Hinweis zu Babys Ernährung

Ab wann müssen wir Leitungswasser für unser Baby nicht mehr abkochen?

Auch wenn Babys in den ersten Lebensmonaten noch kein Wasser trinken sollen, wird es doch gebraucht, um Babynahrung zuzubereiten. Aber wie sollte Leitungswasser aufbereitet sein, damit es für das Baby unschädlich ist? Wir geben euch einen Überblick, was ihr beim Thema Wasser für Babys beachten solltet. 

© iStock/petrunjela
Anfangs ist es sinnvoll, doch ab wann brauchen wir das Leitungswasser für das Baby nicht mehr abkochen?

Ab wann dürfen Babys eigentlich zusätzlich zum Stillen oder der Flaschennahrung Wasser trinken? Und welches Wasser eignet sich – auch zum Anrühren der Babynahrung? All das sind Fragen, die sich angehende oder frischgebackene Eltern stellen. Hier erfahrt ihr, ob Leitungswasser für euer Baby unschädlich ist – und bis wann ihr es abkochen solltet. 

Ab wann dürfen Babys Wasser trinken?

In den ersten sechs Lebensmonaten sollten Babys gar kein Wasser trinken. Sie erhalten die benötigte Flüssigkeit bereits über die Muttermilch oder die Flaschennahrung. Auch an heißen Sommertagen braucht ihr euch keine Sorgen machen, dass euer kleiner Schatz nicht genug Flüssigkeit bekommt: Ein zusätzlicher Bedarf wird auch hier über die Nahrung aufgenommen. 

Erst ab dem sechsten Monat benötigen Babys dann zusätzlich Flüssigkeit. Aber auch hier gilt: Wasser bitte nur in moderaten Mengen geben. Zwischen dem 7. und 12. Lebensmonat werden etwa 200 ml zusätzliche Flüssigkeit empfohlen.

Warum eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr sogar zu einer Wasservergiftung führen kann – und wie sich die Trinkmenge mit den Lebensmonaten steigert, lest ihr in diesem Artikel:

Wasser für Babynahrung

Auf der Packung der Flaschennahrung steht immer geschrieben, wie das Mischverhältnis sein sollte. Solange ihr euch daran haltet, braucht ihr euch keinerlei Sorgen um eine mögliche Wasservergiftung machen. Generell wird hier jedoch empfohlen, zum Anmischen der Babynahrung auf abgekochtes Wasser zurückzugreifen, denn insbesondere in Verbindung mit dem Milchpulver können sich mögliche Keime und Bakterien aus dem Leitungswasser gut vermehren. Außerdem verwendet ihr bestenfalls frisches Wasser zum Abkochen und verzichtet auf das erneute Aufkochen von Restwasser aus dem Wasserkocher

Wichtig: Wenn ihr morgens Trinkwasser aus dem Hahn ziehen wollt, nehmt kaltes Wasser und lasst es erstmal eine Weile laufen. Empfohlen wird sogar, die ersten Liter nicht zum Trinken zu verwenden. Der Grund: Über Nacht stehen die Leitungen für eine längere Zeit still. Kleine Partikel und Inhaltsstoffe aus den Rohren können so in das Wasser übergehen und die Qualität deutlich senken. 

Wie lange sollte ich Wasser abkochen fürs Baby?

Wie lange das Wasser abgekocht werden sollte, hängt dabei von der Wasserqualität ab. Bei sehr kalkhaltigem (also härterem) Wasser, wird empfohlen, bis zu fünf Minuten abzukochen. Nach dieser Zeit des Erhitzens sollen alle Keime und Bakterien unschädlich gemacht worden sein. Auch der Kalk setzt sich so ab und ihr verringert die Gefahr von Verstopfung oder Blähungen bei eurem Baby.

Da ein Wasserkocher sich meist schon deutlich früher abschaltet, greift zum Abkochen lieber zu der alten Methode und benutzt den Kochtopf

Ein Wassertest kann Sicherheit geben ...

Ein Wassertest ist die beste Lösung, um festzustellen, inwiefern das Leitungswasser verunreinigt ist – oder eben nicht. Nur so könnt ihr auch sichergehen, dass sich keine schädlichen Stoffe wie Schwermetalle im Wasser befinden. Sich von den Rohrleitungen lösendes Blei lässt sich beispielsweise nicht durch das Abkochen unschädlich machen. 

Einen solchen Test bekommt ihr online oder in der Apotheke. So könnt ihr euer Wasser zu Hause selbst auf Verunreinigungen testen. Alternativ könnt ihr in eurer Apotheke nach einem Labor fragen, das Wasserproben durchführt. 

Übrigens: Wasserfilter sind bei Verunreinigungen keine große Hilfe! Zum einen entfernen sie die Problemstoffe nicht zuverlässig, zum anderen können sie sogar noch welche hinzufügen, wenn die Filterpatronen nicht regelmäßig ausgetauscht werden.

Sollte Mineralwasser fürs Baby auch abgekocht werden?

Da die Niere eines Babys noch keine großen Mengen an Natrium ausscheiden kann, solltet ihr zunächst darauf achten, dass das Mineralwasser einen niedrigen Mineralstoffgehalt hat. Es sollte auch nicht zu kohlensäurehaltig sein. Wie viel Nitrat und Kohlensäure enthalten sind, seht ihr auf dem Etikett: Der Nitrat-Wert sollte 10 mg/l nicht überschreiten. Der Natrium-Wert sollte 20 mg/l nicht übersteigen. 

Tipp: Achtet auf den Hinweis "zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet" – dann seid ihr auf der sicheren Seite. 

Außerdem solltet ihr im ersten Lebensjahr lieber nur stilles (Mineral-)Wasser verwenden, so könnt ihr Bauchweh oder vermehrte Bäuerchen vermeiden. Wenn ihr zu Mineralwasser greift, solltet ihr beachten, dass auch hier Bakterien im Spiel sein können. Was die Keimbelastung angeht, ist also auch Mineralwasser nicht von der Empfehlung ausgeschlossen, vorsichtshalber abzukochen. Auch hier könnt ihr euch an einen Richtwert von etwa fünf Minuten halten, damit alle Bakterien und Keime abgetötet sind. 

Ist das "Babywasser" eine Alternative zum Abkochen?

Das sogenannte Babywasser, das ihr im Supermarkt und der Drogerie findet, ist bereits speziell aufbereitet und hat den Vorteil, dass es schon natriumarm und keimfrei ist. Ihr braucht es also nicht zusätzlich abzukochen. Allerdings ist das aufbereitete Babywasser auch deutlich kostspieliger, als abgekochtes Leitungswasser. Und ist es länger als 24 Stunden geöffnet, kann keine Keimfreiheit mehr garantiert werden – und es sollte ebenfalls erhitzt werden. 

Wirklich sinnvoll ist Babywasser, wenn ihr euch bei der Trinkwasserqualität einfach nicht sicher sein könnt – zum Beispiel im Urlaub. Oder wenn eurer Leitungswasser mit Blei, Kupfer oder Nitrat belastet ist. Allerdings könnt ihr auch hier alternativ immer noch auf geeignetes Mineralwasser zurückgreifen.

Ab wann das Leitungswasser fürs Baby nicht mehr abkochen?

Bis zu einem Alter von sechs Monaten sollte Leitungswasser vorsichtshalber abgekocht werden. Das Immunsystem ist noch nicht ausgereift und die Aufnahme von schädlichen Keimen und Bakterien kann so verhindert werden. Allerdings braucht das Immunsystem mit zunehmendem Alter den Kontakt zu Keimen, damit es gestärkt wird. Ab dem ersten vollendeten Lebensjahr sollte daher nicht mehr abgekocht werden.

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