Promi-Interview

Roger Cicero, sind Castingshows ein Sprungbrett?

Musiker Roger Cicero über eine Kindheit nach Noten, das Familienleben und Schlaflieder der etwas anderen Art.

Musiker Roger Cicero lebte mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind in Hamburg.
Musiker Roger Cicero lebte mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind in Hamburg.

Roger Cicero – zur Person

Roger Cicero wurde 1970 als Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero und seiner Frau Lili Cziczeo, einer Tänzerin, in Berlin geboren. Cicero studierte Musik in Amsterdam und hat als Swing- und Jazzmusiker etliche Musikpreise wie den Echo als "Künstler des Jahres" oder die "Goldene Stimmgabel" erhalten. Bei der CD "Giraffenaffen" (erhältlich z. B. über Amazon*) hat er sich auf eine ganz neue Hörerschaft eingelassen: Zusammen mit The BossHoss, Annett Louisan und anderen Künstlern interpretierte er altbekannte Kinderlieder in seinem ganz eigenen Stil. Roger Cicero lebte mit seiner Freundin Kathrin Clasen und dem gemeinsamen Sohn Louis (geboren 2008) in Hamburg.
Nachtrag: Im März 2016 verstarb Cicero im Alter von 45 Jahren in Folge eines Hirninfarkts.

Interview aus dem Jahr 2013

Sie sind in Berlin geboren, Ihre Eltern stammen aber aus Rumänien. Als Kind haben Sie von Ihren rumänischen Wurzeln nicht viel mitbekommen. Wollen Sie das bei Ihrem Sohn anders machen?

Da nur mein Vater Rumäne war, hat er es vorgezogen, mit mir als Kind deutsch zu sprechen. Ich habe also nur die Mentalität meines Vaters abbekommen. Die werde ich auch ungefiltert an meinen Sohn weitergeben ... (lacht)

Als Sohn eines Jazzpianisten sollten Sie schon als kleiner Junge Klavier üben – hatten aber wenig Lust darauf. Lernt Ihr Sohn ein Instrument?

Louis ist sehr interessiert an den Gitarren und meinen Tasteninstrumenten, aber er hat noch keinen echten Unterricht. Wir musizieren allerdings regelmäßig zu Hause.

Sind Talentshows für Kinder wie zum Beispiel "DSDS Kids" ein Sprungbrett?

Solche Sendungen sollten vor allem Spaß machen. Eine ernsthafte Karriere im Kindesalter anzufangen halte ich nicht für ratenswert. Meinen Sohn würde ich da niemals hinschicken.

Sie selbst standen als Zwölfjähriger mit der Chansonsängerin Helen Vita auf der Konzertbühne ...

Stimmt, es war mein erster Auftritt. Das hat mir aber meine Kindheit nicht geraubt. Es war damals ein Auftritt, der mich zwar sehr beeindruckt hat, aber so etwas kam nicht sehr regelmäßig vor.

Als Musiker sind Sie viel unterwegs. Haben Sie manchmal Angst, dass Ihr Sohn zu kurz kommt?

Ich bemühe mich sehr, die Zeit, die ich mit meinem Sohn habe, auch intensiv mit ihm zu verbringen und wirklich anwesend zu sein. Natürlich gibt es Phasen, in denen ich viel weg bin, aber das ist glücklicherweise überschaubar.

Sie haben auf der kürzlich erschienenen CD "Giraffenaffen" an zwei Liedern mitgearbeitet. Was ist das Besondere an den Songs?

Den Titelsong "Giraffenaffen" mitzuschreiben hat mir sehr großen Spaß gemacht. Diese Jetzt-geht’s-los-Stimmung hat mich im Studio schon voll erwischt. Bei "Die Affen rasen durch den Wald" hatte ich schon immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein Swing-Stück handelt, und ich bin froh, dass ich das mal ausprobieren konnte. Es hat unglaublichen Spaß gemacht!

Hören Sie mit Ihrem Sohn viel Musik? Was ist momentan bei Vierjährigen angesagt?

Er hört wirklich sehr gerne die "Giraffenaffen"-CD. Meine CDs mag er auch. Er war aber auch schon immer ein großer Michael-Jackson-Fan.

Würden Sie es gut finden, wenn Louis ebenfalls Musiker werden will?

Klar, wenn er das will, würde ich ihn unterstützen. Wichtig ist, dass er das tut, was für ihn richtig ist.

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