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Ich möchte andere inspirieren. Männer, wir haben die Verantwortung, im Leben der Kinder aktiv zu sein. Das ist nicht nur eine Aufgabe für Mütter.
Und diese Verantwortung nimmt Peter Mutabazi sehr ernst. Bis heute hat er 36 Pflegekinder aufgezogen und drei davon adoptiert – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Derzeit leben Kinder im Alter von zwei, drei, sieben, acht, zehn, 17 und 19 Jahren bei ihm in seinem Haus in North Carolina (USA).
Seine eigene Kindheit war hart
Der Grund, weshalb sich Peter Mutabazi Kindern in Not verschrieben hat, ist in seiner eigenen Lebensgeschichte zu finden.
Er wuchs in einem kleinen Dorf in Uganda auf, an der Grenze zu Ruanda. Hunger und Unterernährung waren an der Tagesordnung. Er selbst bekam oft nur jeden zweiten Tag etwas zu essen.
Auf der Suche nach einem neuen Leben lief er mit zehn Jahren von Hause weg, fuhr mit dem Bus in die 200 Kilometer entfernt liegende Hauptstadt Kampala. Vier Jahre lang führte er dort ein Leben als Straßenkind. "Ich bin unter den Ärmsten der Armen aufgewachsen", erklärte er gegenüber "CNBC make it". Er schlief unter parkenden Fahrzeugen, verkaufte Erdnüsse an Bushaltestellen und ernährte sich von Früchten, die er auf dem Markt kaufte. Das wenige Essen, das er hatte, teilte er mit anderen Kindern.
Langer Weg zum Pflegevater
Als er 15 wurde, änderte sich sein Leben drastisch, als er sich mit einem Mann namens James anfreundete, dem er des Öfteren half, die Einkäufe nach Hause zu tragen. Der Mann nahm ihn bei sich auf und zahlte ihm das Geld für den Besuch einer christlichen Schule. Nach dem Schulabschluss studierte Peter Mutabazi BWL und zog in die USA. Mit 43 Jahren wurde er das erste Mal Pflegevater.
"Als ich in die Vereinigten Staaten kam, war ich wirklich schockiert zu sehen, wie reich und wie entwickelt ein Land sein kann", erinnert er sich. Zunächst engagierte er sich über gemeinnützige Organisationen für benachteiligte Kinder, doch das reichte ihm bald nicht mehr.
Um als Pflegevater zugelassen zu werden, wurde Peter Mutabazi gründlich überprüft, legte Eignungstests ab und nahm an monatelangen Kursen teil, in denen er lernte, mit traumatisierten Kindern umzugehen.
Der Unterricht half ihm auch dabei, sein eigenes Kindheitstrauma zu überwinden. "Ich wollte nicht, dass sich meine Vergangenheit in die Zukunft zieht", erklärt er. Inzwischen weiß er: "Ich kann ein guter Vater sein."
In den vergangenen sieben Jahren haben bereits 36 Kinder bei ihm gelebt. Und in dieser Zeit hat Peter Mutabazi so einiges über Erziehung gelernt.
Seine 4 wichtigsten Erziehungstipps
Umgang mit Wut
Das erste Kind, das Peter Mutabazi bei sich aufnahm, war ein fünfjähriger Junge, der regelmäßig Schreianfälle bekam. "Einmal weinte er drei Stunden lang ununterbrochen und am Ende sagte er nur: 'Hey, Papa, kannst du mich in den Arm nehmen?'", erzählt er gegenüber "CNBC". "Als er in diesen wütenden Zustand geriet, wusste er einfach nicht, wie er allein wieder herauskommen sollte."
"Mein Ansatz war zu sagen: Wie kann ich diesem Kind helfen, seine Wut zu regulieren, zu kontrollieren, und ihn wissen zu lassen, dass ich für ihn da bin. Was mir wirklich geholfen hat, war, mich auf die Ursache seiner Wut zu konzentrieren."
Bestätigung
Als Peter Mutabazi als Teenager bei seinem Freund James und dessen Familie lebte, schrieb er die positiven Dinge, die James zu ihm sagte, in ein Notizbuch. "James sagte mir, ich sei mutig, weil ich all die Dinge überstanden habe, die ich im Leben durchgemacht habe. Tatsächlich hat er das oft zu mir gesagt. 'Mutig' trug ich in mein Notizbuch ein", schreibt er in seinem Buch.
Dieses Notizbuch wurde zu einem Leitfaden dafür, wie er mit den Kindern in seiner Obhut spricht. "Ich habe die Worte auswendig gelernt: Du bist wichtig, du bist etwas Besonderes, du bist genug, du bist ein Geschenk, du bist nicht allein. Ich werde diese Worte immer verwenden."
Kleine Siege feiern
Indem er auch kleine Erfolge mit ihnen feiert, zeigt Peter Mutabazi den Kindern in seiner Obhut seine Liebe. Als beispielsweise einer der Teenager Schwierigkeiten hatte, sein Bett zu machen, ermutigte er ihn, bis er es konnte. "Jetzt kann ich sagen, mein Sohn, das war großartig. Und ich bin dankbar."
Diese Haltung trägt dazu bei, den Kindern zu zeigen, dass sie ihm am Herzen liegen. Wenn sie also bei etwas Größerem scheitern, haben sie mehr Vertrauen, dass er sie trotzdem liebt: „Ich habe ihnen meine Liebe und Treue bereits durch die kleinen Dinge gezeigt.“
Umgang mit Teenager
Peter Mutabazi weiß, dass die meisten Eltern Schwierigkeiten im Umgang mit Teenagern haben. "Wenn man einen 14- oder 15-Jährigen hat, hilft es, wenn man sich selbst als Mentor und nicht als Vater oder Mutter betrachtet", sagt er.
Er rät Eltern, sich in die Sichtweise ihres Kindes hineinzuversetzen. "Es gibt Hormone, es gibt ein Trauma, es gibt Respektlosigkeit ... Eltern sollten ihr Kind genau betrachten und sich fragen, womit sie es zutun haben."
Über seine Erfahrungen als Pflegevater hat Peter Mutabazi ein Buch geschrieben: