So reagierst du richtig

"Wie war's?" – "Gut!" Warum bloß erzählt mein Kind nichts vom Kita-Tag?

Kommt euer Kind in den Kindergarten, müsst ihr lernen loszulassen. Leicht ist das nicht. Logisch, dass ihr alles wissen möchtet, was in der Kita passiert ist. Doch was, wenn das Kind einfach nichts erzählen mag?

Kind sitzt auf dem Sofa und die Mutter spricht zu ihm© iStock/fizkes
Nicht ungewöhnlich: Häufig erzählen Kinder nicht viel vom Kita-Alltag.

"Na, wie war's im Kindergarten?" Das ist wahrscheinlich die Standard-Frage von Eltern, die ihr Kind abholen. Auf dem Weg nach Hause ist schließlich ausgiebig Zeit zum Reden. Oder? Enttäuschend, wenn als Antwort nur ein langgezogenes, müdes "schöööön" zurückkommt. Und dann auch auf die Frage "Was habt ihr denn gemacht?" nicht mehr folgt als "Gespielt."

Kindergarten ist anstrengend

Das ist aber kein Grund, sich Sorgen zu machen, beruhigt Diplom-Psychologe Wilfried Griebel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München: "Manchmal sind Kinder einfach erschöpft. Gut, wenn Eltern das akzeptieren und dem Kind Ruhe gönnen. Vor allem während der Eingewöhnungszeit ist es normal, dass Kinder zu Hause plötzlich unausgeglichen sind. Viele erzählen nichts, weil sie Zeit brauchen, sich in die neue Situation einzufinden."

Manchmal kann es aber auch helfen, die typischen Standard-Fragen wegzulassen und gezielt nach bestimmten Situationen zu fragen. In diesem Artikel haben wir euch Fragen aufgelistet, mit denen ihr ein wirklich gutes Gespräch mit euren Kids in Gang bekommt ...

Die Eingewöhnung dauert unterschiedlich lange

Bis ein Kind im Kindergarten angekommen ist, können ein paar Monate vergehen. "Das ist ganz normal", erklärt der Experte: "Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Manche fangen erst später an, sich in der Gruppe einzufinden. In dieser Phase kann es zu Streitigkeiten unter den Kindern kommen. Das strengt an und am Nachmittag möchten die Kinder dann vielleicht einfach mal ihre Ruhe."

So reagieren Eltern richtig

Haben Eltern das Gefühl, dass die schlechte Laune, Müdigkeit oder sogar Angst vor dem Kindergarten ungewöhnlich lange anhält, sprechen sie am besten mit den Erzieherinnen. Sie können einschätzen, wie sich das Kind in der Kita verhält. Außerdem hilft es den Erzieherinnen bei der Arbeit, wenn sie über die Sorgen der Eltern und das Verhalten des Kindes informiert sind. "Haben Sie also keine Hemmungen und gehen Sie offen auf die Erzieherinnen zu - das macht es allen leichter", weiß Wilfried Griebel.

Erfahrungen einer Dreifachmama:

Redakteurin Astrid hat drei Jungs, alle im Kita-Alter  zwischen drei und fünf Jahren: "Kenn ich! Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Jungs direkt nach der Kita oder auch am Nachmittag oft so gar keine große Lust haben, von ihrem Tag zu berichten. Schon gar nicht, wenn ich proaktiv danach frage. Zu müde, zu erschöpft. Abends, bei der Einschlafbegleitung, kommen sie allerdings sehr oft ins Plaudern. Wenn wir kuscheln, den Tag Revue passieren lassen, dann sprudeln die Kita-Geschichten oft nur so aus ihnen heraus. Und ich erfahre die niedlichsten und lustigsten Anekdoten. Ist das bei euch auch so?"

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