
Die Ergebnisse sind ernüchternd und man könnte sich direkt fragen, ob man seinen Kindern lieber kein Kakaopulver mehr geben sollte ...
Zucker statt Kakao
Öko-Test untersuchte für die Ausgabe Mai 2023 immerhin 16 verschiedene Kakaopulver, darunter sieben Bio-Produkte.
Die meisten Kakaopulver enthalten nicht etwa in erster Linie Kakao, sondern Zucker. Und das bei einer Optik, die man als an Kinder gerichtete Werbung deuten kann. Bei nur einer Portion mit dem Getränkepulver nehmen Kinder schon mehr Zucker zu sich, als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfohlen. Tendenziell enthalten einige Bio-Produkte weniger Zucker als die herkömmlichen Sorten.
Mineralöl, Schwermetalle und andere Schadstoffe im Kakao
In sieben Kakaopulvern wiesen die Tester Mineralölbestandteile nach. Diese Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich beim Menschen in der Leber und im Fettgewebe an. In fünf Produkten fanden die Tester das Schwermetall Cadmium, das sich in Leber und Niere anreichert und die Organe langfristig schädigen kann.
Die meisten Pestizide sind immerhin im Bio-Anbau verboten, das gilt nicht grundsätzlich für Fairtrade und die Rainforest Alliance. Sie schließen lediglich die Hälfte der hochgiftigen Pestizide aus.
Problematischer Anbau und Menschenrechtsverletzungen
Fairtrade und Rainforest Alliance sind bei Kakaoprodukten inzwischen immerhin Standard, doch leider gibt es auch hier Grauzonen. So ist die Lieferkette oft nur lückenhaft nachvollziehbar. Auch im Hinblick auf verbotene Arten der Kinderarbeit zeigen sich viele Hersteller einsichtig, es scheitert jedoch an den Kontrollmechanismen. Das gilt sogar auch für die illegale Regenwaldrodung, um Platz für Kakaopflanzen zu schaffen.
Kinderarbeit und Regenwaldabholzung
Knapp 70 Prozent des weltweit gehandelten Kakaos wird in Westafrika angebaut. In Ghana und der Elfenbeinküste arbeiten 1,56 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren im Kakaoanbau.
Sechs Prozent der weltweiten Entwaldung sind auf den Kakaoanbau zurückzuführen.
(Quellen: Öko-Test, Cocoa Barometer 2022/Inkota Netzwerk/WWF)
Die Öko-Test-Kakaopulver-Ergebnisse im Überblick
Was bei diesem Test sofort ins Auge sticht: Es gibt kein einziges Produkt, das mit "gut" oder "sehr gut" abschneidet. Die besten Produkte landen bei einem "befriedigend". Das sagt ja schon einiges aus. Ebenfalls auffallend: Das schlechte Abschneiden der Klassiker "Kaba" vom Hersteller Carambar ("mangelhaft") und "Nesquik" vom Hersteller Nestlé ("ungenügend"). Ebenfalls mit "ungenügend" schnitt sonst nur noch der "Caribo Bio Trink Kakao" von Wertform ab.
Die kompletten Test-Ergebnisse könnt ihr euch hier bei Öko-Test bestellen.