die Rotznase oder der komische Ausschlag im Gesicht gehören schlichtweg zum Kita-Alltag. So schnell wie die Kinder ihre Taschentücher teilen oder die Schnuller tauschen, ist kein Erzieher dieser Welt. Seid umsichtig miteinander und gebt uns allen gemeinsam die Chance, einen guten Weg zu finden.