Einen Calciummangel in der Stillzeit kann man leicht beheben.© Foto: Getty Images/Alek Zotoff
Gelenkschmerzen in der Stillzeit: Einen Calciummangel in der Stillzeit kann man leicht beheben.

Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft und während der Stillzeit sind keine Seltenheit. Viele Frauen haben mit Schmerzen zu kämpfen. Doch woran kann das liegen und was hilft? Wir haben bei einem Experten nachgefragt.

Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft und während des Stillens

Frage: "Meine erste Schwangerschaft liegt bereits fünf Monate zurück und verlief völlig normal. Unsere Tochter wird noch voll gestillt und entwickelt sich bestens. Seit einigen Wochen treten bei mir Gelenkschmerzen auf, besonders in den Hüft- und Kniegelenken und an den Füßen. Merkwürdigerweise kommen und gehen diese Schmerzen relativ rasch. Vor kurzem schmerzte ein Zehgelenk tagelang so sehr, dass ich kaum noch laufen konnte. Dann plötzlich waren die Schmerzen innerhalb von zwei Tagen verschwunden. Mein rechtes Kniegelenk "knirscht" seit einigen Wochen und schmerzt beim Treppensteigen. Vor meiner Schwangerschaft hatte ich niemals Beschwerden dieser Art. Fehlen mir vielleicht irgendwelche Nährstoffe? Kann es sein, dass diese Beschwerden durch einen Calciummangel in der Stillzeit auftreten? Falls dem so sein sollte, darf man während des Stillens zum Beispiel Calciumpräparate einnehmen?"

Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft und durchs Stillen: Ursachen und Behandlung

Antwort: Meistens sind die Schmerzen durch eine Verminderung der weiblichen Hormone (Östrogene) in der Stillzeit bedingt. Dadurch kommt es zu einem rückbildungsfähigen Kalksalzverlust in den Knochen und zu Gelenkbeschwerden. Calciummangel in der Stillzeit lässt sich gut durch Brausetabletten (tägl. 500 - 1000 mg) ausgleichen und ist besser als zum Beispiel ein Liter Milch zu trinken (Fremdeiweiß mit Förderung von Allergien).

Häufig beginnt dann auch ein stärkerer Haarausfall. Aber auch dies gibt sich wieder. Weitere Ernährungstipps für die genannten Beschwerden in der Stillzeit: Tägl. 200 ug Jod (Jodid 200) und alle zwei Tage Kräuterblut F (aus dem Reformhaus), da es viel Eisen enthält.

(Prof. Dr. Friedrich Wolff)

Auch Nicht-stillende Mütter kämpfen oft mit Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft

Die Gewichtszunahme während der Kugelzeit wirkt sich auch auf den restlichen Körper der Mutter aus. Durch eine Zunahme von 20 Prozent entsteht eine 100-prozentige Erhöhung des Drucks auf die Gelenke. Häufig entstehen dadurch Knieschmerzen.

Außerdem kann der Fötus im Mutterleib eine physiologische Krümmung des Lendenbereichs verursachen. Auch das kann schmerzhaft werden. Ebenso treten nach der Schwangerschaft (auch ohne das Stillen als Ursache) oft Schmerzen an Händen, Handgelenken, Füßen oder Knöchel auf.

Einige Frauen sind aufgrund von vorher bestehenden Problemen (wie zum Beispiel chronischen Schmerzen und Arthritis) anfälliger für Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft.