
Was macht dir an "The Voice Kids" Spaß?
Das Schönste ist, dass man hier immer wieder so krass überrascht wird von unglaublichen Talenten, die auf der Bühne stehen. Wirklich, mich haut das jedes Mal aufs Neue vom Hocker, wenn die Kids anfangen zu singen.
Hast du manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn du den Buzzer nicht drückst und die Kinder, die rausfliegen, dann ganz traurig sind?
Ja, ich habe jedes Mal ein total schlechtes Gewissen, weil einfach alle, die es in die Sendung schaffen, toll sind! Wir unterscheiden hier ja nicht zwischen gut und schlecht – sondern zwischen supergut und supersupersupergut. Deshalb ist es echt immer eine schwere Entscheidung, ob man drückt oder nicht.
Wen von den anderen Coaches magst du am liebsten?
Gar keinen! Die sind ja Konkurrenten (lacht). Nee, im Ernst: Wir mögen uns alle sehr gerne. Mit den Fantas gehe ich gleich Mittagessen, die sind echt cool. Die haben einfach so viel Berufserfahrung, zu denen schaue ich richtig auf, sehe sie als so eine Art Mentoren.
Was machst du hier hinter der Bühne in den Pausen am liebsten?
Essen! Wir drehen immer ungefähr vier Stunden, haben dann eine Stunde frei und drehen dann nochmal vier Stunden. Manchmal lege ich mich auch hin und denke, jetzt mach ich mal kurz einen Powernap und penne zwei Minuten. Und dann werde ich 'ne Stunde später geweckt ... Wie in der Schule damals (lacht).
Was war denn früher, als du noch in der Schule warst, dein Hobby?
Oh, das Schönste war für mich: draußen sein. Ich habe in einem kleinen Dorf an der Ostsee gewohnt und es geliebt, im Wald mit meinen Freunden Verstecken oder Fangen zu spielen und Baumhäuser zu bauen.
Hast du ein Instrument gespielt oder im Chor gesungen?
Ich habe mir früher immer ein Instrument gewünscht – dann habe ich zu Weihnachten eine Blockflöte bekommen. Das fand ich richtig kacke, war total enttäuscht! Denn damals habe ich schon gemerkt, dass ich singen wollte. Und das ging beim Flötespielen nun mal nicht. Ich habe dann ein paar Lieder gelernt, hatte aber schnell keine Lust mehr. Als ich 17 war, habe ich mir selber Gitarrespielen beigebracht.
Und welchen Sport hast du gemacht?
Ach, ich habe total viel ausprobiert! In der Schule habe ich eigentlich jede AG mitgenommen, ansonsten habe ich Fußball gespielt und bin gern Fahrrad und Skateboard gefahren. Außerdem habe ich mit sechs Jahren mit Kampfsport angefangen: Erst habe ich Taekwondo gemacht, dann Judo, später Kickboxen, Thaiboxen und MMA.
Machst du das immer noch?
Ja, ab und zu. Aber wenn ich auf Tour bin, ist das schwierig – dann wechsele ich ja fast jeden Tag die Stadt, da kann ich leider nicht zweimal die Woche beim Vereinssport sein. Deshalb gehe ich jetzt immer nur Laufen, um mich ein bisschen fit zu halten. Und die zwei Stunden auf der Bühne sind auch Sport, danach bin ich immer klitschnass geschwitzt.
Und was machst du sonst so am liebsten, wenn du nicht auf der Bühne bist?
Ich mache natürlich superviel, was irgendwie mit Musik zu tun hat: Songs schreiben, Fernsehsendungen drehen, für Shows trainieren ... Ansonsten bin ich gern mit meinen Freunden zusammen und ich fahre viel Motorrad und Auto und schraube auch daran gern rum.
Was hast du denn für ein Auto?
Ehrlich gesagt habe ich nicht nur eins – sondern zwölf. Das ist eins meiner großen Hobbys, ich fahre einfach wirklich viel Auto. Wenn ich auf Tour bin, nehme ich nie den Tourbus, sondern fahre alles selbst, insgesamt komme ich auf 100.000 Kilometer im Jahr. Deshalb wechsele ich da ab. Es sind aber fast nur alte Autos!

Und welches ist dein liebstes?
Ein Lincoln Continental Mark III von 1971, das ist so ein ganz langer, cooler Ami-Schlitten.
Bist du auch in ein Mädchen verliebt oder nur in deine Autos?
Ja, bin ich!
In wen denn?
Sie ist eine ganz normale Person, nicht berühmt. Ich habe da eine nicht so schöne Erfahrung in der Beziehung davor gemacht: Da waren ganz viele Fans sauer und haben meine Freundin beleidigt und so – und deshalb halte ich meine aktuelle Freundin jetzt raus aus der Öffentlichkeit, um sie zu schützen. Aber ihr habt schon Recht, auch in meine Autos bin ich verliebt und zum Glück noch in ganz viele andere Dinge: in meinen Beruf zum Beispiel! Und gestern in meine Großeltern: Meine Oma ist 80 geworden und wir haben via Face-Time telefoniert, weil sie gerade mit meinem Opa im Urlaub ist. In solchen Situationen bin ich immer ganz stolz, dass die das können! Und meine Mama, die ist natürlich auch toll!
Was ist denn so toll an deiner Mama?
Oh, wo soll ich da anfangen (lacht)? Ich bin ohne meinen Papa groß geworden, habe ihn nie kennengelernt. Meine Mutter war alleinerziehend, und ich finde es faszinierend, wie sie das gemacht hat, alles immer alleine hinzukriegen. Ich bewundere sie echt dafür. Meine Mama hat mich immer unterstützt. Sie zählte nie zu den Elternteilen, die gesagt haben: "Mach eine Ausbildung oder ein Studium!". Stattdessen hat sie mir geraten, das zu machen, was mir Spaß macht. Und das hat sie mir auch selbst vorgelebt: Sie hat ihre Jobs immer nur so lange gemacht, wie sie sich wohl gefühlt hat. Sie ist konsequent ihrem Herzen gefolgt: Wenn sie kein gutes Gefühl mehr hatte, hat sie sofort gekündigt und etwas Neues angefangen. Und das konnte ich ganz gut von ihr abkupfern.
Wie oft seht ihr euch?
Total oft! Sie arbeitet bei mir, schon seit Jahren. Irgendwann haben wir nur noch über Beruf und Arbeit gesprochen und gar nicht mehr über Mama-Sohn-Themen, also haben wir das für ein Jahr beendet. Aber jetzt ist sie wieder da und wir kriegen den Spagat gut hin. Also das Mama und Kind sein und auch die Chef- und-Angestellte-Beziehung. Eigentlich ist das nämlich auch cool, wenn man als Kind dann mal der Boss sein kann!
Du hast auch noch eine kleine Schwester, oder?
Ja, die kam zur Welt, als ich schon 11 war, sie ist jetzt fast 20. Wir verstehen uns super, aber es ist komisch: Eigentlich war sie immer die Kleine und jetzt geht sie auf einmal feiern, hat einen Freund und so, das finde ich natürlich nicht so gut (lacht).
Gibt es etwas, das du auf deinen Reisen oder wenn du auf Tour gehst immer dabei hast?
Ich reise echt mit ganz ganz wenig Gepäck, es ist eigentlich ein Wunder, dass ich hier heute überhaupt einen Koffer dabei habe. Das ist nur, weil wir verschiedene Outfits bei "The Voice Kids" brauchen. Sonst bin ich eigentlich immer nur mit einem Rucksack unterwegs, egal ob ich vier Monate auf Tour bin oder drei Wochen im Urlaub. Da passt alles rein, was ich brauche. Am wichtigsten sind mir meine In-Ear-Kopfhörer, die auf meine Ohren angepasst sind, die muss ich immer dabei haben, weil sonst bin ich auf der Bühne aufgeschmissen und höre gar nichts.
Wie viele Nachrichten bekommst du täglich von deinen Fans?
Also meine Handynummer haben nur meine Freunde, da sind es nicht so viele. Bei Instagram & Co. sind es hunderte bis tausende am Tag.
Kannst du die alle beantworten?
Nein, da wäre ich den ganzen Tag mit beschäftigt. Es gibt auch keinen, der das für mich macht – ich bin der einzige, der das Passwort hat. Aber es gibt eine Kontakt-Mailadresse, die ernsten Anfragen werden natürlich bearbeitet.
In "Ich kann es kaum erwarten" singst du ja davon, wie gerne du Papa sein möchtest. Stimmt das?
Ja! Das ist für mich der Sinn des Lebens: Papa zu werden und eine Familie zu gründen. Ich bin ja so konservativ aufgewachsen im Dorf – mit den Großeltern, die einen Garten haben und noch Händchen haltend einkaufen gehen, dann haut mein Opa meiner Oma manchmal so liebevoll auf den Hintern, wenn die in der Obstabteilung stehen ... Und ich finde das so schön: Die sind über 50 Jahre verheiratet, das würde ich auch gern erreichen. Das große Ziel ist: Familie, Garten, Kinder, Enkel.
Kannst du uns zum Schluss noch etwas verraten, das du noch nie in einem Interview verraten hast?
Puh, ich erzähle immer viel: Sogar, dass ich Laktoseintoleranz habe, ich kann nicht gut Milchprodukte essen, dann gibt's trotzdem ganz viel Schokolade und ich muss hier in den Pausen immer heimlich pupsen. Aber wartet mal: Das mit den zwölf Autos, das hab ich noch nie erzählt, glaube ich ...
"The Voice Kids": So läuft die Show

Am 15. März startet die zwölfte Staffel von "The Voice Kids" bei Joyn, am 22. März bei Sat.1. Wie schon in den letzten beiden Staffeln sind neben Wincent Weiss auch wieder Lena Meyer-Landrut, Alvaro Soler sowie Michi Beck und Smudo als Coaches dabei. Auch die Regeln sind geblieben: In den Blind Auditions müssen die Teilnehmer (zwischen 7 und 15 Jahren) die Coaches ausschließlich mit ihrem Gesang überzeugen, denn die Jury sitzt mit dem Rücken zur Bühne, sieht die Kandidaten nicht. Drückt ein Coach den Buzzer, dreht sich der Stuhl um – das ist das Signal für: Ich will dich in meinem Team, lass mich dein Mentor sein! Drücken mehrere, darf das Kind entscheiden. In der letzten Folge stimmt das TV-Publikum zu Hause via Voting ab, wer gewinnt.