Es kann so einfach sein

Schlafexpertin: "Mit der 2-3-4-Stunden Regel schlafen Babys besser!"

Das wohl gängigste Eltern-Mantra lautet: "Es ist nur eine Phase". Doch manchmal kann sich eine Phase verdammt lange anfühlen. Vor allem beim Thema Schlafen bzw. Nicht-Schlafen ... 

Ein kleines Kind liegt im Bett und kann nicht einschlafen.© iStock/GizemBDR
Babys Schlaf ist ein Thema für sich.

Klar, in den ersten Lebensmonaten haben Babys noch keinen festen Schlaf- bzw. Tag-Nacht-Rhythmus. Doch nach einigen Monaten pendelt sich das normalerweise immer mehr ein. Dennoch kann es ihm wahrsten Sinne des Wortes für die Eltern und die ganze Familie sehr ermüdend sein, wenn sich einfach keine Schlafgewohnheiten einstellen und das Baby gefühlt nie planbar schläft. 

Ab wann die 2-3-4-Regel für Babys Schlaf angewendet werden kann 

Josy ist Gründerin von "Schlummerliebe", ausgebildete Schlafberaterin und Mama von drei Kindern. Sie empfiehlt für Babys ab etwa sieben oder acht Monaten, wenn sie schon auf (nur noch) zwei Tagschläfchen eingestellt sind, die 2-3-4-Stunden-Regel. Die Stunden geben hier die Wachzeit zwischen den Schläfchen am Tag an. Also: Wenn euer Baby morgens aufwacht, sollte es erst mal zwei Stunden wach sein, bevor ihr es wieder hinlegt. Nach dem Morgenschlaf sollte es dann drei Stunden wach sein, bevor der Mittagsschlaf folgt. Und schließlich darf und sollte das Baby vier Stunden wach sein, bevor ihr es für die Nacht hinlegt. Dieser Rhythmus soll dafür sorgen, dass euer Baby zu den Schläfchen und auch abends weder zu wach, noch übermüdet ist – beides können Gründe dafür sein, dass Babys schlecht einschlafen.

Normalerweise fahrt ihr mit dieser Regel gut, bis euer kleiner Liebling etwa 13 bis 18 Monate alt ist. Dann brauchen viele Babys abends eine längere Wachzeit oder reduzieren auf nur noch einen Tagschlaf.

2-3-4-Regel bitte individuell anpassen

Natürlich ist jedes Baby anders. Es kann auch sein, dass euer Baby morgens nach zwei Stunden noch nicht wieder einschlafen kann. Dann probiert es einfach mit zweieinhalb Stunden und kommt so auf die 2,5-3-4-Stunden-Regel.

Einer der Vorteile dieser Regel: Es kommt nicht auf die Uhrzeit an, wann ihr aufsteht, sondern einfach auf die Dauer der Wachzeiten. So könnt ihr für Rhythmus und Struktur sorgen, die vielen Eltern und Babys Sicherheit geben. 

Funktioniert das auch bei Babys, die tagsüber nur 30 Minuten am Stück schlafen?

Hier könnte es etwas schwieriger sein, die immer länger werdenden Schlafzeiten aufzubauen, da das Baby vielleicht schon früher müde ist. Schlafen Babys aber tagsüber 1,5 bis zwei Stunden, ist die 2-3-4-Stunden-Regel oft Gold wert, da dann zum Abend hin genug Schlafdruck entsteht, die Kinder zur Bettzeit also auch müde sind. 

Um herauszufinden, ob die Regel gut zu euch passt, solltet ihr euch und dem Baby einige Tage oder eine Woche lang Zeit geben. Ihr könnt langsam umstellen oder bei Babys, die sich mit Veränderungen nicht so schwer tun, auch gleich damit einsteigen (wenn euer Baby sieben oder acht Monate alt ist). 

Manche Babys brauchen nicht so viel Schlaf, wie sie mit dieser Regel bekommen würden. Dann passt die Methode einfach an. Möglicherweise müsst ihr ein bisschen herumprobieren, bis ihr den richtigen Rhythmus gefunden habt. Vielleicht passen ja 2,5-3,5-4,5-Stunden zu euch.

Übrigens: Nach der angegebenen Stundenzahl der Wachzeit solltet ihr nicht ANFANGEN, euer Baby in den Schlaf zu begleiten, sondern es sollte nach diesen jeweiligen Stunden im Optimalfall schon EINGESCHLAFEN SEIN. Ansonsten ist es möglicherweise übermüdet und findet schlecht in den Schlaf. 

So kann der Tagesablauf nach der 2-3-4-Stunden-Regel aussehen

So könnte der Schlafablauf eures Babys dann möglicherweise aussehen, wenn ihr die Regel anwendet:

  • 7/7.30 Uhr: aufwachen
  • 9/9.30 Uhr: Morgenschläfchen
  • 10 Uhr: wach
  • 13 Uhr: Mittagsschläfchen
  • 15 Uhr: wach
  • 19 Uhr: Bettzeit