
Sobald ihr schwanger seid, eröffnet sich euch eine neue Welt. Einen Platz für den Neuankömmling vorzubereiten bringt viel Spaß und gehört zum Nestbau einfach dazu. Denn ja, es gibt nichts Schöneres als fürs Baby zu shoppen. Bevor Kleinkram wie Kuscheltiere, Mobile und Nachtlicht einziehen, überlegt euch die großen Linien: Welche Farben soll das Zimmer haben? Was muss sein (Bett, Wickelkommode, Schrank), welche Extrawünsche wären nett (Stillsessel, Tagesbett für Gäste oder Mama und Papa)? Lassen sich die Möbel umbauen?
Dabei dürft ihr die Sache entspannt angehen. Es muss nicht alles pünktlich zur Geburt fertig sein. Anfangs ist der Raum sowieso mehr für euch als für das Baby, und das ist auch völlig in Ordnung.
Schlummerplatz
Wer einen Großteil des Tages verschläft, für den ist das Bett ein wichtiger Platz. Aber welches ist das Richtige? Ein Bett im eigenen Zimmer, ein Beistellbett oder sogar das Bett von Papa und Mama? Von letzterem raten Experten ab, denn Babys können durch den Körperkontakt leicht überhitzen – ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Zum Kuscheln dürft ihr das Baby aber schon mal ins Bett holen.
Sicherer als im Elternbett und trotzdem ganz nah an den Großen schlum-mert ein Baby in einem Beistellbett. Es hat einen geschützten Raum für sich, kann freier atmen und die Körpertemperatur besser regulieren. Trotzdem fühlt es sich nicht allein und es ist sofort jemand zur Stelle, wenn etwas zwickt oder der Magen knurrt.
Das Beistellbett ist an einer Seite offen und wird direkt an der Längsseite eures Bettes montiert. Spätestens, wenn dem Baby zum Kopf- und Fußende hin weniger als zehn Zentimeter Platz blei-ben, wird es Zeit für ein größeres Modell. Dann ist es natürlich prima, wenn sich das Beistellbett in ein kleines Babybett oder eine Sitzbank umbauen lässt.
Praktisch ist auch ein Stubenwagen (oder eine Wiege auf Rädern). Nachts ist Baby darin dicht bei euch, tagsüber wandert es mit in die Küche und ins Wohnzimmer. So hübsch Wiege und Stubenwagen aber auch sind, langlebig sind sie nicht: Nach etwa einem halben Jahr ist das Baby herausgewachsen.
Das Bett muss mitwachsen
Das erste Babybett ist eine kleine Investition, aber die meisten Modelle lassen sich umbauen und mehrere Jahre nutzen. Manche sind mit Rollen ausgestattet, damit die ganz Kleinen von Zimmer zu Zimmer mitwandern können. Später wird mit herausnehmbaren Stäben und höhenverstellbarem Lattenrost ein feststehendes Kinderbett daraus. Stellt es in Fensternähe auf, aber nicht direkt davor – hier kann es zugig, zu hell oder zu laut sein.
In den ersten Monaten liegt der Rost auf der höchsten Position. So ist die Matratze weiter oben, und ihr schont euren Rücken, wenn ihr Baby ins Bett legt. Später, wenn euer Kind sitzen kann und herausklettern könnte, wird der Lattenrost abgesenkt.
Wichtig für die Sicherheit ist der richtige Abstand zwischen den Gitterstäben: Er sollte zwischen 4,5 und 6,5 Zentimeter betragen. Gut, wenn sich zwei Stäbe als Schlupfsprossen herausnehmen lassen, dann kann das Kind später selbst ein- und aussteigen.
Die richtige Matratze
Bei der Matratze gilt: lieber etwas zu hart als zu weich. Drückt ihr leicht darauf, sollte sie etwa zwei Zentimeter einsinken. Dauerhafte Mulden dürfen sich nicht bilden. Sie sollte genau ins Bett passen, der Abstand zum Bettgestell sollte höchstens zwei bis drei Zentimeter betragen. Ist sie an den Rändern härter (Trittkante), erleichtert das den Ein- und Ausstieg. Atmungsaktives Material verhindert, dass sich die Wärme staut. Gut, wenn die Bezüge bei 60 Grad waschbar sind.
Tuch oder Trage?
Weil Babys am besten nah an Mama und Papa gekuschelt zur Ruhe kommen, darf eine Babytrage auf eurer Anschaffungsliste nicht fehlen. Nicht selten kommt sie auch in der Wohnung zum Einsatz. Dann habt ihr beide Hände frei, während euer Kleines friedlich schlummert. Ihr habt die Wahl zwischen einem Tragetuch oder einem Tragesitz.
Ein Tuch passt sich optimal an euch und euer Kind an, dafür müsst ihr es aber jedes Mal aufs Neue knoten. Wer das vermeiden will, verwendet eine Babytrage. Bei der Vollschnallen-Trage (Full Buckle) sind Hüftgurt und Schulterträger mit Schnallen oder Klettverschluss versehen, sodass sich die Trage wie ein Rucksack anlegen lässt. Ein Stück flexibler ist die Halbschnallen-Trage (Half Buckle), eine Kombination aus Vollschnallen-Trage und Tragetuch. Hier werden die Schulterträger jedesmal neu gebunden und so an die Größe eures Kindes angepasst.
Die Wickelstation
Sechs- bis zehnmal täglich benötigt ein Baby eine frische Windel. Ein Wickeltisch ist deswegen eines der Dinge, die ihr für ein Baby braucht. Achtet auf eine große Liegefläche, hohe Seitenschutzwände und die Höhe. Ihr solltet bequem stehen können. Wer eine passende Kommode hat, kann auch einen Wickeltischaufsatz kaufen. Kommode und Aufsatz sollten dann fest miteinander verbunden sein.
Auch Wickelkommoden lassen sich lange Zeit nutzen und umrüsten: Lässt sich der Aufsatz abnehmen, wird später ein Sideboard oder ein Regal draus. Die Schubladen eignen sich hervorragend, um Dinge wie Windeln oder Kleidung zu verstauen.
Der Schrank muss groß genug sein
Weiteren Stauraum bringt ein Kleiderschrank. Sucht ein schlichtes Modell aus, an dem ihr lange Freude habt. Und lieber klotzen statt kleckern: Wählt den Schrank lieber von Anfang an eine Nummer größer, mindestens 1,40 Meter (besser 1,60 Meter) breit und 0,60 Meter tief. Praktisch sind auch erweiterbare Schrankserien, die mitwachsen.
Der Schrank muss standfest und kippsicher sein. Stellt ihn am besten von Anfang an so auf, dass er stehenbleiben kann, auch wenn sich das Zimmer verändert. Gedämpfte Schranktüren und Schubladen (Stichwort Soft-Close) machen den Alltag angenehmer, denn sie schließen sich automatisch langsam und leise.
Wie wird's behaglich?
Wandfarben wirken nicht nur aufs Auge, sondern auch auf die Stimmung. Nicht zu knallige Töne nehmen, die wirken schnell erdrückend. Bunt wird es von alleine – durch die Spielsachen, die sich darin sammeln. Wählt deshalb eine gedeckte oder pastellige Wandfarbe aus – und streicht nicht vollflächig, ein oder zwei Wände reichen. Orange- und Gelbtöne wirken wärmend und anregend. Grün entspannt, Blau beruhigt. Braune Holzfarben vermitteln Gemütlichkeit und Geborgenheit. Und die beliebte Farbe Rosa strahlt Liebe, Sanftheit und Zärtlichkeit aus.