
Die Berechnung der Betreuungskosten in Kitas – wenn es überhaupt Gebühren gibt – ist einigermaßen komplex. Neben dem Bundesland hängt die Höhe der Gebühren nämlich ggf. auch vom Gehalt der Eltern (Haushaltseinkommen), der täglichen Betreuungsdauer und der Anzahl der eigenen Kinder ab. Viele Bundesländer bieten in staatlichen Einrichtungen inzwischen eine kostenfreie Betreuung an. Welche das sind, lest ihr in diesem Beitrag. Außerdem geben wir euch einen beispielhaften Überblick über die teuersten (und billigsten) Städte bezüglich der Betreuung in einer Privat-Kita und wie hoch die Kita-Gebühren in einigen Städten dann sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Keine Kita-Kosten für Bezieher von Wohngeld oder Kinderzuschlag
- Kostenlose Kinderbetreuung in einigen Bundesländern
- Zahlen und Fakten: So viele Kinder werden in Deutschland in einer Kita betreut
- Kita-Kosten in Deutschland – ein Vergleich
- Tabelle der Kita-Gebühren in Deutschland (beispielhaft)
- Betreuungskosten von der Steuer absetzen
Keine Kita-Kosten für Bezieher von Wohngeld oder Kinderzuschlag
Seit dem 1. August 2019 sind bundesweit alle Eltern von sämtlichen Kita-Gebühren befreit, die Kinderzuschlag, Wohngeld oder Leistungen nach dem SGB II bekommen.
Kostenlose Kinderbetreuung in einigen Bundesländern
Die Bundesländer haben jeweils unterschiedliche Modelle für die Betreuung in staatlichen Kitas entwickelt. Hier ein Überblick der Bundesländer, in denen kostenfreie Betreuung möglich ist (die Links führen jeweils zur eigenen Seite des Bundeslandes, dort findet ihr bei Bedarf weitere Informationen):
- Berlin: kostenfreie Betreuung in Kitas für alle Kinder. Verpflegungsanteil und eventuelle Extra-Leistungen müssen die Eltern bezahlen.
- Brandenburg: kostenfreie Betreuung im Jahr vor der Einschulung und seit 1. Januar 2023 generell bei einem jährlichen Nettoeinkommen bis 35.000 Euro
- Bremen: kostenfreie Kita-Betreuung ab einem Alter von drei Jahren
- Hamburg: täglich fünf Stunden kostenlose Betreuung in einer Kita von der Geburt bis zur Einschulung möglich
- Hessen: Ab drei Jahren täglich bis zu sechs Stunden kostenfreie Kita-Betreuung möglich.
- Mecklenburg-Vorpommern: vollständige Kita-Beitragsfreiheit für bis zu zehn Stunden am Tag
- Niedersachsen: kostenlose Kita-Betreuung ab einem Alter von drei Jahren
- Nordrhein-Westfalen: kostenfreie Kita-Betreuung in den letzten beiden Jahren vor Schuleintritt
- Rheinland-Pfalz: kostenlose Kita-Betreuung ab einem Alter von zwei Jahren
- Saarland: Kita-Gebühren sollen ab dem Jahr 2027 abgeschafft werden.
- Sachsen-Anhalt: Kita-Gebühren nur für ein Kind. Während für das erste Kind Kita-Gebühren erhoben werden, können alle Geschwister kostenlos betreut werden.
- Schleswig-Holstein: Seit dem 1. Januar 2023 entlastet dieses Bundesland zumindest Geringverdiener bei den Betreuungskosten.
- Thüringen: kostenlose Kita-Betreuung in den letzten zwei Jahren vor Schuleintritt
Zahlen und Fakten: So viele Kinder werden in Deutschland in einer Kita betreut
- Anzahl der Kinder, die in einer Kita betreut werden: 3,9 Millionen
- So viele Kitas gibt es in Deutschland: 59.320
- So viel Prozent der Drei- bis Sechsjährigen werden in einer Kita betreut: 91,7
- So viel Prozent der unter Dreijährigen werden in einer Kita betreut: 35,5 – das sind 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
(Quelle: Statistisches Bundesland, Stand: 21. Oktober 2022)
Kita-Kosten in Deutschland – ein Vergleich
Ganz anders sieht die Situation in privaten Einrichtungen aus. Hier sind Köln, Frankfurt a. M. und München laut einer aktuellen Erhebung des Preisvergleichsportals preis.de die teuersten Großstädte. In Oldenburg, Erfurt und Dessau hingegen kostet die Vollzeit-Kinderbetreuung in einer privaten Kita am wenigsten im Deutschlandvergleich – jeweils ausgehend von zusammenlebenden Eltern, die beide in Vollzeit arbeiten (Stand: März 2023).
Tabelle der Kita-Gebühren in Deutschland (beispielhaft)
30 deutsche Städte fließen bei preis.de in den Vergleich mit ein. In knapp der Hälfte der untersuchten Städte gibt es einen Ganztagsplatz in einer privaten Kita pro Kind und Monat für unter 300 Euro. Bei der anderen Hälfte sind die Kosten höher und steigen bis auf fast 700 Euro an.
Hier einige Städte als Beispiel – die teuersten zuerst
- Köln – Durchschnittsgehalt rund 2.400 Euro, Kitaplatz rund 670 Euro
- Frankfurt a. M. – Durchschnittsgehalt rund 3.300 Euro, Kitaplatz rund 635 Euro
- München – Durchschnittsgehalt rund 3.400 Euro, Kitaplatz rund 625 Euro
- Bonn – Durchschnittsgehalt rund 2.100 Euro, Kitaplatz 485 Euro
- Düsseldorf – Durchschnittsgehalt rund 3.100 Euro, Kitaplatz rund 470 Euro
- Hamburg – Durchschnittsgehalt rund 3.100 Euro, Kitaplatz rund 450 Euro
- Bremen – Durchschnittsgehalt rund 2.200 Euro, Kitaplatz rund 430 Euro
- Stuttgart – Durchschnittsgehalt rund 3.400 Euro, Kitaplatz rund 400 Euro
- Hannover – Durchschnittsgehalt rund 2.500 Euro, Kitaplatz rund 375 Euro
- Nürnberg – Durchschnittsgehalt rund 2.700 Euro, Kitaplatz rund 370 Euro
- Kassel – Durchschnittsgehalt 2.400 Euro, Kitaplatz 300 Euro
- Kiel – Durchschnittsgehalt rund 2.400 Euro, Kitaplatz rund 250 Euro
- Dresden – Durchschnittsgehalt rund 2.500 Euro, Kitaplatz rund 225 Euro
- Leipzig – Durchschnittsgehalt rund 2.100 Euro, Kitaplatz rund 200 Euro
- Berlin – Durchschnittsgehalt rund 3.000 Euro, Kitaplatz rund 190 Euro
- Oldenburg – Durchschnittsgehalt 2.800 Euro, Kitaplatz 100 Euro
- Erfurt – Durchschnittsgehalt rund 2.000 Euro, Kitaplatz 85 Euro
- Dessau – Durchschnittsgehalt rund 1.900 Euro, Kitaplatz 62 Euro
(Quelle: preis.de)
Betreuungskosten von der Steuer absetzen
Schon gewusst? Für jedes Kind könnt ihr zwei Drittel der Betreuungskosten als Sonderausgaben steuerlich geltend machen, höchstens jedoch 4.000 Euro jährlich.