
Vielleicht habt ihr auch mal davon gehört? Oder es sogar selbst schon mal mit euren Kindern ausprobiert? Ein kleines selbstgemaltes Herzchen auf der Hand erinnert die Minis, vor allem bei großem Abschiedsschmerz und Trennungsangst, während des Kita- oder Schultages an die Eltern. Immer wenn sie ein großes Vermissen spüren, können sie das Herz betrachten und sich daran erinnern, wie lieb Mama und Papa sie haben. Eine süße Geste.
Das war auch die Idee von Emily Solberg aus den USA. Aber nicht nur. Ihr gemaltes Herzchen sollte noch eine viel viel tragischere Bedeutung bekommen ...
Das ist der Instagram-Post, den die Mutter dazu absetzte – mit herzzerreißender Botschaft:
"Jeden Tag schicke ich meine Tochter mit einem auf die Hand gemalten Herz zur Schule.
Ich sage Freunden und Lehrern, dass es so ist, damit sie, wenn sie mich vermisst, darauf schauen und eine physische Erinnerung an mich sehen kann. Sie kann es anfassen und weiß, dass ich immer für sie da bin, auch wenn ich nicht bei ihr sein kann.
Willst du die Wahrheit wissen?
Ich schicke sie jeden Tag mit einem auf die Hand gezeichneten Herz zur Schule, damit sie, falls sie jemals in einem dunklen Raum an einer Wand sitzen sollte, ihre Knie an ihre Brust drückend und ihren blonden Kopf vor Schreck gebeugt, während stille Tränen ihr die Wangen herunterlaufen, während ihre Klasse darauf wartet, dass ein bewaffneter Schütze durch die mit Schreibtischen verbarrikadierte Tür eindringen will ...
Sie wird wissen, dass ich sie liebe.
Sie ist noch nicht alt genug für ein Telefon. Also ist es für mich der einzige Weg, mich zu verabschieden.
Ich frage mich, wie lange es dieses Mal dauern wird, bis der Nachrichtenzyklus zum nächsten Thema übergehen wird.
Aber ich bin eine Mutter in Amerika, also kann ich das nicht.
Ich male einfach weiter Herzen auf die Hand meines Kindes und bete, dass sie sie nur braucht, wenn sie mich vermisst.
**Heute wurde für mindestens *21 Elternpaare ihr schlimmster Albtraum wahr. Wann werden wir aufwachen, Amerika? Wann? Wie viele Kinder müssen sterben? Es macht mich krank, ihr alle. KRANK.**"
... der furchtbare Amoklauf an einer Grundschule in Texas bewegte die Mutter zu dieser Nachricht
Am 24. Mai erschütterte diese Nachricht die ganze Welt: Ein 18-jähriger Amokschütze erschoss 19 Grundschüler und zwei Lehrerinnen im texanischen Uvalde. An diesem Tag wollte auch Emily Solberg ein Zeichen setzen, gegen die scheinbare Hilflosigkeit, die vor allem Eltern, Lehrer und Schüler in den USA umtreibt. Denn Amokläufe dieser Art passieren in Amerika in einer schrecklichen Regelmäßigkeit. Doch eine Änderung der viel zu lockeren Waffengesetze ist leider nicht in Sicht. Eine mächtige Waffenlobby und republikanischen Vetos im Senat blockieren den Weg. Was bleibt, ist die Hoffnung und der ständige Protest! Und kleine Herzen, die für so viel mehr stehen ...