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Kinder beim Studienbeginn unterstützen: Die besten Tipps für Eltern
Mit dem Studium beginnt ein wichtiger neuer Lebensabschnitt. Oft ist der Übertritt von der Schule an die Hochschule mit weiteren Meilensteinen wie dem Bezug der ersten eigenen Wohnung oder einem Umzug in eine andere Stadt verbunden. Für Kinder und Eltern ist das eine aufregende Zeit und wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Eltern ihre Studienanfänger am besten unterstützen und begleiten können.
Loslassen lernen
Kind bleibt Kind – zumindest für die eigenen Eltern. Daran ändern weder Volljährigkeit noch das bestandene Abitur oder der Auszug von zuhause etwas. Eltern fühlen sich zeitlebens für ihre Kinder verantwortlich. Allerdings heißt es dennoch, Stück für Stück loslassen zu lernen und neue Elternrollen zu akzeptieren. Haben die Eltern bis zum Beginn des Studiums noch vieles für ihr Kind gemanagt, organisiert und in die Wege geleitet, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, um die Managerrolle gegen die eines CEO zu tauschen. Ein guter CEO glaubt an seine Mitarbeiter, setzt auf ihre Eigenständigkeit und steht beratend zur Seite. Wenn es um das Thema Studium geht, können Eltern zuhören, nachfragen und auf Verlangen Ratschläge, Tipps und Hilfestellung bieten. Sie können von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Die Entscheidungen muss das Kind allein treffen, denn immerhin werden nun die Weichen für die ganz persönliche berufliche Zukunft gestellt. Das Kind muss wissen, was und wo es studieren möchte.
Wichtig ist, klar zu kommunizieren. Es hilft, dem Kind ganz deutlich zu sagen, dass man es begrüßt, wenn die anstehenden Entscheidungen eigenständig getroffen werden, dass man aber immer da ist, wenn es Fragen hat oder Hilfe benötigt. Der Grundton sollte lauten: Ich glaube an dich und ich bin immer für dich da.
Gemeinsam informieren
Manche Menschen wissen schon sehr früh, in welche Richtung es beruflich einmal gehen soll. Andere tun sich schwer damit, sich auf ein bestimmtes Studienfach festzulegen. Gehört das eigene Kind zur letzteren Gruppe, können die Eltern die Entscheidungsfindung erleichtern, indem sie mit dem Kind gemeinsam Optionen ausloten.
Ganz konkret kann das bedeuten, zusammen zu recherchieren und Tipps zu geben, an welche Stellen sich das Kind für weitere Informationen wenden kann – an die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit, an Studienberater der Universitäten oder an Freunde und Bekannte, die Berufe ausüben, für die sich das Kind interessiert. Man kann zudem gemeinsam an verschiedene Universitäten fahren, um einen Eindruck von der Hochschule und der Umgebung zu bekommen, wenn es darum geht, dass die Entscheidung für eine bestimmte Uni schwerfällt. Pro- und Contra-Listen können erstellt werden und Gespräche mit Studierenden und Alumni arrangiert werden.
Je mehr sich das Kind mit den Themen Studienfachwahl und Hochschulwahl auseinandersetzt, desto fundierter wird die Entscheidung für eine bestimmte Richtung ausfallen.
Infoquellen für die Studienwahl im Überblick:
- Studienmagazine und Studienführer online und offline
- Portale und Foren zum Thema Studienwahl
- Hochschulmessen
- Gespräche mit Studierenden und Alumni
- Schnupperkurse an Universitäten
- Tage der offenen Tür an und Universitäten und Hochschulen
Zulassungshürden bewältigen
In einigen Fällen ist nicht die Wahl des passenden Fachs oder der richtigen Hochschule das Problem. Wenn die Abiturnote bei der Einschreibung zum Hindernis wird, müssen noch einmal ganz andere Entscheidungen oder Maßnahmen getroffen werden.
Zunächst heißt es, sich selbst und dem Kind bewusst zu machen, dass der Numerus Clausus, der Studienanfängern nicht selten bei der Wahl des Studienfaches im Wege steht, einzig etwas darüber aussagt, ob das Fach besonders gefragt ist und nicht darüber, ob jemand mit einem schlechteren Schnitt für das Fach geeignet ist oder nicht. Dies ist wichtig zu wissen, um sich nicht entmutigen zu lassen. Schulnoten sollten bei der Wahl des Studienfaches nicht vollkommen außenvorgelassen werden. Allerdings ist die Motivation für ein Studium eine andere und auch die Schwerpunkte sind im Studium anders gelagert als in der Schule.
Wer sich seiner Sache bzw. des angestrebten Fachs sicher ist, hat auch mit einem nicht ausreichenden Notendurchschnitt Mittel und Wege, um dennoch seinen Traumberuf ergreifen zu können.
Studienplatz einklagen
Eine Studienplatzklage kann eine Option sein, um sich den Weg an die Hochschule der Wahl zu bahnen. Für eine Studienplatzklage muss man sich an einer Universität beworben und eine Absage erhalten haben. Anschließend kann mithilfe eines Anwalts und auf der Grundlage des Rechts auf freie Wahl des Ausbildungsplatzes nach § 12 des deutschen Grundgesetzes, eine Studienplatzklage angestrebt werden. Mit der Klage wird die Zulassung zum Studium unabhängig von den ausgeschriebenen Kapazitäten geltend gemacht.
Viele Universitäten schöpfen ihre Kapazitäten nicht aus, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Das bedeutet, dass oft weniger Bewerber angenommen werden, als eigentlich möglich wäre. Diese versteckten freien Plätze können über eine Studienplatzklage aufgedeckt werden. Ein spezialisierter Anwalt kann im Einzelfall realistisch einschätzen, wie erfolgversprechend die Aussichten der Studienplatzklage sind. Hat die Klage Erfolg, wird der Bewerber unabhängig von seiner Abiturnote an der Universität angenommen.
Kompromisse finden
Manchmal kann schon ein kleiner Kompromiss dabei helfen, das Problem zu lösen. So lohnt es sich zu prüfen, ob der NC für das gewünschte Fach an allen Hochschulen gleich angesetzt ist oder ob bereits der Weg an eine andere Hochschule ausreicht. Eine weitere Möglichkeit kann darin bestehen, statt der klassischen Universitätsausbildung ein duales Studium oder eine Fachhochschule oder eine Privatuni zu wählen. Wenn es finanziell möglich ist, kann auch ein Studium im Ausland eine Alternative sein.
Wer möchte, kann auch Wartesemester einlegen. Wartesemester – also Semester, die nach dem Erhalt der Hochschulzugangsberechtigung nicht an einer Hochschule verbracht werden – spielen neben der Abiturnote bei der Vergabe der Studienplätze eine entscheidende Rolle. Wartesemester können besonders sinnvoll verbracht werden, indem sie für eine Ausbildung genutzt werden, die auf das angestrebte Studienfach vorbereitet – zum Beispiel eine Ausbildung zum Sanitäter oder Krankenpfleger, wenn später Medizin studiert werden soll.
Finanzielle Unterstützung
Natürlich geht es bei der Aufnahme eines Studiums nicht zuletzt um die finanzielle Unterstützung durch die Eltern. Nach § 1610 Abs. 1 BGB muss der Unterhalt für Studierende „angemessen“ sein. Die genaue Bestimmung des Unterhalts orientiert sich an der Düsseldorfer Tabelle. Aktuell (Stand 2023) beträgt der Unterhalt für studierende Kinder, die nicht bei den Eltern bzw. bei einem Elternteil leben, 930 € pro Monat. 410 € von diesem Betrag sind für Unterkunft einschließlich der umlagefähigen Nebenkosten sowie Heizung veranschlagt. Letztendlich ist nicht zuletzt das Einkommen der Eltern entscheidend dafür, was gezahlt werden muss. Nur wenn das Einkommen einen bestimmten Selbstbehalt überschreitet, besteht eine Unterhaltspflicht. Wer die 930 € nicht oder nicht vollständig zahlen kann, ist gut beraten, seinem Kind dabei zu helfen, alternative Finanzierungen zu beantragen und in Anspruch zu nehmen.
Studierende, die eine anerkannte Hochschule oder Universität besuchen, haben Anspruch auf staatliche Unterstützung durch BAföG, wenn die Eltern die Studienkosten nicht oder nur teilweise übernehmen können. Grundsätzlich werden nur Vollzeitstudium und Erststudium gefördert. Mit dem Auslands-BAföG können ein Studium im Ausland oder Auslandssemester ermöglicht werden.
Durch den Formalitätendschungel
Eine Sache, bei der selbst die selbständigsten Studienanfänger sich über Unterstützung freuen, ist Hilfestellung bei der Bewältigung all der Formalitäten, die mit der Aufnahme eines Studiums einhergehen. Bewerbungsschreiben für die Uni und für die neue Wohnung, Mietverträge checken, Stromanbieter finden und Krankenversicherung informieren – bevor das Studium aufgenommen werden kann, gilt es einiges zu klären und zu organisieren.