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Zum Kindersitzkauf braucht es Dreierlei: Den kleinen Passagier, das Fahrzeug und eine qualifizierte Beratung. Ohne die geht es nämlich nicht. Denn die richtige Montage des Sitzes entscheidet über die Sicherheit bei einem Unfall. Laut des schwedischen Kindersitzportals carseat.se fahren bis zu 80 Prozent aller Eltern mit unsachgemäß montierten Kindersitzen. Gründliche Beratungen (am besten inklusive Einbauprobe) gibt es entweder im Fachhandel, bei Automobilclubs oder unabhängigen Dienstleistern wie der Kreisverkehrswacht. Besonders wichtig ist, dass Eltern wissen, wie der Fahrzeuggurt korrekt um den Sitz geführt wird. Zur Info: In Modellen mit Erstzulassung vor 2006 gehörte das heute gängige Isofix-System zur Befestigung des Kindersitzes noch nicht zum Standard. Etwa 60% aller modernen Autos sind mit Isofix ausgestattet.
Kindersitz gebraucht kaufen?
Vorsicht ist bei gebrauchten Autokindersitzen geboten: Wenn sie das orangefarbene Siegel mit der Prüfnorm ECE 44/02 oder 44/01 tragen – Hände weg! Sie erfüllen nicht mehr die erforderlichen Sicherheitsstandards und sind seit April 2008 verboten. Erlaubt sind nur noch Rückhaltesysteme mit der Prüfnorm ECE R 44/03 und ECE R 44/04. Und natürlich Kindersitze der aktuellsten Norm nach i-Size (UN ECE Reg. 129).
Gleiches gilt für Sitze mit sichtbaren Materialschäden. Risse, Verformungen etc. stammen möglicherweise von einem Unfall und sind ein Grund, den Kindersitz zu entsorgen. Tipp: Am besten nur gebrauchte Sitze kaufen, deren Herkunft bekannt ist – und die vollständig sind (Bedienungsanleitung!).
Wichtig vorm Kindersitzkauf: Welcher Kindersitz passt in welches Auto?
Fast alle Sitzhersteller bieten auf ihrer Webseite eine Fahrzeugtypenliste an. Daraus geht hervor, welche Sitze für welches Auto bzw. welches Modell geeignet sind – und auf welchen Plätzen sie montiert werden können. Bei vielen Autos ist der Mittelplatz schmaler als die äußeren Sitzplätze. Das kann zu Problemen beim korrekten Anschnallen führen, erst recht, wenn in der zweiten Reihe drei Kindersitze mitreisen sollen.
Das ist wichtig beim Kindersitz-Kauf
- Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können z. B. lange Gurtschlossbefestigungen bewirken, dass sich Kindersitze nicht stabil und damit sicher anschnallen lassen.
- Um den Sitz bei einem Unfall optimal zurückzuhalten, sollten die Gurte möglichst geradlinig liegen und keine Falten werfen.
- Vor allem bei Babyschalen muss geprüft werden, ob die Gurtlänge im Fahrzeug ausreicht, um den Sitz sicher anschnallen zu können. Ist der Gurt zu kurz für eine herkömmliche Babyschale, lässt sich eventuell eine Schale mit separater Basis montieren.
- Bei Sitzerhöhungen mit Rückenstütze kommt es teilweise vor, dass sich der Gurt nicht mehr selbstständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vorne beugt. Ist dies der Fall, solltet ihr einen anderen Kinder- sitz ausprobieren, bei dem die Position der Schultergurtführung besser zur Gurtgeometrie des Autos passt.
- Kindersitzmodelle mit Stützfuß können nicht in allen Autos montiert werden.
- Zweigeteilte Kindersitze (Sitzschale + Isofix-Station) sind aufgrund des geringeren Gewichts und der kleineren Abmessungen oft etwas leichter einzubauen, können aber meist nicht zur Seite gedreht werden, um kleinere Kindern einfach und schnell hineinzuheben. Je nach Fahrzeug und Nutzung kann also ein einteiliger drehbarer oder ein zweiteiliger Sitz besser geeignet sein.
- Das Handbuch des Fahrzeuges enthält Hinweise und Vorgaben, welche Kindersitze wie verwendet werden dürfen.
- Nach dem Kauf solltet ihr euch mit der Handhabung des Sitzes vertraut machen. Der richtige Einbau ist wichtig, damit der Sitz das Kind im Falle eines Unfalls bestmöglich schützen kann. Besonders ist darauf zu achten, dass die Gurte straff angezogen werden. Jacken sollten unter dem Beckengurt herausgezogen werden, sodass der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt. Außerdem müssen Gurte und Rückenstütze regelmäßig an die aktuelle Größe des Kindes angepasst werden.