Expertenrat

Kleine Wunden versorgen: Luft dran oder Pflaster drauf?

Auf Bäume klettern, Fußball spielen oder ausgelassen herumtoben: Wenn Kids die Welt erobern, tragen sie oft kleine Blessuren davon. Sollte man die mit einem Pflaster versorgen?

Kleine Wunden: Pflaster oder Luft – was ist besser?© iStock/M-Production
Ein Kinderarzt klärt auf, was bei kleinen Wunden besser ist: Luft oder Pflaster.

Frage: Ist es besser, Luft an die Wunde zu lassen oder ein Pflaster draufzukleben, Herr Dr. Kahl?

Antwort: Kleine Schürf- oder Schnittwunden kann man ruhig an der Luft trocknen lassen. Bei kleinen Kindern empfehle ich allerdings, offene Wunden immer mit einem Pflaster zu versorgen, weil sie schon mal gerne mit den Fingern drangehen – das erhöht das Risiko einer Infektion. Größere Wunden sollte man immer mit einem Pflaster beziehungsweise einem Verband schützen. Wenn Schmutz in der Wunde ist, diese vorab mit lauwarmem Wasser reinigen. Spezielle Wunddesinfektionsmittel sind nicht notwendig. Ein geröteter Wundrand ist übrigens das sichere Indiz dafür, dass sich die Wunde entzündet hat. In diesem Fall am besten eine jodhaltige Salbe auftragen (rezeptfrei in Apotheken erhältlich). Hilft das nicht und/oder ist gegebenenfalls sogar ein "roter Strich" erkennbar, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs wegen der Gefahr einer drohenden Blutvergiftung sofort zum Kinderarzt! Das gilt übrigens auch im Falle von Biss- und stark blutenden Wunden sowie bei fehlender Tetanus-Impfung.

 

Kinderarzt Dr. Josef Kahl© privat
Kinderarzt Dr. Hermann Josef Kahl
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