Sonnenschutz für die Kleinsten

Welche UV-Kleidung fürs Baby?

Schon gewusst? UV-Kleidung schützt besser als Sonnencreme und ist daher perfekt für Babys und kleine Kinder geeignet. Wir haben alle wichtigen Infos über die Schutzkleidung für euch zusammengefasst. 

Ein Baby spielt in UV-Kleidung am Strand. © Getty Images/RaptTV
UV-Kleidung schützt Babys und Kleinkinder zuverlässig vor zu viel Sonne. 

Wann sollte ein Baby UV-Kleidung tragen? 

Babys sollten im ersten Jahr überhaupt nicht der Sonne ausgesetzt werden und sich, wenn möglich, lieber im Schatten aufhalten. Wenn ihr ins Freibad oder an den Strand wollt, hilft UV-Kleidung euer Baby vor Strahlung zu schützen. Am besten sind dabei Anzüge mit langen Armen und Beinen oder UV-Shirts mit langen Armen. Achtet dennoch darauf, dass Hautpartien, die nicht durch den Stoff geschützt werden, zusätzlich eingecremt werden sollten. Und ein Sonnenhut mit Nackenschutz ist bei Babys und kleinen Kindern immer ein Muss.

Grundsätzlich gilt, dass UV-Kleidung besser schützt als Sonnencreme. Das liegt daran, dass Sonnenschutzmittel nur dann wirksam sind, wenn sie rechtzeitig und regelmäßig aufgetragen werden. Häufig wird der angegebene Lichtschutzfaktor auch nicht vollständig erreicht, weil schlichtweg zu wenig Creme genommen wird. UV-Kleidung ist im Umgang viel unkomplizierter und schützt euer Baby zuverlässig. 

Welche UV-Kleidung ist für Babys geeignet? 

Zuerst einmal: Jedes Kleidungsstück bietet einen gewissen Sonnenschutz – egal aus welchem Stoff. Dabei gilt: Je dicker und dichter das Material gewebt ist wie zum Beispiel Polyester, Nylon oder Seide, desto weniger Strahlen dringen hindurch. Leichte, eher transparente Stoffe aus Baumwolle, Leinen oder Viskose lassen mehr Strahlung hindurch. Auch die Farbe spielt eine Rolle: Besonders kräftige oder dunkle Farben schützen besser als helle, blasse Farben. 

UV-Schutzkleidung bietet eurem Baby wie Sonnencreme einen richtigen Lichtschutzfaktor Dieser ist bei Textilien an der Bezeichnung "Ultraviolet Protection Factor", kurz UPF, zu erkennen. Er gibt an, wie lange man sich – mit UV-Schutzkleidung – in der Sonne aufhalten kann, ohne dass die Haut Schäden davon trägt. "Bei der Bestimmung des UPF wird von einer maximalen Strahlungsintensität mit dem Sonnenspektrum in Melbourne (Australien) am 1. Januar eines Jahres (also auf dem Höhepunkt des australischen Sommers) und dem empfindlichsten Hauttyp beim Träger ausgegangen", heißt es auf der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz. Wenn ein Badeanzug, eine Badehose, ein UV-Shirt oder ein UV-Schwimmanzug mit einem UPF50 ausgezeichnet ist, wird die Haut also 50 mal länger geschützt als im unbekleideten Zustand.

Wie lange können Babys mit UV-Schutzkleidung in der Sonne bleiben? 

Ein ganz normales weißes T-Shirt aus Baumwolle hat einen Schutzfaktor von UPF10. Ein dunkles Baumwoll-T-Shirt hat ungefähr einen UPF20. Spezielle UV-Schutzkleidung besteht aus Chemiefasern, in die Titanoxidpartikel eingearbeitet werden. Diese kleinen Partikel, die auch in Sonnencremes zum Einsatz kommen, reflektieren UV-Strahlen und schützen die Haut dadurch besonders wirksam. Für gewöhnlich haben diese Textilien einen UV-Schutzfaktor von UPF50 oder sogar UPF50+. Sie blocken also 98 Prozent oder mehr an schädlichen UVA- und UVB-Strahlen ab. Für die Aufenthaltsdauer in der Sonne bedeutet das wie bei Sonnencremes: Bei einer Eigenschutzzeit der Haut von zehn Minuten verlängert ein UV-Shirt mit UPF50 die Zeit in der Sonne auf 500 Minuten, also rund acht Stunden. Kleine Kinder haben übrigens – je nach Hauttyp – meistens nur eine Eigenschutzzeit von weniger als zehn Minuten. 

Verliert UV-Kleidung Schutz?

Neben der Angabe zum UPF werden die meisten UV-Textilien auch noch einem Prüfverfahren unterzogen. Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist eine Zertifizierung für Hersteller jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die härtesten Anforderungen müssen Textilien beim Test für das Siegel "UV Standard 801" durchlaufen. Die Bekleidung wird nass gemacht, gedehnt und mehrmals gewaschen. Der Test simuliert somit das "worst case"-Szenario, das der Realität am nächsten kommt. Schließlich rennen gerade kleine Kinder am Strand oder im Freibad herum, sie baden, sie buddeln im Sand. Meistens wird UV-Badekleidung auch häufig gewaschen oder zumindest nach der Benutzung einmal ausgespült. Auch durch das Auswringen und Aufhängen im nassen Zustand leiern die Fasern natürlich aus. Wenn UV-Schutzkleidung nach dem Härtetest immer noch ausreichend vor Sonne schützt, wird es mit dem "UV Standard 801" ausgezeichnet.

Anders sieht es bei Textilien aus, die mit dem "australisch-neuseeländischem Standard" (AS/NZW 4399) oder dem "europäischen Standard" (EN13758) gekennzeichnet ist: Diese Bekleidung wird nur ein einziges Mal getestet – und zwar fabrikneu. Wie gut die Kleidung nach mehrmaligem Waschen oder Dehnen noch schützt, bleibt dabei offen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte gerade für Babys und Kleinkinder zu UV-Schutzkleidung mit "UV Standard 801" greifen. Und bei anderer Badebekleidung im Hinterkopf haben, dass die Schutzwirkung eventuell nach einiger Zeit nicht mehr ganz gewährleistet ist. 

Folgende Faktoren können die Schutzwirkung von UV-Kleidung mindern: 

  • Falsches Waschen bzw. falsches Waschmittel. Achtet unbedingt auf die Herstellerangaben auf dem Etikett. Und trocknet UV-Kleidung immer im Liegen, damit die Fasern nicht ausleiern. 
  • Chlor- und Salzwasser
  • UV-Strahlung kann die Farben ausbleichen

Wenn ihr das Gefühl habt, dass die Farbe der UV-Kleidung stark verblasst ist oder ihr ausgeleierte Stellen entdeckt, an denen der Stoff dünner wird, solltet ihr die UV-Textilien besser aussortieren.

Worauf ihr noch bei UV-Kleidung für Babys achten solltet

  • UV-Kleidung darf nicht zu eng sitzen. Das ist nicht nur unbequem, sondern mindert auch die Schutzwirkung. Denn dehnen sich die Fasern beim Tragen, lassen sie dabei Strahlung durch. Das heißt aber nicht, dass die Kleidung komplett locker sitzen sollte. Gerade am Hals sollte sie leicht anliegen, damit die Sonne nicht von oben in das Textil reinscheinen kann. 
  • Vergesst nicht, dass UV-Kleidung auch einen wärmenden Charakter hat. Im besten Fall baden eure Kinder zwischendurch immer mal wieder oder ihr lasst sie, wenn möglich, im Schatten spielen. Überhitzt euer Kind, droht ein Hitzschlag
  • Andersherum frieren gerade Babys und kleine Kinder schnell, wenn sie nasse Kleidung tragen. Habt also am besten immer ein zweites UV-Shirt parat, wenn ihr am Wasser seid. 
  • Helle Farben heizen sich nicht so schnell auf wie dunkle. Am allerbesten sind jedoch knallige Farben, da euer Kind so besonders gut sichtbar ist. Das kann vor allem beim Baden lebensrettend sein, wie dieser Test zeigt.