Neue Erkenntnisse

Selbstbefriedigung hilft gegen fiese Periodenschmerzen – diese Studie beweist es!

Wer hätte es gedacht: Frauen, die selbst Hand anlegen, können so ihre Periodenschmerzen reduzieren. Klingt nach einem Plan, der mehr Spaß bringt als Schmerztabletten zu schlucken, oder?

Eine junge Frau liegt im Bett und legt sich lachend die Haare über die Augen.© iStock/kamisoka
Masturbation kann Frauen mit starken Periodenschmerzen mehr als nur zum Höhepunkt bringen. 

Unterleibsschmerzen, Krämpfe, Kopfweh, Übelkeit, Brustspannen und dann sind da auch noch diese unerträglichen Stimmungsschwankungen: Monat für Monat müssen wir Frauen uns mit den fiesen Begleiterscheinungen unserer Menstruation auseinandersetzen. Viele Frauen nehmen bei zu starken Schmerzen Tabletten ein, schwören auf Wärmflaschen oder trinken Tee. Doch wisst ihr, was noch bei PMS (prämenstruelles Syndrom) helfen kann? Selbstbefriedigung! Das belegt jetzt eine spezielle Studie.

Studie zeigt: Masturbation kann Regelschmerzen reduzieren

Die Hersteller "Womanizer" (Sextoys) und "Lunette" (Frauenhygieneartikel wie Menstruationstassen) haben es sich 2020 mit der weltweiten, klinischen "Mestruations-Studie" zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, ob Selbstbefriedigung sich tatsächlich positiv auf unser Schmerzempfinden und Wohlbefinden während der Periode auswirken kann. Das Ergebnis beweist: Masturbation hilft gegen Periodenschmerzen und andere Symptome. 

So lief die Selbstbefriedigungs-Studie ab

Rund 500 Frauen haben über einen Zeitraum von fünf Monaten teilgenommen – aus den unterschiedlichsten Ländern unserer Welt, von Kanada über Deutschland bis hin nach Asien und Australien. Als Basisinformation dienten ihre aktuellen Periodenschmerzen. Innerhalb der dreimonatigen Testphase sollten die Damen auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichten und anstelle dessen masturbieren. Monatlich erfolgte eine Dokumentation ihrer derzeitigen Periodenschmerzen. Nach den drei Monaten nahmen sie wieder ihre alten Gewohnheiten auf, also griffen auch wieder zu Tablette oder Wärmflasche. Einen weiteren Monat später erfolgte eine erneute Befragung der Teilnehmerinnen, um festzustellen, ob sich die Selbstbefriedigung langfristig auf ihre Schmerzen ausgewirkt hat.

Die Studienergebnisse sind zum Staunen

Und JA, das hat sie: Masturbation konnte ihr Schmerzlevel während (nur) drei Monaten um 1,3 Punkte senken. Doch auch andere Symptome konnten positiv beeinflusst werden. Zum Beispiel Krämpfe, Blähbauch, Schmerzen in den Brüsten, im Unterleib oder im unteren Rücken konnten sich durch das Experiment deutlich verbessern. Und auch ihre innere Unruhe konnten Teilnehmerinnen durch Selbstbefriedigung in den Griff bekommen.

Für mehr innere Ausgeglichenheit und Entspannung

Ja, regelmäßige Selbstbefriedigung kann die innere Ausgeglichenheit immens steigern. Schließlich führt so ein Orgasmus doch unweigerlich dazu, dass wir uns entspannen. Und auch, dass durch den Self-Care-Spaß Stoffwechsel und Durchblutung angeregt sowie die Muskeln besser durchblutet werden, führt unweigerlich zu einem besseren Wohlbefinden.

Warum genau kann Selbstbefriedigung bei Periodenschmerzen helfen?

Hier lautet die Antwort (wie bei vielen anderen Thematiken): wegen der Hormone. Denn während und nach dem Höhepunkt kommt es zur Ausschüttung der Hormone Endorphine, Oxytocin und Dopamin. Und diese wirken sich positiv auf unseren Körper aus: 

  • Endorphine: Wirken Prostaglandinen (den Schmerzboten) entgegen und nehmen Einfluss auf unsere Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung
  • Oxytocin: Führt zur Reduzierung des Stresshormons Cortisol und fördert damit unser Entspannungslevel und unterstützt die Schmerzlinderung
  • Dopamin: Sorgt für große Glücksgefühle und riesige Euphorie

Expertin Dr. Naomi Sutton, NHS-Beraterin für sexuelle Gesundheit, sagt dazu: "Bei der Betrachtung spezifischer PMS-Symptome zeigt sich, dass regelmäßige
Masturbation vor allem die Häufigkeit körperlicher Symptome wie Krämpfe,
Durchfall, Brust-, Rücken- und Innenschenkelschmerzen sowie ein aufgeblähter
Bauch senken kann. Auch geistige Unruhe lässt sich reduzieren – etwa Reizbarkeit, Unruhe und Ungeduld."

Eine Studie, die gleich zwei Tabuthemen bricht

"Ich war schon immer ein großer Befürworter der Selbstbefriedigung als Teil
einer gesunden Selbstfürsorge-Routine", sagt Dr. Christopher Ryan Jones,  klinischer Psychologe und Sexualtherapeut. In einer Welt, in der Masturbation immer noch mit Scham assoziiert wird, sei es überaus wichtig gewesen, die vielen Vorteile der Selbstbefriedigung hervorzuheben. "Mit dieser Studie konnten wir empirisch nachweisen, dass regelmäßige Masturbation eine wirksame Methode zur Behandlung von Menstruationsschmerzen ist. Diese Ergebnisse sind von großer Bedeutung für Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden. Und für Ärzte, die ihre Patienten über den gesundheitlichen Nutzen der Masturbation aufklären wollen."

Was soll's: Ausprobieren kostet nichts!

Wenn ihr euch also im akuten Schmerztunnel befindet oder ihr bereits ahnt, dass es bald losgeht, dann schadet es doch nichts, es mal mit Selbstbefriedigung zu versuchen. Vielleicht wird sie ja zu eurem Mittel der Wahl gegen PMS-Schmerzen. Und der nette Nebeneffekt ist doch auch nicht zu verachten …

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