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Suli Puschban – zur Person
Suli Puschban wurde 1965 in Nürnberg geboren und wuchs in Wien auf, wo sie Sozialarbeit studierte. Seit 1994 lebt sie in Berlin und war dort lange als Erzieherin tätig. Inzwischen hat sie sich fast komplett der Musik gewidmet, singt, tanzt, musiziert mit Kindern und für Kinder (aber auch Erwachsene). Sie unterrichtet Musik und Theater an der Rosa-Parks-Schule. Einmal im Jahr führt sie mit den Kindern ein Theaterstück auf, für das sie auch einen oder mehrere Songs schreibt, die es zum Teil auch auf ein Album schaffen. Mit vielen anderen Schulen entwickelt sie im Rahmen von Projektwochen ein eigenes Schullied.
2019 wurde sie von der Gema mit dem Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie "Kinderlied Text" ausgezeichnet.
Seit etwa zehn Jahren lebt Suli mit ihrer Partnerin Erica, einer südafrikanischen Künstlerin, zusammen. Die beiden haben einen guten Draht zu Ericas beiden erwachsenen Kindern.
Das neue Album "Unsere Stadt spricht alle Sprachen" von Suli Puschban & Friends ist jetzt erhältlich (siehe unten).
Liebe Suli, wer ist dein musikalisches Vorbild?
Melissa Etheridge und die Indigo Girls, aber auch Joni Mitchell. Ich habe immer deutsche Singer-Songwriterinnen vermisst – gerade im Bereich Kindermusik für Grundschulkinder. Die Musik wurde mir nicht in die Wiege gelegt, ich habe viel dafür getan, das umzusetzen, wofür ich stehe. Ich bin sehr froh, meine Nische gefunden zu haben.
Welche Botschaft möchtest du Kindern mit deinen Songs mitgeben?
Die wohl wichtigste Message ist: "Mach dein Ding. Finde raus, was du gut findest!" Das Thema habe ich in meinem Lied "Supergirl" verarbeitet. Inhaltlich spricht diese Botschaft wohl eher Jugendliche an. Kinder sind eh noch so sehr bei sich, die brauchen das noch nicht. Für sie ist mein wichtigstes Motto: "Mitsingen. Mitmachen. Mitdenken". Und auch, dass wir aufstehen, zum Beispiel gegen Mobbing.
Im folgenden Video hört und seht ihr den Song:
Was ist dein eigenes Lieblingslied von dir?
"Ich hab die Schnauze voll von Rosa!" – Ich mach jetzt, was ich will. Dieser Song ist mein Aushängeschild. Es geht darum, dass ich Prinzessin Lillifee getroffen habe und sie keinen Bock mehr auf Rosa und still und lieb sein hat.
Welches Musik-Genre bedienst du?
Das ist das Tolle an Kindermusik: Man muss sich da nicht festlegen. Ich mache alles von Rock über Folk, Swing und Samba bis hin zu Reggae. Es gibt eine unheimliche Vielfalt, und so betreiben meine Band und ich gleich musikalische Bildung für die Kids.
Was zeichnet deine Musik und deine Konzerte aus?
Ich möchte eine Verbindung schaffen. Ich gehe über die Grenze der Bühne hinaus und stelle in meiner Musik auch Fragen, über die man ins Gespräch kommt. Ich bin nicht nur ein Vorbild für die Kinder – sie sind auch Vorbild für mich. Der Kontakt ist mir ganz wichtig, dafür ist die Musik das Vehikel.
Wie hältst du dein inneres Kind lebendig?
Das hat viel mit Humor zu tun. Alles nicht so ernst zu nehmen, nicht so streng zu sein. Ich sehe mich auf Augenhöhe mit den Kindern. Wir haben es mit PhilosophInnen, KünstlerInnen und TräumerInnen zu tun. Vieles wird einfacher, wenn man versucht, von oben auf die Situation zu schauen.
Was ist gerade dein Lieblingsprojekt?
Generell spiele ich wahnsinnig gerne mit der Kapelle der guten Hoffnung zusammen und gebe Konzerte. Wir sind so eingespielt und es macht so Spaß, Rock 'n' Roll auf die Bühne zu bringen.
Ich liebe auch das Projekt "Klassik rockt Kinder". In diesem Musikspektakel für die ganze Familie verbinden wir Rock mit Klassik und Pop mit Oper. Mit einem ganzen Orchester machen wir Kindermusik. Auch das sprengt wieder die Grenzen, das ist super.
Die Schullieder machen ebenfalls immer viel Spaß.
Was ist ein Schullied? Erzähl uns mehr darüber.
Ich gehe eine Woche zum Kennenlernen und Singen an eine Schule. Manchmal gibt es auch eine Schreibwerkstatt. Im Nachgang mache ich aus dem, was ich – auch feinstofflich und von den Vibrations her – wahrnehme, ein Lied, das genau auf die Schule abgestimmt ist und schicke der Schule den Entwurf zu. Es geht darum, wo die Schule hin will, was ihnen wichtig ist. Dann können wir noch Anpassungen und Veränderungen vornehmen. In einer zweiten Projektwoche studieren wir das Schullied dann gemeinsam ein und führen es auch gemeinsam mit meiner Band auf – oft mit einer Choreografie und Instrumenten, einmal wurde es sogar gebärdet. Der Prozess dieser Entwicklung bewegt total viel in der Schulgemeinschaft. Und natürlich hat die Schule dann ihren eigenen Song, der oft noch jahrelang gesungen wird.
Gibst du uns ein Beispiel für eine Songzeile aus einem Schullied?
Der Refrain eines Liedes, das ich für die Marianne-Buggenhagen-Schule geschrieben habe, lautet: "Wenn du reinkommst, geht das Licht an. Und es weht ein warmer Wind. Denn du warst vom ersten Tag an ein ganz besonderes Kind."
Mehr über Suli Puschban und ihre Konzertermine findet ihr auf ihrer Website sulipuschban.com