Tipps vom Experten

Fernsehzeiten für Kinder: Wie man gute Absprachen trifft

Die einen reglementieren die Zeit vor dem Fernseher für ihre Kinder, andere Familien setzen auf selbstbestimmte Mediennutzung. Wir haben mit dem Journalisten Thomas Feibel, führender Experte auf dem Gebiet Kinder und Medien, über einen guten TV-Konsum von Kindern gesprochen.

Die allermeisten Kinder lieben fernsehen – es liegt an den Eltern, einen gesunden Umgang zu vermitteln.© Foto: Getty Images/Vacharapong Wongsalab/EyeEm
Die allermeisten Kinder lieben fernsehen – es liegt an den Eltern, einen gesunden Umgang zu vermitteln.

Fernsehen, Smartphone, Tablet können oft schon die Kleinsten problemlos bedienen, kindgerechte Serien und Filme gibt es sowohl im Internet als auch über die gängigen Streamingportale. Die Zeit, die Kinder dann vor der Flimmerkiste verbringen, ist für Eltern oft Gold wert. Doch immer wieder hört man, dass zu viel Medienkonsum für Kinder schädlich ist. Aber: Was genau ist denn "zu viel"? Wie stellen Eltern sicher, dass ihre Kinder einen gesunden Umgang mit Medien erlernen? Wir haben mit dem Experten Thomas Feibel gesprochen und uns alltagstaugliche Tipps geholt.

1. Vorbild sein

Kinder sind gnadenlose Beobachter. Auf Dauer wird jeder Erziehungsversuch scheitern, wenn Eltern selbst zu lange vor dem Bildschirm sitzen. Achtet also genau auf euer eigenes Mediennutzungsverhalten.

2. Absprachen treffen und die Bildschirmzeit eurer Kinder beschränken

  • Kinder unter zwei Jahren gehören nicht vor den Bildschirm.
  • Zwei- bis Dreijährige können sich gemeinsam mit den Eltern zehn bis 15 Minuten am Tag einen kurzen dem Alter angemessenen Film oder eine Serie ansehen.
  • Vier bis fünf Jahre alte Kinder sollten nicht mehr als 30 Minuten am Tag vor dem Screen sitzen.
  • Ab sechs Jahren müssen Eltern klare Abmachungen für die Nutzung von TV, Computer, Smartphone, Tablet und Co. treffen, um überhöhtem Konsum vorzubeugen.

3. Kinder vor dem Bildschirm nicht alleine lassen

Vor allem kleine Kinder wollen in ihren Medienerlebnissen abgeholt werden. Seht euch Filme oder Serien mit ihnen gemeinsam an und sprecht anschließend mit ihnen darüber.

4. Grenzen für TV, Tablet und Co. setzen

Familienzeit ist heilig. Deshalb sollten Tablet und Co. beispielsweise während eines Restaurantbesuchs ausgeschaltet bleiben. Malsachen sind ein guter Zeitvertreib. Konditioniert eure Kinder nicht darauf, Langeweile mit dem Bildschirm zu vertreiben. Sie brauchen Ruhe, um sich zu entwickeln.

5. Vorteile von Video-on-Demand gezielt nutzen

Läuft die Lieblingsserie im Fernsehen und die Hausaufgaben sind noch nicht fertig, dann lasst eure Kinder die verpasste Folge anschließend einfach streamen. Das verhindert Auseinandersetzungen und nimmt allen Beteiligten den Stress.

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