
Was klar ist: Während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten. Was (vielen) weniger klar ist: Was genau denn nun alles verboten ist – auch ein Döner? Dieser ist ja schließlich unter anderem auch mit Grünem gefüllt. Doch können die Zutaten negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben? Wir haben bei unserer Ernährungsexpertin Misava Macamo nachgehakt.
- Döner in der Schwangerschaft – ein Überblick
- Das sind die typischen Döner-Zutaten
- Ist ein Döner in der Schwangerschaft grundsätzlich tabu?
- Sind die Soßen im Döner für Schwangere gefährlich?
- Der Döner geizt nicht mit Kalorien
- Fleisch in der Schwangerschaft
- Döner – eine salzige Angelegenheit
- Ist der Salat im Döner in der Schwangerschaft ein Problem?
- Wichtig: Hygienevorschriften einhalten
- Welche "gesunden" Alternativen für Döner gibt es in der Schwangerschaft?
- Expertentipp: Döner in der Schwangerschaft lieber selber machen
Döner in der Schwangerschaft – ein Überblick
Im Prinzip spricht nichts dagegen, ab und zu einen Döner in der Schwangerschaft zu essen. Achtet aber lieber darauf, dass das Fleisch gut durchgegart ist und der Dönerladen hygienisch arbeitet. Wählt eine Soße ohne Ei (keine Mayonnaise) und achtet darauf, dass das Gemüse frisch und gut gewaschen ist. Eine gute Alternative stellt ein Veggie-Döner dar! Oder ihr bereitet ihn euch gleich selbst zu. "Der perfekte Döner enthält: gut durchgegartes, fettarmes Fleisch oder Falafel mit viel frischem Gemüse und einer selbst gemachten Soße mit reichlich gesunden Fetten", rät Ernährungsexpertin Misava Macamo.
Das sind die typischen Döner-Zutaten
Ein klassischer Döner besteht hauptsächlich aus Fleisch. In der Regel handelt es sich um Hähnchen oder Rind. Manchmal steht auch Kalbfleisch zu Auswahl. Das Döner-Fleisch wird zuvor mariniert und anschließend am Spieß rundherum gegrillt. Dieses wird dann für jeden Imbiss-Kunden "frisch" abgeschabt und zusammen mit Gemüse, Salat und Soße in ein aufgeschnittenes Fladenbrot gegeben.
Hier noch mal ein detaillierter Überblick:
- Fleisch: Lamm-, Rinder-, Kalb- oder Hühnerfleisch
- Brot: gegrilltes Fladenbrot oder Pitabrot (aus hellem Mehl)
- Salat: frisches Gemüse, wie zum Beispiel Gurke, Tomate, Salat, Kraut, Zwiebeln
- Soße: verschiedene Soßen, zum Beispiel mit Joghurt oder auch Chili
- Beilagen: möglich sind zusätzlich etwa Pommes Frites oder Reis
Ist ein Döner in der Schwangerschaft grundsätzlich tabu?
Generell gilt laut Expertin Misava Macamo (für Kinder und in der Schwangerschaft): "Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollten nur Restaurants oder 'Döner-Buden' des Vertrauens aufgesucht werden, denn: Das Fleisch kann bei nicht sachgemäßer Zubereitung gefährliche Keime oder Salmonellen enthalten."
Sind die Soßen im Döner für Schwangere gefährlich?
Die Soßen im Döner können natürlich unterschiedlich gewählt werden. Beliebt sind zum Beispiel Knoblauchsoße und Joghurtdressing, aber auch scharfe Soßen schmecken gut im Döner. "Bei Soßen sollte immer nachgefragt werden, ob rohes Ei enthalten ist und bei Soßen mit Joghurt oder Milch, ob diese durchweg gekühlt wurde (oder frisch zubereitet)", sagt die Ernährungsexpertin. Rohe Eier oder mayonnaisebasierte Soßen können Salmonellen enthalten. Bei vielen Dönerläden kommen allerdings industriell hergestellte Soßen zum Einsatz. Diese sind in der Regel pasteurisiert und damit unbedenklich.
Der Döner geizt nicht mit Kalorien
"Neben dem Fladen oder Pitabrot ist normalerweise keine weitere Beilage notwendig", sagt Macamo. "Denn auch so gilt Döner bereits als eher kalorienreich." Deshalb lieber nur ab und zu in der Schwangerschaft genießen. Mit rund 700 Kalorien ist der Döner absolut kein leichtes Essen.
Fleisch in der Schwangerschaft
Das Thema mit dem Fleisch kennen Schwangere ja schon. Beim Verzehr von Fleisch in der Schwangerschaft sind einige Dinge zu beachten. Denn rohes oder unzureichend gegartes Fleisch kann Bakterien wie Salmonellen enthalten, die für das ungeborene Kind gefährlich werden können. Es ist überaus wichtig, dass das Fleisch gut durchgegart ist. Achtet also darauf und fragt im Zweifel nach. Beim Döner wird das Fleisch in der Regel auf dem Grill gebraten, sodass die Gefahr von Bakterien minimiert wird.
Döner – eine salzige Angelegenheit
Ein weiterer Punkt, warum Döner in der Schwangerschaft nur in Maßen verzehrt werden sollte: "Wie jedes Fast Food enthält er einiges an Salz, was generell – nicht nur während einer Schwangerschaft oder bei Kindern – im Auge behalten werden sollte."
Ist der Salat im Döner in der Schwangerschaft ein Problem?
Der im Döner enthaltene Salat ist zwar eine gute Quelle für Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Ja, Gemüse wie Tomaten, Krautsalat und Gurken sind gesund und können im Prinzip bedenkenlos in der Schwangerschaft gegessen werden. Jedoch solltet ihr darauf achten, dass das Gemüse frisch und wirklich gut gewaschen ist, um mögliche Keime zu vermeiden. Rohes Gemüse kann mit Bakterien wie Listerien oder Toxoplasmose-Erregern kontaminiert sein kann. Diese Infektionen können für Schwangere und ihr ungeborenes Baby gefährlich sein. Generell wird Schwangeren geraten, auf ungewaschenes Obst und Gemüse sowie auf abgepackte Salate zu verzichten.
Wichtig: Hygienevorschriften einhalten
Wenn ihr den Imbiss betretet, solltet ihr euch alles genau anschauen. Werden die Hygienevorschriften eingehalten? Sieht alles sauber und frisch aus? Denn wenn nicht, können sich auf den Döner-Zutaten schnell Erreger und Keime ansammeln und vermehren – und die können euch und eurem Baby schaden.
Achtet also darauf, ob das Fleisch frisch ist und fragt im Zweifel nach, wie lange es schon am Spieß hängt (bitte nicht zu lange). Ebenso sollte das Gemüse frisch und gewaschen sein. Wenn ihr euch unsicher seid, ob die Döner-Bude viel Wert auf Hygiene legt, ist es wohl besser, auf den Verzehr von Döner während der Schwangerschaft zu verzichten.
Welche "gesunden" Alternativen für Döner gibt es in der Schwangerschaft?
"Bei der Fleischauswahl lieber zu Hühnchen greifen, da es weniger Fett enthält als Lamm oder Rind. Wichtig: Es muss gut durchgegart sein!", warnt Misava Macamo.
Und wie wäre es vegetarisch? Mittlerweile gibt es auch vegetarische Döner, die dann nur mit Gemüse, Falafel oder Feta/Käse gefüllt sind. "Auch dieser Döner enthält einiges an Kalorien, aber greift man beispielsweise zu Falafel ist es definitiv eine gesündere Proteinquelle."
Eine Möglichkeit wäre es auch, anstelle des Fladenbrotes als Beilage einen leckeren (Natur-)reis zu wählen. "Darin stecken mehr Ballaststoffe und der Reis hält demzufolge länger satt", sagt die Expertin.
Expertentipp: Döner in der Schwangerschaft lieber selber machen
"Die beste Kontrolle hat man natürlich beim selbst gemachten Döner, denn oftmals stecken auch in der Soße einige unerwünschte Stoffe (viel Energie, ungesunde Fette, Zucker, viel Salz). Beim selbst gemachten Döner lässt es sich wunderbar selbst beeinflussen, wie viel wovon enthalten ist.
Misava Macamo ist Diätassistentin und Buchautorin.
Mehr über sie erfahrt ihr hier: einacircle.com
Foto: Angelina Hubner