Weniger ist mehr

Hautpflege für Babys: Hebammenwissen

Babyhaut ist weich, zart und sehr empfindlich. Die Haut eines Neugeborenen ist noch im Aufbau und braucht besonderen Schutz.

Baby liegt auf der Seite.© Pexels/Jaspinder Singh Taank
Hebammen wissen, was Babyhaut als Pflege braucht: nicht viel.

Die oberste Hautschicht, die sogenannte Hornschicht, ist bei Babys deutlich dünner als bei Erwachsenen. Das bedeutet, sie verliert schneller Feuchtigkeit und ist durchlässiger für äußere Einflüsse. Weil auch die Talgdrüsen noch nicht viel Fett produzieren, fehlt der Haut ein wichtiger Schutzfilm. Der natürliche Säureschutzmantel – die Barriere gegen Keime – entwickelt sich erst mit der Zeit. Zusätzlich können Babys ihre Körpertemperatur noch nicht zuverlässig selbst regulieren. Daher gilt: Weniger ist oft mehr, wenn es um Pflege geht.

Nichts als lauwarmes Wasser

Gerade in den ersten Lebenstagen reicht es meist, das Baby nur mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Das schützt die natürliche Schutzschicht der Haut. Auf Schaumbäder oder stark duftende Pflegeprodukte sollte man in dieser Zeit lieber verzichten. Wenn doch ein Zusatz nötig ist, dann möglichst ein milder, unparfümierter Badezusatz, der speziell für die empfindliche Babyhaut entwickelt wurde.

Wenn überhaupt Hautpflege, dann bitte Naturkosmetik

Viele Eltern greifen bewusst zu Naturkosmetik – und das aus gutem Grund. Naturkosmetische Produkte kommen ohne synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe aus, die kleine Haut unnötig reizen könnten. Stattdessen enthalten sie oft pflanzliche Öle und Auszüge, die pflegen und beruhigen. Die Produkte der Calendula-Serie von Weleda beispielsweise sind speziell auf die Bedürfnisse von Babyhaut abgestimmt. Das Pflegeöl eignet sich nicht nur nach dem Bad, sondern auch für die tägliche Babymassage oder zur Pflege des Windelbereichs. Die Waschlotion reinigt sanft, ohne auszutrocknen, und der Wind- und Wetterbalsam schützt zuverlässig bei kalter Luft.

Was tun bei trockener Babyhaut?

Trockene Haut ist bei Babys keine Seltenheit. Besonders in der Heizperiode oder bei häufigem Baden können sich raue Stellen zeigen. Dann hilft regelmäßiges Eincremen mit einer reichhaltigen Creme oder einem natürlichen Pflegeöl. Auch das Raumklima spielt eine Rolle – trockene Heizungsluft kann die Haut zusätzlich belasten. Ein Luftbefeuchter oder regelmäßiges Lüften können hier helfen.

Auch bei Neurodermitis gilt: Weniger ist mehr

Manche Babys neigen zu Neurodermitis – einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, die sich durch Juckreiz und trockene Ekzeme zeigt. Naturkosmetik kann hier unterstützend wirken, vor allem wenn sie frei von Duft- und Konservierungsstoffen ist. Wichtig bei Neurodermitis: regelmäßige, sanfte Pflege, kurze Bäder, keine Reibung durch raue Kleidung – und bei Bedarf natürlich ärztliche Begleitung. "Früher wurde häufig übermäßig gecremt und gepudert, jedoch hat man heute erkannt, dass eine übermäßige Pflege der Haut zu Allergien führen kann. Wenn die Haut deines Babys keine trockenen Stellen zeigt, ist in der Regel keine zusätzliche Pflege erforderlich", betont auch Hebamme Isabelle Göpfert (Autorin des Buches "Eine Minute Hebammenwissen").

Das Baby sanft massieren 

Und dann gibt es da noch eine ganz besondere Form der Hautpflege: die Babymassage. Sie ist mehr als nur Berührung – sie fördert die Bindung zwischen Eltern und Kind, beruhigt, gibt Geborgenheit. Mit einem sanften Pflegeöl wird sie zu einem täglichen Ritual, das Körper und Seele gleichermaßen guttut.
Mit ein bisschen Achtsamkeit, passenden Produkten und viel Nähe können Eltern viel für das Wohlbefinden ihres Kindes tun. Und manchmal ist ein bisschen weniger genau das Richtige.