
Instagram ist eine der weltweit beliebtesten Apps überhaupt. Die Social-Media-Plattform, die zum Meta-Konzern gehört, ist offiziell ab 13 Jahren erlaubt. Nun will Insta noch sicherer für Jugendliche werden, mit den sogenannten Teen-Konten. Was die versprechen, klären wir in diesem Artikel.
Teen-Konten kommen jetzt auch in Deutschland
Die automatisch ausgerollten Teen-Konten gelten für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren. In den USA, Großbritannien, Kanada und Australien gibt es sie bereits seit letztem Jahr. Nun folgt die Sicherheitsverschärfung auch in Deutschland und der restlichen EU. So sollen auch Eltern automatisch mehr Einsicht und Kontrolle über die Accounts ihrer Kinder erhalten. Damit einher gehen natürlich auch Befürchtungen, dass Jugendliche dadurch Instagram weniger nutzen könnten.
"Wir denken, dass das die richtige Balance zwischen den Rechten der Teenager und der Eltern sowie der Rolle von Social-Media-Unternehmen wie unserem ist", betont aber Meta-Politikchef Nick Clegg. "Eltern möchten sich darauf verlassen können, dass ihre Teenager*innen sich auf Social Media mit Freund*innen verbinden und ihre Interessen erkunden können, ohne bedenkliche oder unangemessene Erfahrungen zu machen", heißt es von offizieller Seite der Social-Media-Plattform.
Die Vorteile von Teen-Konten im Überblick
- Standardmäßig mehr Privatsphäre: Teen-Konten sind per se auf "Privat" gestellt. Das bedeutet, dass nur bestätigte Follower die Beiträge, Stories und Reels der jungen Nutzer und Nutzerinnen sehen können. Außerdem können nur diese mit dem Teenager über Direktnachrichten interagieren.
- Sogenannte "sensible Inhalte" wie Gewalt oder sexuelle Inhalte werden eingeschränkt.
- Mehr Kontrolle für Eltern: Eltern und Erziehungsberechtigte können über die"Family Center"-Funktion Einblick in das Konto ihres Kindes erhalten. Sie können beispielsweise sehen, wie viel Zeit ihr Kind auf Instagram verbringt, welche Konten es abonniert hat und welche Einstellungen für Privatsphäre und Sicherheit gewählt wurden. Außerdem können Eltern mitentscheiden, wenn ihr Kind die Voreinstellungen für sein Konto ändert.
- Beleidigungen werden aus den Kommentarspalten herausgefiltert.
- Zeitlimit pro Tag: Nach 60 Minuten werden die Teens aufgefordert die App zu verlassen.
- Nachtmodus: Zwischen 22:00 und 7:00 Uhr werden Benachrichtigungen auf stumm geschaltet und automatische Antworten auf DMs verschickt.
- Unterstützung bei der Medienerziehung: Die elterliche Aufsicht kann dabei helfen, Kinder beim Thema Social Media zu begleiten und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang damit beizubringen.
Die Kritik an Teen-Konten
Die Überwachung durch die eigenen Eltern kann unter Umständen dazu führen, dass Teenager sich in ihrer Privatsphäre eingeschränkt fühlen und weniger bereit sind, sich auf der Plattform frei zu entfalten. Wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass Mama und Papa ihnen nicht vertrauen, kann das die Beziehung strapazieren. Ein wachsendes Autonomie-Gefühl ist vor allem in der Pubertät ein ganz natürlicher Prozess, und dazu gehört es eben auch, eigene Erfahrungen in der digitalen Welt zu sammeln. Aber selbstverständlich immer in einem geschützten Rahmen. Diese Gratwanderung ist für Kinder und Eltern nicht immer leicht. Bleibt mit euren Kindern im offenen Gespräch. Und findet gemeinsame Lösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Übrigens: Instagram verlangt von allen Nutzern die Angabe ihres Geburtsdatums, um sicherzustellen, dass die Regeln für Teen-Konten eingehalten werden. Dazu heißt es weiter auf der Meta-Website: "Wir wissen, dass Teenager manchmal nicht ihr wahres Alter angeben. Darum müssen sie jetzt ihr Alter auf andere Art nachweisen, etwa wenn sie ein neues Konto verwenden möchten und dabei ein Geburtsdatum angeben, nach dem sie volljährig wären. Wir entwickeln auch eine neue Technologie, um Teens zu ermitteln, die falsche Angaben zu ihrem Alter gemacht haben. Wir wenden dann automatisch Schutzfunktionen in ihren Einstellungen an."
Weitere Infos und Hilfe zu den Teen-Konten erhaltet ihr hier.
