
Dauernuckeln kann Mamas ratlos machen – und wirklich höllisch wehtun! Ja, wenn der Nachwuchs sich nicht ohne Aufwachen von der Brust lösen lässt, kann es schon heikel werden. Die Nerven liegen blank. Denn nicht immer geht es Mama und Baby damit (gleich lange) gut. Diese Tipps können dabei helfen, eurem Baby mit einem starken Saugbedürfnis das Dauernuckeln abzugewöhnen.
Mamas Brust bietet mehr als nur Nahrung
Denise ist Expertin für ganzheitlichen Babyschlaf und Kleinkindschlaf und gibt auf Instagram auch Tipps zum heiklen Thema "Dauernuckeln". Dort sagt sie: "Die Brust bietet so viel mehr als 'nur' Nahrung: Zum Beispiel Geborgenheit, Sicherheit, Trost – und eine Einschlafhilfe." Und sie sagt auch: "Nächtliches Stillen und Nuckeln ist vollkommen normal und im gewissen Maß auch gut."
Doch sobald die Brust schmerzt, die Nerven (aufgrund des ständigen Aufwachens) blank liegen und man merkt, dass es weder einem selbst noch dem Baby damit gut geht, dürfe man durchaus etwas verändern! Damit müsse man sich absolut nicht schlecht fühlen.
Diese Tipps können beim Veränderungsprozess hilfreich sein:
Folgende Tipps könnt ihr euch zu Herzen nehmen, wenn ihr das Projekt "Anti-Dauernuckeln" in Angriff nehmen möchtet. Wichtig: Habt Geduld mit eurem kleinen Liebling. Und strahlt Sicherheit aus …
1. Schnuller als Alternative anbieten
Auch wenn euer Baby sonst keinen Schnuller nimmt, kann er beim Thema Dauernuckeln helfen. Kurz vorm Einschlafen könnt ihr eurem Liebling vorsichtig einen Schnuller in den Mund schieben. Mit ein bisschen Feingefühl und Geduld kann das funktionieren und die Brust wird vergessen. Bleibt am Ball, es kann manchmal etwas dauern, bis eine neue Beruhigungshilfe akzeptiert wird.
2. Satt ins Bett gehen
Sollte euer Kind nachts oftmals wachwerden und dann (wieder) an die Brust wollen, so könnt ihr verstärkt darauf achten, dass ihr ihm abends eine große Mahlzeit anbietet. Lasst euer Baby also mit vollem Magen in die Nacht starten. Bei Babys können auch kleine Extra-Zwischenmahlzeiten am Abend funktionieren. Bei größeren Kids reicht eine ordentliche Mahlzeit mit ausreichend großem Abstand zur vorherigen (ob Brei oder Milch).
3. Bewusst immer wieder an- und abdocken
Wenn euer Baby nicht mehr trinkt, löst ihr es sanft von der Brust ab. Und wenn Mini nörgelt? Dann gleich noch mal an- und wieder abdocken. Irgendwann schlafen die Kleinen dann meist ohne Brust im Mund ein – und die Müdigkeit setzt sich durch.
4. Kurz abwarten, bevor ihr reagiert
Diesen simplen Tipp hat mir meine Hebamme ans Herz gelegt. "Warte kurz vorher ab, bevor du auf dein Baby reagierst!" Das erschien mir anfangs recht gemein. Schließlich wollte ich meinem Schatz sofort "helfen". Aber es war schon was dran! Gebt eurem Kind einfach ein paar Sekunden/Minuten Zeit, sich selbst zu beruhigen, wenn es nachts nörgelt (nicht schreit!). Von Mal zu Mal könnt ihr diese Zeit steigern. Das hat nichts mit dem verpönten Schreien lassen zu tun, doch manchmal ist auch gar nichts Wildes passiert und es nörgelt einfach mal kurz im Schlaf. Wenn wir es dann sofort auf den Arm nehmen und damit richtig wecken, ist natürlich Holland in Not. Mein Kleiner hat irgendwann tatsächlich nach einem kurzen Meckern einfach weitergeschlafen. Wichtig: Wenn euer Kind aber sofort lauthals schreit, wenn ihr nicht reagiert, ist diese Methode wohl nichts für euch.
5. Alternative Beruhigungshilfe suchen
Wenn euer Baby an der Brust einschläft, könnt ihr es nach zirka 20 Minuten wieder sanft ablösen. Entweder (ihr habt Glück und) es schläft zufrieden weiter, oder es wacht auf. Dann solltet ihr eine alternative Einschlafhilfe in petto haben. Egal, um welche Einschlafhilfe es sich handelt – vieles ist erlaubt. Zum Beispiel ein Schnuffeltuch (auch zum Rumkauen), eine Spieluhr (mit dem beliebten weißen Rauschen) oder auch leichtes Klopfen oder Rückenstreicheln. Probiert gerne ein bisschen herum. Diese Ideen können auch helfen, wenn euer Kind nachts zwischendurch häufig aufwacht und einfach aus Gewohnheit an der Brust etwas snacken möchte. Richtiger Hunger steckt dann nämlich meistens nicht dahinter.
6. Schlafen und Stillen (räumlich) voneinander trennen
Es kann auch Sinn ergeben, die Schlaf- und Stillroutine zeitlich und räumlich voneinander zu trennen. Stillt dafür beispielsweise in einem anderen Raum oder am Fußende eures Bettes. Wenn euer Baby satt ist, löst ihr es von der Brust und beginnt die Schlafroutine – mit einer anderen Einschlafhilfe als eurer Brust!
7. Nicht mehr an der Brust einschlafen lassen
Dieser Tipp geht mit dem vorherigen einher. Auch wenn ihr euer Baby nicht mehr an der Brust einschlafen lasst, kann sich die Dauernuckel-Situation verbessern. Stillt vor dem eigentlichen Schlafengehen und legt euer Baby kurz bevor es einschläft in sein Bettchen (oder neben euch) hin. Kuscheln und Streicheln geht dann ja trotzdem, nur die Brust sollte nicht mehr in Reichweite sein. Sie sollten den Wechsel aber unbedingt noch bewusst wahrnehmen. Warum? Ein Baby, das an der Brust einschläft, erschreckt sich, wenn es in Leichtschlafphasen wieder aufwacht und plötzlich woanders liegt. Dann ist Mama nicht mehr ganz nah bei ihm – und es fordert den Ausgangszustand an der Brust wieder (laut) ein.
Perspektivwechsel: Wie fühlt sich euer Baby wohl dabei?
Versetzt euch bei eurem Vorhaben immer zwischendurch in euer Baby hinein. Wie wird es sich wohl fühlen, wenn ihr ihm die Brust zum Nuckeln nehmt? Wenn ihr diese Eventualitäten kennt, könnt ihr dementsprechend reagieren. Außerdem wichtig: Strahlt Sicherheit aus. Auch Babys spüren, wenn seine Eltern unsicher bei dem sind, was sie da tun. Und wenn sie etwas halbherzig machen. Steht hinter eurer Entscheidung gegen das Dauernuckeln. Tschakka – ihr schafft das!